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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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wieder Macht über seinen Juwel hat, ebenso wie ich über den meinen. Das ist nicht schlimm. Gestern nacht hatte ich das unbestimmte Gefühl, daß sein Juwel in Gefahr war.«
    »Der Kampf wäre doch gewonnen, wenn Eremius' Juwel zerstört wäre, oder?«
    »Das wäre ein zu großer Preis. Die Juwelen gehören zu den hervorragendsten magischen Gegenständen. Wenn man sie wie Kieselsteine zerreiben würde, wäre damit alles verloren, was man durch einen weisen Gebrauch der beiden Steine erringen könnte. Ich würde mich unrein fühlen, wenn ich dabei die Hände im Spiel hätte.«
    Conan verschluckte die Bemerkung, die ihm auf der Zunge lag. Er fühlte sich jetzt schon unrein, nachdem er soviel Zeit in Gesellschaft der Zauberin verbracht hatte. Außerdem regte sich in ihm ein bestimmter Verdacht: Vielleicht konnte man mit Hilfe der Juwelen wirklich sehr viel lernen, wenn man dazu bestimmt war; aber es würde doch nur das sein, was die Schöpfer oder Entdecker der Juwelen beabsichtigt hatten.
    Conans Gedankengänge waren ihm wohl vom Gesicht abzulesen.
    »Man sagt auch, daß die Zerstörung eines Juwels dem Besitzer des anderen größere Macht verleiht und ihn dadurch gefährlicher macht. Man sagt, daß man den übriggebliebenen Juwel kaum noch kontrollieren könne.« Offenbar wollte Illyana damit Conans Verdacht entkräftigen.
    »Hinsichtlich der Juwelen gibt es für meinen Geschmack zuviel ›man sagt‹! Hast du nicht wenigstens ein bißchen Wahrheit gelernt, als du bei Eremius studiert hast?«
    Illyana wurde blaß. Ihr schien der Atem zu stocken. Conan erinnerte sich an Raihnas Ermahnung und wollte sich sofort entschuldigen.
    »Nein, schon gut«, beschwichtigte Illyana ihn. »Du hast das Recht zu fragen. Ich schulde dir eine Antwort. Ich habe bei Eremius soviel gelernt, wie ich konnte; aber er half mir dabei nur wenig. Er wollte mir lieber ... ganz andere Dinge beibringen.«
    Sie schüttelte sich wie ein nasser Hund. Damit schienen auch die bösen Erinnerungen zu verfliegen. »Wohin reiten wir jetzt, Conan?«
    »Nach Fort Zheman, und zwar schnellstens!«
    »Eine Garnison nimmt uns vielleicht nur gastlich auf, wenn wir Mishraks Namen benutzen.«
    »Das werden wir; denn wir sind nahe am Gebirge und brauchen Pferde, die für die Berge geeignet sind. Außerdem sollten wir Dessa an einem Ort zurücklassen, wo es genug Männer gibt, um sie glücklich zu machen!«
    Illyanas Lachen weckte Raihna. Sie reckte katzenartig die Gliedmaßen und setzte sich auf.
     

D REIZEHN
     
     
    Im Westen leuchtete die Sonne noch einen Fingerbreit über dem Horizont. Schon reichten blaue Schattenfinger in den Garten des Kommandanten von Fort Zheman. Neben einem der Rosenbüsche, die noch von seinem Vorgänger stammten, stand Hauptmann Shamil und sprach mit Yakoub.
    »An der Sache ist doch mehr dran, als du mir erzählst, mein junger Freund«, sagte Shamil mürrisch.
    Yakoub hob die Hände, als sei er am Boden zerstört. Was nicht nur gespielt war. Mußte dieser Narr gerade im unpassendsten Augenblick nach Weisheit suchen?
    »Warum sollte ich dich belügen? Und selbst wenn – eine schöne Frau im Bett sollte dir doch einiges wert sein.«
    » Wenn sie so schön ist, wie du sagst! Bis jetzt habe ich sie noch nicht gesehen, nicht einmal bekleidet.«
    Yakoubs Stimme wurde schneidend scharf. »Muß ich dich daran erinnern, wie lange du uns dienst? Wie das in den Augen Mughra Khans aussehen würde? Wie schnell könnte er davon erfahren?«
    Die Antwort war keineswegs die, welche Yakoub erwartet hatte. Es kam nur ein süßsaures Lächeln und ein Schulterzucken.
    »Ich habe nichts davon vergessen. Aber es gibt da etwas, das du anscheinend vergessen hast: Mein Stellvertreter Khezal gehört nicht zu unserer Partei. Wenn man mich abzieht, wird er hier Kommandant.«
    »Wen kümmert es, was dieser adlige Schoßhund tut oder nicht?«
    »Khezal ist nicht der Schoßhund, für den du ihn hältst, eher ein Wolf. Das wissen die Männer auch. Sie würden ihm überallhin folgen, selbst gegen uns.«
    Wenn ich nur sicher wäre, daß er die Wahrheit sagt!
    Er hielt Khezal eigentlich für den verzogenen Sohn eines Adligen, der seinen Dienst an der Grenze abdiente, um danach einen bequemen Posten am Hof anzutreten. Ein derartiger Schwächling als Kommandant von Fort Zheman würde ein großer Schritt nach vorn auf dem Weg zum Sieg sein. Unter ihm würde die Garnison mit Sicherheit an Meister Eremius' Diener fallen.
    Dann würde in der gesamten Provinz entweder offene

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