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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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so bedeutend gewesen sein. Fürst Achmai, wie er sich nennen läßt, stolziert jetzt herum, als sei er einer der Siebzehn Reichsverweser.«
    Jetzt brummte der Cimmerier unwillig vor sich hin. In diesem Teil Turans gab es viele alte Burgen, wo Raubritter gehaust hatten, ehe die ersten Könige sie unterworfen hatten. Gelegentlich schaffte es ein Adliger durch Bestechung, daß er in eine solche Festung einziehen durfte.
    Zweifellos würde Achmai eines Tages den Bogen überspannen. Dann würde Mughra Khan mit Armee und Schergen die Festung stürmen und ihn vernichten. Doch dieser Gedanke half weder Dessa noch denen, welche sie heute nacht noch befreien wollten.
    »Nun, ich werde sehen, ob Fürst Achmais Gastfreundschaft so erstrebenswert ist«, meinte Conan und stellte sich ahnungslos. »Wer weiß? Vielleicht hat er eine offene Börse; dann könnte ich in seine Dienste treten, nachdem meine Herrin und ihre Schwester sicher zu den Verwandten zurückgekehrt sind.«
    »Bestimmt wird er einen so kräftigen jungen Soldaten wie dich nicht wegschicken«, meinte die Wirtin. Sie kicherte lüstern. »Auch nicht die Frauen an seinem Hof, da wette ich. Die Hälfte der Männer in seinen Diensten sind alt genug, um dein Vater sein zu können.«
    »Wie kannst du nur so belangloses Zeug daherreden, wenn nur Mitra weiß, was Dessa erduldet?« schrie Massouf plötzlich. »Hör zu, Weib, sag mir – kchkchckhch! «
    Die kräftige Hand des Cimmeriers hatte Massoufs Tunika am Hals gepackt. Im nächsten Augenblick hatte Conan ihn hochgehoben, um ihm die Luft abzudrehen. Hilflos fuchtelte Massouf mit Armen und Beinen in der Luft.
    Doch dann gab die alte Tunika nach. Massouf plumpste zu Boden. Wütend funkelte er den Cimmerier an; doch blieben ihm die Worte im Hals stecken, als er den Ausdruck auf Conans Gesicht sah.
    »Hinaus!« brüllte Conan. Massouf sprang auf und rannte weg, als stünde die Herberge in Flammen. Die Frauen gingen hinterher, allerdings mit mehr Würde.
     
    Draußen sagte Conan nur einen Bruchteil von dem, was ihm auf den Lippen lag. Er erhob auch die Stimme nicht. Trotzdem stand Massouf so betreten wie ein Rekrut vor ihm, den er beim Stehlen erwischt hatte. Schließlich fiel der junge Mann vor ihm auf die Knie. Illyana hatte inzwischen den Himmel betrachtet. Jetzt blickte sie den Cimmerier an. »Ich bezweifle allmählich, daß es klug ist, Dessa zu befreien.«
    Massouf stöhnte laut auf. »Herrin, um die Liebe aller Götter ...«
    »Laß die Götter in Ruhe – und uns auch!« schnitt Illyana ihm das Wort ab. »Nur, weil ich bezweifle, daß etwas sinnvoll ist, heißt das nicht, daß ich es nicht tun werde! Nur – ich benutze meinen Verstand, ehe ich den Mund aufmache. Glaube ja nicht, daß ich so wenig Ehre habe wie du Zurückhaltung!«
    »Werdet Ihr mich jetzt in einen Frosch verwandeln, weil ich an Euch zweifelte?« fragte Massouf ängstlich.
    »Ich sollte dich in etwas verwandeln, das weder deiner Dessa noch einer anderen Frau nützt«, antwortete Illyana und lächelte boshaft. »Wenn du deinen Verstand weniger auf Frauen richten würdest, sondern ihn für Vernünftiges einsetztest, wäre das besser.
    So, und jetzt hältst du den Mund! Da du uns sowieso nicht bei der Befreiung deiner Dessa helfen kannst, habe wenigstens die Güte, uns nicht zu behindern! Ich brauche etwas aus meinem Gepäck. In einer Minute bin ich wieder da.«
    Conans Meinung nach konnte man Massouf nur zum Schweigen bringen, indem man ihn in einen Sack steckte. Jetzt suchte er einen Sitzplatz, von dem aus sie jeden sehen konnten, der sich dem Gehörnten Wolf näherte. Außerdem konnten sie von diesem Platz aus blitzschnell die Ställe erreichen.
    Nacht senkte sich aufs Dorf. Im Westen waren die letzten Schimmer des Tages verschwunden. Selbst die Vögel verstummten, nachdem sie ihre Nester aufgesucht hatten. In den Ställen stampfte ein Pferd unruhig, ein anderes wieherte.
    »Raihna?«
    »Machst du dir wegen Illyana Sorgen?«
    »Sie ist schon ziemlich lang drinnen. Vielleicht hat die Wirtin beschlossen, die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen.«
    »Sie und welche Armee, Conan? Ich habe nur ein paar junge Burschen und einige Frauen dort gesehen. Illyana ist keine Närrin. Wollte man sie festhalten, brauchte man dazu mehr als die Wirtin und ...«
    Die Tür der Herberge ging quietschend auf. Eine Frau erschien. Sie bewegte sich mit der Anmut einer Tänzerin und dem verführerischen Hüftschwung einer Frau, die genau weiß, womit sie Männer erregen

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