Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
Vom Netzwerk:
landete seine Faust im bartlosen Gesicht des Gegners. Dieser wurde von der Wucht des Schlages nach hinten geschleudert und fiel auf den Rücken.
    Finster blickte Conan ihn an. »Du mußt lernen, niemals eines anderen Schwert anzufassen, mein junger Freund. Die nächste Lektion könnte dich mehr als einen schmerzenden Kiefer kosten.«
    Der Hellbärtige und die anderen beobachteten Conan mit raubkatzengleicher Aufmerksamkeit. Schon wollte der Cimmerier das Schwert zücken, jedoch da lachte der Hellbärtige los.
    »Gut gemacht, mein Freund. Es ist keine Zeitverschwendung, wenn Fürst Achmai mit dir spricht.«
    »Das mag sein«, antwortete Conan. »Aber welche Probe soll ich ihm stellen, um herauszufinden, ob es auch meine Zeit wert ist?«
     
    Am Himmel standen nur die Sterne. Die Männer, die in der Großen Halle versammelt waren, hatten mehr Licht. An den Wänden steckten Fackeln in eisernen Halterungen. Auf dem erhöhten Tisch brannten mit Duftöl gefüllte Lampen.
    Fürst Achmai lächelte Conan an und fuhr sich mit der beringten Hand durch den öligen schwarzen Bart.
    »Du hättest gleich nach dem Tod deines Herren zu mir kommen sollen, dann würdest du jetzt in meinen Diensten schon einen hohen Rang bekleiden.«
    »Ich mußte dafür sorgen, daß die Witwe und ihre Schwester sicher zu ihrer Familie zurückkehrten«, antwortete Conan und zerriß eine fette Wachtel, die mit köstlichen Früchten und Kräutern gestopft und langsam gebraten worden war. »Mein Eid verpflichtete mich, auch wenn es gegen den gesunden Menschenverstand war.«
    »Ach ja! Ihr Cimmerier fühlt euch ja an einen Eid bedingungslos gebunden, wenn ihr euch die Mühe macht, einen zu leisten.«
    Conan lief es kalt über den Rücken. Nur selten wurde er auf Anhieb für einen Cimmerier gehalten. Spielte Achmai wieder mit ihm?
    »Oder habe ich dich vielleicht fälschlicherweise einen Cimmerier genannt?« fuhr Achmai fort. »Falls du dich dieses Blutes schämst ...«
    »Ha! Meine Ahnenreihe ist so lang wie deine!«
    Wahrscheinlich sogar länger. Die Wirtin hatte erzählt, daß Achmais Familie seit fünf Generationen herrschte. Möglich war das, wenn man die Herrschaft über Küche oder Stallungen eines anderen mitzählte.
    »Daran zweifle ich nicht. Aber jemand deines Aussehens ist meist ein Cimmerier, und in Turan sieht man nicht viele Cimmerier.«
    »Die meisten von uns sind vernünftig genug, in der Heimat zu bleiben, wo man sich keine Beleidigungen anhören muß«, erklärte Conan barsch, lächelte aber dann, um Achmai zu besänftigen.
    »Nun, solltest du es für vernünftiger halten, zu mir zu kommen, nachdem deine Verpflichtung den Frauen gegenüber beendet ist, kannst du in meine Dienste treten – das gilt auch für deinen Kameraden.
    Doch nach Dessa, deretwegen ihr hergekommen seid, braucht ihr nicht mehr zu suchen.«
    Conan musterte die Dienerinnen, welche Speisen und Getränke brachten. Sie trugen beinahe durchsichtige Pluderhosen und Glöckchen an den Hand- und Fußgelenken, sonst nichts. Aber er sah keine, auf welche Massoufs Beschreibung von Dessa gepaßt hätte.
    Dann setzte ein mitreißender Trommelwirbel ein. Ein Mädchen tanzte in die Halle. Sie trug ein kurzes, durchsichtiges Gewand aus roter Seide, das sich beim Tanzen wie Flügel ausstellte. Ansonsten zierte außer den Glöckchen an Händen, Füßen und Hals nur eine Silberkette um die Taille den wunderschönen Körper. Der Schein der Fackeln ließ ihre durch Öl glänzende Haut aufleuchten und wieder in geheimnisvollen Schatten versinken.
    Wie ein Irrwisch wirbelte sie durch den Raum. Das Klingeln der Glöckchen, der Rhythmus der Trommel, Licht und Schatten der Fackeln und die verführerische Gestalt raubten Conan fast die Sinne. Er hatte schon schönere Frauen gesehen; aber diese ließ alle vergessen.
    Näher und näher kam sie zur Tafel. Da schoß Achmais Arm wie ein Speer vor und riß Dessa das rote Gewand vom Leib. Wie eine Trophäe schwenkte er es hoch durch die Luft.
    Die Männer jubelten. Dessa lächelte und vollführte einen Salto, daß sie mit beiden Beinen neben Conans Teller aufkam. Nochmals flog sie durch die Luft, landete auf seinem Schoß und schlang die Arme um den Cimmerier.
    Die wunderbar duftenden Brüste begruben sein Gesicht. Er hörte das brüllende Gelächter im Saal. Dann fing er Illyanas Blick auf. Darin las er eiskalte Wut. Conan wollte sich nicht ausmalen, was geschehen würde, wenn diese Wut heiß wurde.
    Vielleicht wäre es klüger gewesen, ganz offen

Weitere Kostenlose Bücher