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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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plötzlich aus der Hand. Ehe er ihn wieder einfangen konnte, hatte sich der Stab durch den Juwel hindurch in die Erde gebohrt!
    Eremius starrte fassungslos hinab. Da brach der Boden krachend auf. Steinsplitter und Staub wurden emporgeschleudert, als sei plötzlich ein Geysir ausgebrochen. Eremius sprang hoch und erhaschte den Stab, der ebenfalls nach oben sauste. Dann wich er eilends vom Juwel zurück.
    Dieser schien sich in eine smaragdene Flüssigkeit aufzulösen, die in einer unsichtbaren Schüssel von einer Seite zur anderen schwappte. Ein unangenehm schrilles Wimmern wurde hörbar. Eremius krümmte sich, als säße ein Insekt in seinem Ohr.
    Dann trat er seufzend zurück und begann auszuprobieren, ob der Stab seine Kraft noch bewahrt hatte. Nachdem mehrere Proben erfolgreich verlaufen waren, gewann er sein Selbstvertrauen wieder zurück.
    Der Stab reichte aus, um den Verwandelten zu befehlen, Scharlachquell zu vernichten. Über den Juwel hatte er keine Macht. Illyana hatte seinen und ihren durch einen Zauber gegenseitiger Aufhebung der Kräfte gelähmt. Daher konnte auch sie ihren Juwel nicht gegen Eremius einsetzen.
    Was wollte sie? Hatte sie versucht, seinen Juwel zu zerstören, obgleich sie dabei ihren eigenen aufs Spiel setzte? Er hatte immer geglaubt, sie sei ebenso ehrgeizig wie er und wollte unbedingt beide Juwelen haben. War sie jetzt bereit, die höchste Macht für einen bescheidenen Sieg aufzugeben? Der Ruhm, die Juwelen von Kurag zerstört zu haben, war nichts im Vergleich zu dem als Besitzerin beider Edelsteine.
    Genug! Die Verwandelten warteten auf seine Befehle. Eremius sammelte sich und formte ein geistiges Bild des Dorfes.
     
    Illyanas Tür bebte und fiel dann aus den Angeln. Conan und Raihna sprangen zurück. Raihna hätte beinahe den Wirt die Treppe hinabgestoßen, die er soeben heraufgekommen war.
    Der Wirt warf einen Blick auf die zerstörte Tür und rollte die Augen nach oben. Dann gab er Raihna einen Korb.
    »Hauptsächlich Brot und Käse. Die Köche haben sich nicht nur aus dem Staub gemacht, sondern auch noch die Speisekammer geplündert!« Er setzte sich und schlug die Hände vors Gesicht.
    Illyana kam aus dem Zimmer. Sie taumelte und wäre gefallen, hätte Conan sie nicht aufgefangen. Dann holte sie tief Luft, kniete nieder und stürzte sich auf das Brot und den Käse im Korb. Heißhungrig begann sie zu essen. Sie hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, etwas anzuziehen.
    Als ihr erster Hunger gestillt schien, reichte Conan ihr einen Becher mit Wein. In zwei großen Schlucken leerte sie ihn. Dann machte sie sich über die restlichen Speisen des Korbs her. Als er leer war, blickte sie reuig auf und erhob sich. »Es tut mir leid, Cimmerier – aber warum lachst du?«
    »Du bist die erste Zauberin, die zugab, hungrig zu sein.«
    Illyana lächelte nur statt einer Antwort. Raihna holte Illyanas Kleider. Conan gab dem Wirt den leeren Korb zurück.
    »Noch mal? Ich nehme an, bezahlt werde ich erst, wenn König Yildiz' Enkel den Thron besteigt«, beschwerte sich der Wirt.
    In diesem Augenblick hämmerten Fäuste gegen die Eingangstür der Herberge. Der Wirt drückte Conan den Korb wieder in die Hand.
    »Jetzt ist es Zeit für mich, meine Rolle zu spielen. Na ja, falls ich nicht länger Wirt bleibe, kann ich immer als Schauspieler bei den Tempelfestspielen mitmachen! Aber beeilt euch jetzt! Ich hörte, daß Fürst Achmai in die Stadt geritten sei. Ihn möchte ich mir nicht zum Feind machen.«
    »Achmai?«
    »Das habe ich gehört. Er ist in dieser Gegend ein großer Mann. Man sagt ...«
    »Ich habe alle Geschichten gehört, die man sich über ihn erzählt, und noch ein paar mehr«, unterbrach ihn Conan. »Gibt es auf dem Dach einen Platz, von dem aus ich die Stadt überblicken kann?«
    »Ja, aber ...«
    »Los! Führ mich hin!«
    »Wenn es aber gegen Fürst ...«
    »Es ist für uns! Du hast die Wahl: Entweder führst du mich aufs Dach und behältst deine Herberge. Oder du hast mehr Angst vor Achmai als vor mir und stirbst sofort.«
    Der Wirt blickte auf Conans gezücktes Schwert, überschlug kurz, welche Fluchtmöglichkeiten ihm blieben, und kam zu einem weisen Entschluß.
    »Komm mit! Den Gang hinunter und dann rechts. Ich zeige es dir.«
    Unten wurde das Hämmern stärker. Flüche mischten sich mit Wutgeschrei.
     
    Bora keuchte den Hügel hinauf. Sein rasselnder Atem übertönte das Ächzen der anderen. Zwar war er jünger und kräftiger als die meisten, die mit ihm hinaufeilten; aber er

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