Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare
Klatschend stürzte der Weiße in den Teich hinter dem Cimmerier. Sein Blut färbte die Wellen rötlich.
Die übrigen Angreifer bewegten sich jetzt vorsichtiger. Als Conan vorwärts ging, wichen sie zurück. Dann schwärmten sie aus, um die Gegner einzukreisen.
Dann bemerkte Conan etwas Seltsames: Das Licht von oben war beinahe erloschen; aber von den Wänden und der Decke der Höhle ging ein unheimlicher grüner Schein aus. Zum Glück verfügte der Cimmerier über außergewöhnlich scharfe Augen, so daß er in der gespenstischen Beleuchtung alles deutlich erkennen konnte.
Die weißen Kreaturen schienen es nicht eilig zu haben, wieder anzugreifen. Conan hielt es für besser, wenn er und Elashi flohen. Das sagte er ihr.
»Und wie sollen wir das anstellen? Drüberfliegen vielleicht?«
»Nein, wir brechen ganz einfach durch«, erklärte er und packte das Schwert fester. »Uns versperren nur drei den Weg. Du nimmst den rechten und ich die beiden anderen. Auf mein Kommando hin schlagen wir los.«
Elashi seufzte, leckte sich die Lippen und nickte.
»Jetzt!«
Gleichzeitig sprangen sie auf die verdutzten Weißen los. Elashis Gegner drehte sich nur um und lief weg. Conans Widersacher knurrten und prallten gegeneinander, weil auch sie so schnell wie möglich weg wollten. Conan hörte laut, wie die Schädel zusammenstießen. Beide fielen zu Boden. Der Cimmerier setzte über sie hinweg und lief hinter Elashi her.
»Das war ein Kinderspiel«, erklärte Elashi.
Conan brummte nur undeutlich und sparte sich den Atem für den Lauf.
Sie flohen in den grünleuchtenden Tunnel. Die augenlosen weißen Kreaturen verfolgten sie mit wildem Geschnatter.
Wikkell stand am unterirdischen Teich und betrachtete die dahintreibende Leiche des Blinden Weißen. Dann lenkte er sein einziges Auge auf die beiden Weißen, die auf dem Boden saßen und sich die Beulen an den Köpfen rieben.
»Was ist mit den Menschen geschehen?« fragte Wikkell schließlich.
Die beiden Weißen schnatterten los. »Die beiden sind Monster«, behaupteten sie. »Einen Bruder haben sie mit riesigen Klauen niedergerissen. Wir haben gehört, wie die Waffen durch die Luft zischten. Und dann wollten sie uns auch aufschlitzen! Wir haben uns ihnen in den Weg gestellt; aber sie haben uns beiseite geschleudert, wie du eine Spinne wegwischen würdest. Wir haben tapfer gekämpft, aber diese übermächtigen Monster haben uns überwältigt und ...«
»Es reicht!« unterbrach sie der Zyklop. »In anderen Worten – ihr habt sie entwischen lassen!«
»Aber unsere Brüder verfolgen sie jetzt«, protestierten die beiden.
»Dann betet, daß sie die Menschen einfangen«, keuchte Wikkell. »Wenn sie entkommen, kostet es mich das Leben. Und ehe ich gehe, nehme ich von euren Brüdern noch so viele wie möglich mit!«
Sollten doch zehntausend Dämonen diese blöden Weißen verfluchen! Der Zyklop schritt in den Tunnel, durch welchen die beiden Menschen geflohen waren. Schon jetzt wußte er, daß die Hexe ihre fetten Würmer ausgesandt hatte, um ihm die Beute vor der Nase wegzuschnappen. Wenn sie die beiden bekam, konnte er den Rest seiner Tage darauf warten, daß der Fluch des Zauberers ihn in eine stinkende Pfütze verwandelte. Allerdings würde er nicht lange warten müssen. Nein, er mußte den Mann fangen, den Rey haben wollte, da führte kein Weg vorbei.
Deek gelangte in den weiten Abschnitt des Tunnels und bemerkte mit seinen verborgenen Augen den toten Blinden Weißen im Teich unter dem offenen Himmel.
Die Fledermaus, die sich vorhin mit ihm unterhalten hatte, flog herab und ließ sich auf der Leiche nieder, wodurch diese prompt versank. Kreischend stieg die Fledermaus wieder auf und nahm am Rand des Teichs Platz.
»Ist n-nicht d-der M-mühe w-wert«, schabte Deek. »D-das m-meiste B-blut ist sch-schon ausg-gef-flossen.«
Die Fledermaus meinte aber, daß ein bißchen besser als nichts sei, und bat den Riesenwurm, ihr den Toten aus dem Wasser zu holen. Sie wollte sich mit einer wichtigen Neuigkeit erkenntlich zeigen.
In Deek stieg Wut auf. Einen Augenblick lang überlegte er, ob er mit einem Schwanzschlag die Fledermaus zu blutigem Brei schlagen sollte. Doch dann sah er wieder die Kalkgruben vor sich und bezwang seine Wut. Er holte mit dem Schwanz aus und klatschte ihn hinter dem toten Blinden Weißen in den Teich. Durch diesen kraftvollen Schlag wurde nicht nur der Weiße, sondern das Wasser des halben Teichs hochgeschleudert. Kaum lag der Leichnam am Ufer, hockte
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