Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
Vom Netzwerk:
konnte. Sie war ungefähr so groß wie Illyana; aber an gewissen Stellen schmaler. Ihre Haut war auch heller, und das Haar fiel in tizianroten Wellen über die Schultern. Conan konnte alle Sommersprossen sehen, da sie nur ein kurzes Seidengewand trug, das sie vom Busen bis zu den Lenden verhüllte.
    Massouf starrte sie an, als sei er wirklich in einen Frosch verwandelt worden. Dann schloß er den Mund und ging mit ausgestreckten Armen auf die Frau zu. Sie schlug seine Hände spielerisch beiseite.
    »Also wirklich, Massouf! Hast du Dessa so schnell vergessen?«
    Massouf schluckte. »Nein, aber wenn sie in dieser Festung ist, sollte ich es vielleicht tun. Willst du mir helfen, sie zu vergessen? Ich habe ...«
    »Massouf, mein Freund«, sagte die Frau. »Ich werde noch mehr für dich tun. Ich werde ihr helfen, Achmai und seinen Soldaten zu entkommen. Sie verdient ...«
    »Bei Crom!« stieß Conan wütend hervor. Jetzt hatte er die Stimme erkannt. »Herrin Illyana! Oder habt Ihr meine Ohren ebenso verzaubert wie meine Augen?«
    »Hm, Conan, ich hätte nicht gedacht, daß du so lang brauchen würdest, die Verkleidung zu durchschauen; aber ich glaube kaum, daß Fürst Achmai oder seine Männer über deine scharfen Ohren oder deinen überragenden Verstand verfügen.«
    »Bestimmt nicht! Aber was nützt uns das?« fragte der Cimmerier verärgert.
    »Conan, wir haben doch keine Ahnung, was uns auf der Festung erwartet. Ich bezweifle, daß selbst du Dessa ohne Hilfe herausholen kannst.«
    »Na ja, aber ob Ihr eine große Hilfe sein werdet? Wenn Raihna an meiner Seite ...«
    »Oh, wir werden beide dabei sein«, unterbrach sie ihn. »Ich werde mit dir hineingehen und meine weiblichen Reize einsetzen. Sobald Achmai und die Männer völlig hingerissen sind, suchst du Dessa und holst sie heraus. Raihna und Massouf warten draußen, um uns notfalls zu Hilfe zu kommen und um den Rückzug zu decken.«
    Raihna wollte protestieren; aber Massouf brachte sie zum Schweigen, indem er sich vor Illyana zu Boden warf. Er umklammerte ihre Mitte und preßte das Gesicht gegen ihren weichen Bauch.
    »Herrin, o Herrin! Verzeiht mir, daß ich je an Euch zweifelte! Verzeiht mir!«
    »Ich verzeihe dir, und zwar jetzt gleich, wenn du aufhörst zu stammeln und dich wieder wie ein Mann benimmst. Dessa braucht einen richtigen Kerl, wenn sie frei ist, und kein wimmerndes Kleinkind!« Langsam erhob sich Massouf.
    »Ich habe schon schlechtere Pläne gehört«, meinte Conan. »Ich werde mich als Söldner ausgeben, der Arbeit sucht. Ihr könnt die Festung als Mann verkleidet betreten. Oder hält diese Pracht einen ganzen Tag lang an?«
    »Ich würde meine gesamte Kraft dafür brauchen«, gab Illyana zu. »Ich benutze nicht den Juwel dazu. Das täte ich nur, wenn alles andere versagt. Vereint stärken die Juwelen einander. Getrennt braucht jeder eine Ruhepause zwischen den Zaubersprüchen.«
    »Magie ist Eure Sache, da halte ich mich raus«, erklärte der Cimmerier bestimmt und legte die Hand an den Schwertgriff. »Ich werde jetzt erst mal herausfinden, wo dieses Räubernest liegt. Wenn es nicht zu weit weg ist, finde ich es noch in der Dunkelheit und bin vor Morgenanbruch zurück. Wir sollten schon vorher wissen ...«
    »Die Mühe kannst du dir sparen, Conan!« Illyanas Lächeln war so verführerisch sinnlich, daß Conan bezweifelte, daß alles nur Verstellung war.
    »Wieso? Habt Ihr die Gedanken der Wirtin gelesen?«
    »Genau! Sie kam vorbei und erkundigte sich, ob wir noch etwas benötigten. Ich las in ihren Gedanken, daß sie plante, eine Warnung auszuschicken, und auch wohin. Danach veränderte ich ihre Gedanken. Sie wird jetzt die Warnung vor denen schicken, die morgen abend eintreffen werden – du und ich.«
    »Na schön!« Das klang selbst für Conans Ohren äußerst gemein. Bei Crom! Gute Arbeit blieb gute Arbeit – auch wenn eine Zauberin sie leistete. Warum sich über das Schwert beklagen, nur weil der Schmied ein zügelloses Leben führte?
    »Ich danke Euch, Herrin Illyana. Jetzt müssen wir aber noch einen Treffpunkt ausmachen, falls Ihr aus der Herberge fliehen müßt. Dann mache ich mich sofort auf den Weg zur Festung.«
    »Du brauchst nicht ziellos durchs Land zu streifen, Conan. Die Wirtin war in der Festung. Was ich ihrem Kopf entnahm, kann ich dir einpflanzen.«
    Conan lief es eiskalt über den Rücken. Sich einem Zauber ausliefern, der in seinen Kopf gepflanzt wurde?
    »Es ist mein Zauber, Cimmerier. Mir traust du doch, oder? O nein! Ich

Weitere Kostenlose Bücher