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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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jeder, der mit Zauberei zu tun hatte, kein leichter Umgang; aber Illyana war erträglicher als die meisten.
    Es half auch, daß sie hübscher war als die Zauberer, welche der Cimmerier bis jetzt kennengelernt hatte. Sie kleidete sich, als sei sie sich nicht bewußt, daß unter dem weiten Reisegewand und den bestickten Hosen eine schöne Frau steckte.
    Eine Frau, deren Zauberkunst von ihr verlangte, Jungfrau zu bleiben, obwohl sie schon Töchter im heiratsfähigen Alter hätte haben können. Es war weise von ihr, in Gesellschaft einer anderen Frau zu reisen – die keine Jungfrau mehr war.
    Raihna war eine Frau, die jedem Mann die Sinne raubte. Nach der einen Nacht mit ihr konnte Conan nur mit Mühe an Illyana als Frau denken. Zweifellos war dies Raihnas Absicht gewesen, doch das war dem Cimmerier gleichgültig.
    In dreihundert Schritt Entfernung stieß die Fähre vom gegenüberliegenden Ufer ab und machte sich wieder auf den Rückweg über den Shimak. Die Fähre eine Barkasse zu nennen, wäre eine Beleidigung für jedes Schiff dieser Bauart gewesen. Conan hatte im Hafen Aghrapurs viele richtige Barkassen gesehen. Hier standen die Fahrgäste mittschiffs auf einer Plattform über den Tieren und den Gepäckstücken. Auf beiden Seiten führten jeweils zwei Sklaven die langen Ruder.
    Hinter Conan stellten sich andere Fahrgäste auf: Eine Bauernfamilie mit Körben, ein Bettler mit Maultier und Sklavenjungen, ein narbengesichtiger Feldwebel mit einem halben Dutzend Soldaten. Die Bauern sahen so arm aus, als könnten sie keinen Laib Brot kaufen, ganz zu schweigen von einer Fahrkarte für die Fähre; aber vielleicht konnten sie mit dem Inhalt der Körbe einen Tauschhandel machen.
    Die Fähre schob sich langsam näher. Endlich schabte ihr Kiel über den Kies an der Pier. Conan sprang auf die Pier, die unter seinem Gewicht ächzte.
    »Kommt, meine Damen. Wir waren die ersten am Landeplatz; aber das hilft uns wenig, wenn wir uns jetzt nicht beeilen.«
    Raihna brauchte diese Aufforderung nicht. Sie half ihrer Herrin beim Absteigen und führte dann die drei Reitpferde auf die Fähre. Zwei Planken verbanden das Schiff mit dem Ufer. Eine davon war so dick, daß Elefanten darübergehen konnten.
    Conan wartete auf der Pier, bis Raihna alle fünf Pferde an Bord geführt und festgebunden hatte. Niemand versuchte sich an ihm vorbeizudrängen. Er mußte nicht einmal das Schwert zücken, um sie abzuschrecken. Die Stärke der vor der Brust gekreuzten Arme, der durchdringende Blick der eisblauen Augen unter den dunklen Brauen hielt sogar die Soldaten auf Abstand.
    Illyana nahm unter dem Baldachin Platz, während Conan und Raihna unter freiem Himmel blieben. Die Soldaten und der Bettler warfen Raihna bewundernde Blicke zu.
    Conan hoffte, daß es bei Blicken bleiben würde. Illyana reiste in der Verkleidung einer Kaufmannswitwe, Raihna als ihre jüngere Schwester und der Cimmerier als ehemaliger Hauptmann der Schutzwache der Karawane des Kaufmanns. Diese Tarnung würde nicht halten, wenn Raihna das Blut eines zudringlichen Mitreisenden vergoß.
    Dann kamen noch die Bauern an Bord. Zwei Sklaven holten die Planke für die Tiere an Bord. Jetzt standen die Soldaten mit ihren Pferden auf der Pier. Der Kapitän der Fähre starrte sie entsetzt an. Er war blaß geworden.
    »O ihr Götter! Nein! Die Fähre kann unmöglich euch alle mitnehmen. Außerdem ist diese Planke für die Pferde zu schwach. Feldwebel, ich flehe dich an!«
    »Dein Geflenne schert mich einen Dreck!« brüllte der Feldwebel. »Vorwärts, Männer!«
    Da sprang Conan von der Plattform herab. Die Decksplanken knarrten, als habe ein Stein aus einem Katapult eingeschlagen. Er ging ans Ende des Decks und stellte einen Fuß auf die Planke. Der Feldwebel trat auf das andere Ende. Er war nur geringfügig kleiner als der Cimmerier und ebenso kräftig gebaut.
    »Feldwebel, allein der Kapitän dieser Fähre weiß, wieviel sie befördern kann.«
    »Na schön. Dann steig du doch aus. Du und die Tiere. Die Damen bleiben. Um sie werden ich und meine Männer uns schon kümmern. Stimmt's, Burschen?«
    Lautes, höhnisches Gelächter erscholl und übertönte die schrecklichen cimmerischen Flüche Conans. Er breitete die Arme aus.
    »Feldwebel, wie gut kannst du schwimmen?«
    »Was?«
    »Du solltest ein oder zwei Schwimmstunden nehmen, ehe du versuchst, die Fähre zu überladen.«
    Conan sprang hoch und landete mit gewaltigem Satz auf der Planke. Er war außerhalb der Reichweite des Feldwebels. Doch das

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