Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige
nicht allein von hinnen. Zuerst wird mein Freund hier zubeißen. Ganz gleich, welche Dämonen uns angreifen. Mit gespaltenem Schädel kann kein Dämon mehr Schaden anrichten!«
Bora hoffte, daß Zakar recht habe. Etwas hielt die Dämonen vom Dorf fern. Dadurch waren die meisten jetzt vom Bann erlöst und flohen nach Westen. Konnten sie so weit fliehen, daß die Dämonen, wenn sie wieder losgelassen waren, sie nicht mehr erreichten? Bora wußte, wie schnell die Dämonen laufen konnten.
Draußen schaute er sich nach jemandem um, der für das Mädchen sorgen könnte. Das war nicht einfach, da das Dorf inzwischen fast ganz verlassen war. Die wenigen, die noch da waren, wurden eher durch Angst als durch Zauber gelähmt, und dagegen half der Staub nicht.
Zwei junge Frauen, etwas jünger als Caraya, führten einen alten Mann zwischen sich. »Hier!« Bora drückte der einen das Kind in den Arm. Die Kleine fing wieder an zu weinen, doch Bora kümmerte sich nicht darum.
»Dein Haus ist nicht weit«, sagte Zakar. »Wir könnten schnell hinlaufen und zurück sein, ehe dich jemand vermißt.«
»Ivram versprach, meine Familie sofort zu befreien«, entgegnete Bora. »Mehr als er können wir auch nicht für sie tun.« Bora wünschte sich nichts sehnlicher, als wieder nur Rahfis Sohn zu sein und nicht der Anführer der Dorfgemeinschaft – wenigstens für kurze Zeit.
»Was in Mitras Namen ist denn das? « rief Zakar.
Am Ende der Straße, wo die Obstgärten hinter dem Dorf begannen, wälzte sich eine Staubwolke heran. Dann schob sich aus ihr die grauenvolle Karikatur eines menschlichen Wesens hervor. Die muskelbepackten Glieder schimmerten grünlich.
Mit einer Hand brach das Scheusal einen Ast ab, der so dick wie Boras Schenkel war. Der Ast knickte wie ein Reisigzweig. In der anderen Hand hielt der Dämon ebenfalls einen Ast. Plötzlich rannte er los und schwang die Äste wild durch die Luft.
Zakar stellte sich ihm in den Weg. Mit einem kräftigen Axthieb spaltete er den einen Ast. Der andere traf Zakars Rippen. Doch da landete die Axt schon auf dem Schädel des Dämonen.
Jedoch prallte sie sogleich wieder ab. Allerdings nicht ganz ohne Wirkung: Der Dämon taumelte etwas und blutete. Doch das rettete Zakars Leben nicht mehr. Die Klauenhand packte ihn am Bauch. Die andere drückte dem Holzfäller die Kehle zu, ehe dieser einen Schrei ausstoßen konnte.
Dann schleuderte das Scheusal den Sterbenden von sich und hielt nach dem nächsten Opfer Ausschau. In diesem Augenblick hätte Bora mit Freuden seine gesamte Familie gegen einen Zauber verkauft, der ihn unsichtbar machte.
Hinter ihm wurden schwere Schritte laut. Ein kleines Tongefäß sauste an ihm vorbei und landete vor den Füßen des Dämonen. Es zersprang und verstreute dabei den Staub von Zayan.
»Ich weiß nicht, ob es gegen den Zauber, der diese Geschöpfe – bindet, wirkt«, sagte Ivram dicht hinter Bora. »Vielleicht wären schnelle Beine wirkungsvoller.«
»Es muß einfach wirken.«
»Nur die Götter können jetzt noch helfen«, erklärte Ivram. »Deine Familie ist in Sicherheit. Das Dorf braucht dich als lebendigen Anführer, nicht als tote Erinnerung.«
»Wie du meinst«, sagte Bora. Ihm fiel auf, daß seine Stimme den gleichen Tonfall wie die des Priesters angenommen hatte. Dann schwiegen beide, damit ihr Zähneklappern nicht die Angst verriet. Der Dämon kniete nieder und schnupperte am Staub auf der Straße. Da machten beide kehrt und liefen so schnell sie konnten ans andere Ende des Dorfes.
Mit einem scharfem Ping teilten sich Illyanas Haarsträhnen. Der Juwel neigte sich und drohte von Eremius' Stab zu fallen.
Nie zuvor hatte Eremius so blitzschnell einen Zauber gesprochen. Die Unsichtbare Hand fing den Juwel aus der Luft und legte ihn behutsam zu Boden, als sei er so leicht wie eine Feder.
Eremius redete sich ein, der Juwel wäre bei einem Fall aus so geringer Höhe sicher nicht zersprungen. Das mußte er, denn ihm war vor Schreck beinahe das Herz stehengeblieben. Er konnte kaum atmen. Viel half es nicht. Herz und Lunge wußten, daß er log. Er war um Haaresbreite dem Unglück entronnen, das möglicherweise sogar seine Niederlage bedeutet hätte.
Er versuchte, den Juwel mit Strähnen des eigenen Haares festzubinden. Doch er stieß rund um das Kleinod gegen eine unsichtbare gläserne Wand. Auch als er es mit dem Stab versuchte, spürte er den Widerstand.
Während er überlegte, wie er Illyanas Zauber entkräften könnte, flog ihm der Stab
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