Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
Vom Netzwerk:
der langersehnte Tag!«
    Doch der Cimmerier schob sich mit gerunzelter Stirn durch die Soldaten, die mit strahlenden Gesichtern den Raum verließen. Endlich hatte er die Tür erreicht und konnte einen Blick auf den Sprecher werfen, der auf der Tischkante am anderen Ende des Raumes saß. Sein Verdacht wurde bestätigt: Es war Hauptmann Omar!
    Ohne sichtliche Überraschung schaute der Hauptmann auf und erteilte dem Adjutanten mit großem Turban noch weitere Befehle. »Den Befehl habe ich ausgegeben. Jetzt sorg du dafür, daß die Pferde im Morgengrauen gefüttert und gesattelt sind. Ehe ich meinen Platz beim Stab einnehme, habe ich hier noch eine Kleinigkeit zu erledigen. Geh jetzt, ich komme gleich nach.«
    Während der Handlanger den Raum verließ, sagte Omar in süffisantem Tonfall: »Nun, Barbar, vielleicht war meine Annahme, daß du ein Feigling bist, doch übereilt.« Beifallheischend blickte er die noch im Raum Anwesenden an. »Wenn man zu einem Duell zu spät kommt, ist das schließlich nicht so unehrenhaft, wie überhaupt nicht zu erscheinen. Soldat, gib unserem Gast dein Schwert!«
    Die Soldaten und Zivilisten im Raum blickten von Omar zu Conan und machten dann dem Cimmerier rasch Platz. Anscheinend wußten oder ahnten sie, was kommen würde. Der von Omar angesprochene Soldat zog seinen Jatagan aus der Scheide und reichte ihn – mit dem Griff zuerst – dem Cimmerier. Dann trat auch er schnell zurück. Conan führte einige Probehiebe durch die Luft aus. Es war das Standardschwert der Infantrie und schien recht brauchbar zu sein. Jedenfalls lag es ihm gut in der Hand.
    Da trat Irilya plötzlich zu ihm. »Unteroffizier Conan, das verstehe ich nicht. Du hast Hauptmann Omar schon kennengelernt? Was ist hier eigentlich los?«
    Der Cimmerier antwortete ihr nicht, sondern ging zwischen den Bänken zur Stirnseite des Raumes, wo eine Lampe am meisten Licht gab. Omar hatte ebenfalls sein Schwert gezückt und stand kampfbereit da. »Vielleicht wäre es ehrenvoller, wenn wir mit Lanzen kämpfen würden; aber ich werde dir auch so beibringen, daß ein Kavallerieoffizier kein Feigling ist – weder im Sattel noch zu Fuß!« Bei den letzten Worten führte er einen Blitzhieb aus. Die Schwertspitze zielte auf Conans Kehle. Er führte diesen Hieb mit so viel Kraft, daß sich sein Körper wie ein Bogen spannte. Es bedurfte wirklich der ganzen Kraft und Schnelligkeit des Cimmeriers, diesen Schlag abzufangen und die Klinge am Ohr vorbeizulenken. Von diesem Augenblick an wußte er, daß er es mit einem tödlichen Gegner zu tun hatte. Omars schnelles geschmeidiges Tänzeln bot keine Gelegenheit zu einem raschen Gegenstoß. Noch zweimal trafen die Klingen aufeinander und vereitelten den jeweils tödlichen Schlag. Dann traten die Kämpfer zurück, um Atem zu schöpfen.
    »Conan, was tust du?« rief Irilya mit schriller Stimme. Anstatt in sicherer Entfernung zu bleiben, war sie nur wenige Schritte von Conan entfernt. »Hauptmann Omar ist ein Verbündeter von uns, ein Freund unserer Sache! Wir können es uns nicht leisten, ihn wegen eines kindischen Gezänks zu verlieren. Also hör sofort mit dem Unsinn auf!«
    Zu Conans Entsetzen zerrte sie mit beiden Händen seinen Schwertarm nach hinten. Omar erkannte blitzschnell die Chance einer derartigen Blöße in der Deckung. Raubtierartig sprang er vor, um den Arm an der Schulter abzutrennen. Dem Cimmerier gelang es durch seine unwahrscheinliche Körperbeherrschung in einer Drehung nach unten und vorn, sich von Irilya zu lösen und gleichzeitig das Schwert mit beiden Händen so hochzureißen, daß er den Schlag so parierte und die Klinge um Haaresbreite die Schulter verfehlte. Als Omar ihn weiter bedrängte, ging Conan erst einmal in eine ruhige Abwehrhaltung. Er mußte unbedingt seine gewohnte Kaltblütigkeit wiedererlangen und konnte sich nicht den Luxus leisten, auf den Feind wütend zu reagieren.
    »Unteroffizier Conan, hör mit diesem Duell auf – sonst bringe ich mich um!« Mit wilden Augen hatte Irilya den Dolch gezückt. Conan wich zurück. Seine Augen schossen blitzschnell zwischen beiden Gegnern hin und her.
    Trotzdem wurde er von Omars nächstem Hieb völlig überrascht. Der Hauptmann machte nämlich einen Ausfallschritt zur Seite und versetzte Irilya mit der flachen Klinge einen Schlag gegen die Wange, daß sie zurücktaumelte. Fassungslos und stumm befühlte sie die Stelle, wo der kalte Stahl die zarte Haut getroffen hatte.
    »Madame«, erklärte Omar so laut, daß man es bis

Weitere Kostenlose Bücher