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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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ein Zeichen sein, deine Zunge zu hüten«, brüllte Conan und hob die geballte Faust. »Ich bin dir im Augenblick sehr viel näher als die Götter. Keine Angst! Wir statten Gala einen Besuch ab und befreien Dessa. Wir kaufen sie mit dem Gold des Kapitäns los.« Conan schwenkte den Beutel. »Sollte Kimon es für zuwenig halten, werde ich ihm guten Grund geben, die Meinung zu ändern.
    Aber glaube ja nicht, daß du uns nach Gala fröhlich weiter begleiten kannst, sonst werde ich deinen Namen Mishrak nennen, weil du uns von seinen Anordnungen abhältst.«
     

S IEBEN
     
     
    Sie ritten in Gala ein, als die Sonne im Westen unterging. Die Drei Münzen, wo Dessa gearbeitet hatte, lag verlassen da. Die Fenster waren geschlossen, der Garten völlig von Unkraut überwuchert. Nachforschungen bei den Dorfbewohnern führten sie zum Gehörnten Wolf am anderen Ende des Dorfes. Illyana rümpfte die Nase, als sie diese Herberge erblickte.
    »Können wir keine bessere Unterkunft finden?«
    »Das kommt darauf an, Herrin«, antwortete Conan. Es war durchaus möglich, daß die Kunde von ihrem Kampf auf der Fähre schon Gala erreicht hatte. Am besten war es, mit der Maskerade fortzufahren, solange es irgendwie möglich war.
    »Und worauf?«
    »Wie bequem Ihr es findet, auf offenem Feld inmitten von Schafsmist zu übernachten. Der Gehörnte Wolf bietet vielleicht nur ein Strohlager voll Ungeziefer, aber ...«
    »Du Lügner! Noch nie hat jemand auch nur den winzigsten Floh in meiner Herberge gesehen!«
    Ein breites, rosiges Gesicht unter einem Wust grauer Haare blickte aus einem Fenster. Die Frau drohte Conan mit der Faust und holte Luft für die nächste Beschimpfung.
    »Gute Frau, vielleicht sind die Schafe gastfreundlicher«, fuhr Conan sie hochmütig an. »Schafmist ist immer noch besser, als Lügner genannt zu werden!«
    Bei der Gefahr, Gäste zu verlieren, wechselte die Gesichtsfarbe von Rot zu Kalkweiß.
    »Verzeiht mir, edle Herrschaften, ich wollte Euch nicht beleidigen. Bei den Schafen könnte es aber kalt und hart sein. Ich schwöre, daß ich Euch ein weicheres und bequemeres Lager bereiten kann.«
    »Wir sind keine adligen Herrschaften«, fuhr Raihna ihr über den Mund. »Wir sind ehrliche Kaufleute und wissen, was alles kostet. Wir können auch Flöhe und Wanzen erkennen, wenn wir sie sehen. Also, welchen Preis verlangst du?«
    Conan überließ Raihna das Feilschen, da sie darin unübertroffen war. Er nutzte die Zeit, um sich im Dorf etwas umzusehen. Vor allem hielt er die Augen nach Möglichkeiten offen, wo Feinde einen Hinterhalt legen könnten. Dann mußte er noch Massouf beruhigen, der ganz aufgelöst war, weil sie Dessa noch nicht gefunden hatten.
    »Du schaffst es, daß sich das ganze Dorf an dich erinnert, ohne dadurch Dessa einen Augenblick früher zu befreien. Sie wird dir kaum danken, wenn sie dadurch Sklavin bleibt.«
    Massouf starrte ihn so entsetzt an, daß Conan klar war, daß diese Vorstellung ihm neu war. Conan fluchte leise vor sich hin. Sie verdankten Massouf zuviel.
    Endlich hatte Raihna sich mit der Alten geeinigt. Conan hatte seine Zweifel, ob Raihna einen wirklich günstigen Preis ausgehandelt hatte, da die Wirtin keineswegs niedergeschlagen aussah. Strohlager, selbst mit Flöhen, waren immer noch bequemer als Steine. Vielleicht wußte die Alte auch, wo sich Dessa aufhielt.
    Sie verzehrten ihren eigenen Proviant und tranken den Wein der Herberge, welcher sich von Essig nur geringfügig unterschied. Zwei Frauen bedienten sie, welche beide Pylas Mütter hätten sein können.
    Nachdem Conans schlimmster Hunger gestillt war, rief er die Wirtin: »Gute Frau, bei meinem letzten Besuch stieg ich in den Drei Münzen ab. Dort gab es eine hübsche Tänzerin, die Dessa hieß. Sie trug Rosenöl und ansonsten recht wenig. Ich würde sie gern wieder tanzen sehen.«
    »Ach, dann müßtest du schon bei unserem Landesherren Achmai Gast sein. Eigentlich ist er kein Fürst; aber er herrscht über diese Gegend. Schon lang hatte er ein Auge auf Dessa geworfen. Als Kimon starb, hinterließ er soviel Schulden, daß seine Verwandten alles verkauften. Dessa ging in den Besitz Achmais über. Mitra allein weiß, was danach aus ihr wurde.«
    Conan beachtete Massoufs Stöhnen nicht. »Was heißt eigentlich ›Landesherr‹? Davon hörte ich bei meinem letzten Besuch nichts.«
    »Vielleicht doch. Aber damals war dieses Amt völlig heruntergekommen. Fürst Achmai führte es wieder ein. Aber selbst in uralten Zeiten konnte es nicht

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