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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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diesen Außenposten hat, oder? Möglich ist es. Trotzdem hätte ich lieber eine zweite Möglichkeit, die uns nicht so nahe an die Armeeposten heranführt. Wenn Mishrak dort seine Leute eingeschleust hat, ist es doch möglich, daß dies auch Houma gelungen ist.«
    »Du hast Durchblick, Conan.«
    »Ich bin noch am Leben, Raihna. Schon immer dachte ich, daß Leben besser als Sterben ist. Wenn Mishrak etwas mehr Gold ausgibt, müssen wir vielleicht unser Blut nicht vergießen. Sage das deiner Herrin, da sie anscheinend sein Gehör hat.«
    Sie waren vor der Tür ihres Zimmers angelangt. Mishraks Gold hatte ihnen nicht nur Pferde und Ausrüstung, sondern auch getrennte Zimmer in der besten Herberge Aghrapurs erkauft. Mit Sicherheit würden ihre Feinde ihren Aufenthaltsort erfahren, aber sie konnten ihnen kaum etwas anhaben. Bei der Stadtwache und den Wächtern der Herberge hätte nur ein regelrechter Angriff Aussichten auf Erfolg.
    Warum den Bären in seiner Höhle angreifen, wenn man genau wußte, daß er bald herauskommen würde?
    »Schlaf gut, Raihna.« Sie schloß die Tür auf. Conans Blut wurde hitzig beim Anblick der Brüste und Hüften, der anmutigen Linie des Rückens und der Beine. Nun denn, es gehörte nicht zur Hausordnung der Herberge, daß ein Mann allein schlafen mußte ...
    Raihna nahm den Cimmerier bei der Hand und führte ihn durch die Tür. Dann stieß sie die Tür mit einem Fußtritt ins Schloß und hatte die Tunika schon über den Kopf gezogen, ehe er ein Wort sagen konnte. Ihre Brüste hatten oben Sommersprossen und schienen in ihrer Fülle nach der Hand eines Mannes zu verlangen.
    Conans Blut war nicht mehr erhitzt, es kochte.
    »Du hast mir gewünscht, gut zu schlafen, Conan? Nun komm her, damit wir beide gut schlafen. Oder muß ich dich ausziehen? Ich warne dich, falls ja, dann bist du fürs Bett vielleicht zu müde ...«
    »Ha!« entgegnete der Cimmerier. Er umschlang sie mit den starken Armen und hob sie in die Luft. Begierde loderte in ihm – und ihr! Das spürte er. »Wenn du richtig müde werden möchtest, Raihna, werde ich dir den besten Schlaf deines Lebens verschaffen.«
     

F ÜNF
     
     
    »In Mitras Namen tritt ein!« sagte Ivram. Schon lang nicht mehr geölte Angeln quietschten, als der Priester die Tür für Bora öffnete. Er betrat hinter Ivram den Raum. In der Mitte stand eine aus Ziegeln gebaute Feuerstelle, auf der das Essen des Priesters kochte. Beißender Rauch stieg Bora in die Nase; aber auch der verlockende Duft frisch gebackenen Brotes und einer kräftigen Fleischsuppe erinnerte Bora daran, daß er seit dem Morgen nichts mehr gegessen hatte.
    Um die Feuerstelle lagen eingefärbte Felle und Teppiche mit einfachem Muster, aber selten schön geknüpft. An der Wand über einer Truhe mit wundervollen Schnitzereien hingen noch mehr Teppiche. Die Augen der Mitrastatue auf dem Truhendeckel waren aus Bernstein und Koralle.
    Durch die Tür am anderen Ende des Raumes drang leise Flötenmusik. Die ›Nichte‹ des Priesters, Maryam, spielte zur Abendandacht oder wofür auch immer ihre Dienste während der Nacht erforderlich sein mochten. Wenige in Scharlachquell konnten sie ›Nichte‹ nennen, ohne zu lächeln, zumindest wenn Ivram nicht in der Nähe war. Die meisten vermuteten, daß sie das Flötenspiel in einer Taverne in Aghrapur erlernt hatte.
    »Setz dich, Sohn Rahfis«, sagte Ivram. Er klatschte in die Hände, worauf das Flötenspiel verstummte. »Maryam, wir haben einen Gast.«
    Die Frau, die aus dem anschließenden Zimmer kam, war klein und kaum halb so alt wie der Priester. Sie trug ein Messingtablett mit einer bestickten Leinendecke. Darauf lagen Honigkuchen und geräucherte Lammfleischstücke. Anmutig kniete sie vor Bora nieder, wobei ihr Gewand sich verschob, so daß er ihren schlanken Hals und die dunkle, faltenlose Kehle sehen konnte. Boras Hunger war wie weggeblasen. Andere Gefühle waren geweckt.
    »Wein?« fragte Maryam. Ihre Stimme war voll und einschmeichelnd. Bora überlegte, ob sie diese Kunst, sich angenehm zu machen, auch in den Tavernen erlernt hatte. Wenn ja, dann war sie eine gelehrige Schülerin gewesen.
    »Verzeiht mir, wenn ich eure Gastfreundschaft scheinbar undankbar zurückweise«, erklärte Bora verlegen. »Aber ich brauche einen weisen Rat mehr als alles andere.«
    »Meine Ohren sind offen, und mein Herz steht dir zu Diensten«, sagte Ivram. Bei einem anderen Priester hätten diese Worte vielleicht wie hohle Phrasen geklungen; doch bei Ivram zweifelte

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