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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Geduld! Ich wollte dir gerade erklären, daß viele Menschen im Dorf schlafen oder den Blick abwandten, als die Augen erschienen. Der Bann kann diesen nichts anhaben.
    Außerdem gehe ich mit dir ins Dorf. Wir werden beide den Staub ausstreuen.«
    »Ivram!« schrie Maryam entsetzt. »Du bist zu alt, um gegen Dämonen zu kämpfen.«
    »Leben und Tod ruhen in Mitras Hand, mein Liebling. Niemand ist je zu alt, um eine Schuld zu begleichen. Scharlachquell bot uns viele Jahre lang Zuflucht. Wir schulden ihm etwas.«
    »Aber – dein Leben?«
    »Auch das.«
    Bora hörte, wie Maryam mühsam ein Schluchzen unterdrückte. »Ich weiß, daß ich gegen dich nicht gewinnen kann. Ich glaube, ich verliere die Fähigkeit, die Männer zu verstehen.«
    »Nein, nein! Wenn Mitra will, kannst du diese Fähigkeit noch viele Jahre an mir erproben. Doch jetzt bitte ich dich, den Schrein und alles Nötige auf die Maultiere zu packen. Vergiß aber nicht aus lauter Eile, saubere Kleidung mitzunehmen.«
    Maryam seufzte vernehmlich. »Ivram, ich bin schon viele Male und in größerer Eile geflohen. Ich habe das Reisegepäck seit Boras erster Warnung bereit.«
    »Mitra segne dich, Maryam, und beschütze dich!«
    Bora machte sich auf den Weg. Noch mehr Abschiedsworte konnte er nicht ertragen.
    Ivram holte ihn auf halber Strecke ein. Er trug den Priesterstab in der rechten Hand. Am Gürtel hing ein Kurzschwert. Über die Schulter hatte er einen Lederbeutel geschwungen, der mit Halbedelsteinen besetzt war, auf denen Mitra abgebildet war.
    »In diesem Beutel ist genug Staub, um das gesamte Dorf vom Bann zu lösen, falls uns Zeit bleibt«, erklärte Ivram. »Ich hoffe, daß der Urheber des Bannes glaubt, viel Zeit zu haben.«
    »Yakoub sagte mal, daß ›falls‹ ein Wort ist, das man im Krieg niemals benutzen darf«, meinte Bora.
    »Da hat Yakoub recht«, sagte der Priester. »Und wenn dies hier kein Krieg ist, dann wissen nur die Götter, was Krieg ist.«
    Ivram ging so schnell, daß Bora Mühe hatte, mit dem Alten Schritt zu halten.
     
    Der Zauber der Augen von Hahr erforderte Eremius' ganze Kraft und Aufmerksamkeit. Ohne Führung trieben die Verwandelten sich ganz in der Nähe des Dorfes herum und stritten um die letzten Reste des Pferdes und des Reiters.
    Ehe dieser Streit zu Blutvergießen führte, mußte der Meister sie wieder unter seine Kontrolle bringen. Die menschlichen Soldaten hatten bereits das Dorf umrundet, um allen den Fluchtweg abzuschneiden, die von den Augen nicht gelähmt waren. Eremius sandte ihnen den dringenden Befehl, das Dorf nicht zu betreten.
    Wenn ihr hineingeht, seid ihr der Gnade der Verwandelten ausgeliefert, und wieviel sie davon besitzen, wißt ihr!
    Kaum hatte er die Botschaft übermittelt, hörte er einen Verwandelten vor Wut oder Schmerz aufheulen. Jede Empfindung des Geschöpfs übertrug sich auf den Meister. Er spürte den Schmerz, als ein Stein das Auge traf. Nein, es waren viele Steine. Eine ganze Schar Menschen schleuderte sie.
    Eremius wurde wütend. Im Dorf konnte es niemals so viele Menschen geben, die dem Bann der Augen entronnen waren. Eigentlich dürfte kein einziger die Kraft haben, auch nur einen Strohhalm aufzuheben, ganz zu schweigen davon, einen Stein zu schleudern. Er erweiterte seinen Verstand und gleichzeitig die sinnlichen Wahrnehmungen.
    Das Gehör gab ihm den ersten Hinweis. Doch dieser reichte aus. Auf den Straßen von Scharlachquell drängten sich die Menschen. Einige liefen vor den Verwandelten davon, andere standen da und niesten kräftig.
    Wer dieser elenden Dorfbewohner konnte das tiefe Geheimnis des Staubes von Zayan kennen? Wer? Beinahe schrie er das Wort zum erbarmungslosen Firmament hinauf.
    Von dort war keine Hilfe zu erwarten. Der Bursche, der vor einigen Tagen ins Tal eingedrungen war, hatte nicht nur fliehen, sondern auch den Hersteller des Staubes warnen können. Scharlachquell konnte sich dadurch auf eine Art und Weise verteidigen, welche Eremius nie erwartet hatte.
    Eremius zählte in Gedanken die Dorfbewohner, welche durch die Augen von Hahr gebannt waren. Reichte ihre Zahl aus, um durch einen weiteren Zauber alles ins Chaos zu stürzen?
    Eremius zählte so angestrengt, daß er nicht bemerkte, wie Illyanas Haarsträhnen, die den Juwel an den Reif um den Stab banden, sich bewegten und schließlich rubinrot aufleuchteten.
     

Z WÖLF
     
     
    Smaragdgrünes Licht drang bis zur Schwelle von Illyanas Zimmer vor. Es gab keine Wärme ab. Trotzdem hatte Conan das Gefühl, als

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