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Conan-Saga 40 - Conan der Held

Conan-Saga 40 - Conan der Held

Titel: Conan-Saga 40 - Conan der Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Volkes nicht gewinnen – ebensowenig wie sie ihren lächerlichen Krieg in Venjipur nicht gewinnen können, der sich nun schon jahrelang hinzieht. Ihre beste Hoffnung hier war die Zauberkraft des Hofs der Seher, und dieser hat kläglich versagt und ist lahmgelegt. Das weiß hier jedes Kind. Selbst mit Hilfe von so mächtigen Helden wie dir« – beinahe hätte sie gelacht – »sind sie machtlos. Und das wissen der Hof und das Volk!«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht«, meinte Conan vorsichtig. »Aber könnte es nicht sein, daß der Krieg im Süden nur ein Vorwand ist? Bei meinen Soldaten kursiert das Gerücht, daß die meisten Waffen und Versorgungsgüter, die für Venjipur bestimmt sind, zur Bestechung benutzt oder beiseite geschafft werden, um sie hier in Turan gegen Yildiz einzusetzen.«
    »Das ist doch hervorragend!« unterbrach ihn Irilya. »Ich hätte nie gedacht, daß sie für eine so gute Sache benutzt werden. Tod allen Narren und Tyrannen!« Sie lachte kurz, schaute ihn aber gleich darauf wieder ernst an. »Seltsam, mich das sagen zu hören! Früher war ich eine Frau des Friedens und hatte nur ein Ziel: den Krieg zu beenden! Aber seitdem haben sich in mir soviel Enttäuschung und Schmerzen angesammelt ... Und ich habe so viele schlimme Dinge gesehen ...«
    »Ich kann deine Gefühle gut verstehen, Irilya!« Im stillen überlegte Conan, ob er ihr den Arm um die Schultern legen sollte, wagte dann aber nur, ihr vorsichtig über den Rücken zu streichen. »Nachdem ich so viele Menschen in Venjipur getötet habe, muß ich feststellen, daß hier in der Hauptstadt viel mehr den Tod verdient hätten.«
    Sie waren inzwischen oben auf einem Hügel angekommen. Inmitten eines baumlosen Parks stand ein zierlicher Tempel mit wunderschöner Kuppel. Im Osten und Süden schimmerten die Lichter der Stadt. Nach Norden zu kennzeichneten die hellen Leuchtfeuer für die Schiffe die Windungen des mächtigen Ilbars-Flusses. Die Fackeln und Feuerbecken des Palastes bildeten das grandiose Mittelstück.
    In der milden turanischen Nacht, die warm war und nach Jasmin duftete, trockneten Haar und Kleidung schnell.
    »Weißt du, Conan«, sagte Irilya und blickte ihn so freundlich wie nie zuvor an, »für dich wäre es wirklich das klügste, wenn du von hier fortgingst und wieder in deine wilde Heimat im Norden zurückkehren würdest. Das habe ich dir schon gesagt. Wenn du aber ehrgeizig bist und deinen königlichen Herren nicht wie ein gehorsames Hündchen die Stiefel leckst, stünde dir noch ein anderer Weg offen: Du könntest dich uns Rebellen anschließen, deine soldatischen Fähigkeiten in den Dienst unserer Sache stellen und deinen komischen Ehrenstatus hier dazu benutzen, ein Anführer zu werden. Selbstverständlich müßtest du deinen eigenen Willen dem des Volkes unterordnen.«
    »Irilya, das klingt, als hätte eure Sache schon zu viele Anführer.«
    »Nein, das stimmt nicht! Für dich wäre das doch eine hervorragende Gelegenheit, Karriere zu machen. Denk darüber nach!« Beschwichtigend packte sie ihn am Arm. »Die Rebellen sind bereit, jeden Tag loszuschlagen – morgen, wenn's möglich ist! Wenn alles wie vom König geplant abläuft, sitzt du morgen auf einem Diwan in der Nähe von Yildiz. Du bist ihm so nahe wie ich jetzt dir. Zweifellos wird Abolhassan auch in der Nähe sein. Wenn Yildiz die Arme hebt, um dir den Orden an den Turban zu heften, mußt du nur den Dolch zücken und ihn ihm in die Brust stoßen. So!« Ihre Bewegung kam so schnell und überraschend, daß der Cimmerier unwillkürlich der unsichtbaren Klinge auswich. »Hinterher kannst du der Gerechtigkeit halber auch Abolhassan töten.« Mit hocherhobenem Arm, als hätte sie den Dolch in der Hand, lächelte sie ihn an. Mit dem wallenden Silberhaar glich sie einer wilden Æsir-Walkyre.
    Plötzlich fand Conan die Nacht nicht mehr so warm. »Nein, Irilya«, widersprach er. »Du weißt nicht, was du da von mir verlangst! Abolhassan ist mein Feind und nur Abolhassan! Warum? Frag mich das nicht. Das sagen mir meine Knochen.« Widerspenstig warf er die rabenschwarze Mähne nach hinten über die Schultern.
    »Wenn ich morgen meine Auszeichnung bekomme, werde ich Abolhassan vor Yildiz bloßstellen. Ich werde die Wahrheit über den Krieg in Venjipur sagen, wie ich es meinen Kameraden versprochen habe. Ich werde alles erklären – und den General vielleicht töten, falls genügend Zeit bleibt. Vielleicht hast du mit deinen Erklärungen nichts ausrichten können. Ich

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