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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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klangen seine Worte wie eine Prophezeiung. Trotz des durch den Wein gestärkten Mutes lief es Bora bei den Worten des Priesters eiskalt über den Rücken.
    »Das ist das Licht unseres Untergangs, Bora. Ich werde meine Worte mit den deinen verbünden. Wir müssen uns auf das vorbereiten, was über uns kommen wird.«
    »Ich kann die Führung der Dörfer nicht übernehmen.«
    »Kannst du nicht oder willst du nicht?«
    »Sie würden nicht auf mich hören. Ich bin noch ein Junge!«
    »Du bist mehr Mann als diejenigen, welche nicht auf dich hören. Daran denke immer, und sprich mit ihnen, wie du heute mit mir gesprochen hast. Die Weisen werden dir zuhören.«
    Ganz kurz schoß Bora der verrückte Gedanke durch den Kopf, ob Ivram meinte, er solle betrunken bleiben, bis die Dämonen vertrieben wären. Es war eine verlockende Vorstellung; aber er bezweifelte, daß es soviel Wein in den Dörfern gab.
     
    Eremius reckte die Arme zum Himmel empor, als wolle er die Sterne vom Firmament herabzaubern. Vom Tal aus konnte man keine Sterne sehen, nicht durch den smaragdenen Nebel um den Lord der Winde.
    Immer wieder streckte er die Arme hinauf. Jedesmal spürte er, wie die Kraft des Juwels aus ihnen wie Flammen aufstieg. Wenn er derartige Kräfte mit einem Juwel entfesseln konnte – was konnte er dann mit beiden erreichen?
    Heute abend würde er einen Schritt weiterkommen auf dem Weg, beide zu besitzen. Einen weiten Schritt, denn heute abend würden die Verwandelten aus den Bergen hervorstürmen und weit und breit alles angreifen.
    Donner grollte und hallte von den Berghängen wider. Unter Eremius' Füßen bebte die Erde.
    Er holte tief Luft und zügelte die Mächte, welche er gerufen hatte, doch mit größtem Widerwillen. Mit seinen durch den Juwel geschärften Sinnen hatte er deutlich gesehen, was hinter den Wänden des Tales vorging. Eines Tages würde er alles in Schutt und Asche legen und der Welt seine Macht zeigen, aber heute noch nicht.
    »Meister! Meister! Hör mich an!« rief der Hauptmann der Wache.
    »Schweig!« gebot Eremius ihm mit herrischer Geste.
    »Meister, du hast die Männer in Angst versetzt! Wenn sie den Verwandelten folgen sollen ...«
    »Angst? Angst? Ich werde dich lehren, was Angst ist!« Auf eine Handbewegung hin sprang der Stab ihm in die Hand. Er hob ihn und schmetterte den Hauptmann zu Boden, verwandelte ihn in ein Häuflein Elend.
    Wieder holte er tief Luft und zügelte weiter die Kräfte, welche er nur allzugern ganz entfesselt hätte. Obgleich seine menschlichen Truppen fast ohne Verstand waren, brauchte er sie doch, bis er den zweiten Juwel wieder in seinen Besitz gebracht hatte.
    Die Verwandelten konnten nur in Bewegung gesetzt werden, wenn Eremius wach war, um ihnen die Befehle zu erteilen. Wenn er schlief, ruhten auch sie. Dann benötigte er die verzauberten Menschen, um Wache zu halten und für Proviant zu sorgen, obgleich sie ihren Dienst mehr schlecht als recht versahen.
    Mit beiden Juwelen könnte jemand wie Eremius sich der Ergebenheit der besten Soldaten sicher sein, sogar ihren Verstand unbeschädigt lassen. Mit nur einem Juwel standen ihm nur solche Menschen zur Verfügung, welche er beinahe zu Vollidioten gemacht hatte.
    Zum tausendstenmal verfluchte er Illyana. Sein Stab tanzte durch die Luft und beschwor ihr Bild herauf. Sie war ganz nackt und hatte nichts von einer Zauberin an sich. Es war das jüngere Ich Illyanas, bereit, sich einem Mann hinzugeben, was die echte Illyana nie getan hatte (obwohl es nicht an Eremius' Bemühungen gefehlt hatte).
    Der Stab zuckte. Illyanas Abbild öffnete den Mund und schloß die Augen. Die Hände krümmten sich zu Klauen, mit denen sie nach dem Mann suchte, der in der Nähe sein mußte.
    Auf Eremius' Geheiß tat das Bild alles, was seiner Einbildung nach eine Frau auf dem Höhepunkt körperlicher Lust tun würde. Dann überschritt die Gestalt die Grenzen irdischer Lust und begab sich in ein Reich, das so blutig und obszön war, wie es sich kein Mensch vorstellen konnte.
    Auch der Hauptmann konnte diesen aufreizenden Anblick nicht länger ertragen. Er leckte sich die Lippen. Sein Gesicht war schweißüberströmt und totenblaß.
    Schließlich rollten die Augen nach oben. Besinnungslos brach er zusammen, als hätte Eremius ihm wieder einen Schlag mit dem Stab versetzt. Um den Hauptmann wieder zu sich zu bringen, schwang der Zauberer den Stab. Der Mann richtete sich auf, fiel auf die Knie und übergab sich. Danach blickte er wild umher und suchte vergebens

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