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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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bestreiten, daß die Pili zahlenmäßig immer schwächer wurden. Mit dem magischen Talisman jedoch konnten sie sich irgendwo niederlassen, weit genug von den Menschen entfernt, um wieder ein mächtiges Volk zu werden. Dann konnte sie als Königin dafür sorgen, daß sie alles bekam, was ihr zustand. Aber bis dahin war das Leben noch sehr unsicher.
    Thayla warf die seidene Decke ab und lag nackt auf dem Bett. Ihr wohlgeformter, üppiger Körper war der kühlen Nachtluft preisgegeben. Sie brauchte einen Mann! Unbedingt und sofort! Aber keiner von den Männchen, welche ihr Gatte zurückgelassen hatte, genügte im mindesten ihren Ansprüchen. Die besten und stärksten Männer hatte Rayk mitgenommen. Thayla war sicher, daß er das absichtlich getan hatte, damit sie auf keinen Fall ihre Gelüste befriedigen konnte. Als verheiratete Frau durfte sie nach dem Gesetz der Pili mit keinem Mann außer ihrem Gatten das Lager teilen; aber Thayla betrachtete das als reine Formalität und hatte sich nie darum gekümmert. Tatsache war jedoch, daß alle guten Pili-Männer mit dem König fortgegangen waren und hauptsächlich Greise, Frauen und Kinder zurückgeblieben waren. Gut, es gab noch einige kräftige junge Burschen; aber diese hatten keinerlei Erfahrung als Liebhaber. Thayla hatte keine Lust, heute nacht einem neuen Mann alte Tricks beizubringen.
    Nein, Thayla wollte einen Liebhaber mit Kraft, Anmut und Ausdauer. Und sie wollte ihn jetzt!
    So ein Pech, dachte sie. Vielleicht brachte ein Gebet zum Großen Drachen die Erfüllung ihrer Wünsche? Ein Geschenk der Götter?
    Die Königin der Pili rollte sich auf den Bauch und preßte die seidenen Kissen an den Busen. Die Götter helfen denjenigen, die sich selbst helfen, dachte sie und seufzte. Welchen dieser langweiligen jungen Burschen sollte sie sich von ihrer Zofe herholen lassen?
     
    Langsam und vorsichtig schob Conan sich näher an die Felsengruppe heran. Er bewegte sich mit dem Können eines erfahrenen Jägers auf der Pirsch. Selbst seine scharfen Augen hatten Mühe, in der stockdunklen Nacht Einzelheiten in der Wüste zu erkennen. Doch dann erleichterten ihm die Pili sein Vorhaben.
    Eine Fackel steckte an der Felswand. In ihrem flackernden Schein sah der Cimmerier den Eingang zu einer Höhle und einen Wachposten.
    Conan legte sich flach auf den Boden und überlegte.
    Aus der Entfernung sah der Wachposten wie ein Mensch aus: ein kahlköpfiger Mann, der einen kurzen dunklen Waffenrock trug. Riemen liefen ihm kreuzweise über die Brust. In dem fahlen Licht wirkte seine Haut bläulich, aber Conan war da nicht sicher. Der Pili hielt einen kurzen dünnen Speer in der Hand. Dieser schien seine einzige Waffe zu sein. Eigentlich sah der Speer mehr wie ein langer Pfeil aus. Conan suchte nach einem Bogen. Da sah er neben dem Posten ein hölzernes Katapult liegen. Der Mann lehnte an der Felswand und schien zu dösen.
    Der dunkle Höhleneingang beunruhigte den Cimmerier mehr als der einzelne Wachposten. Diese Orte mochte er überhaupt nicht, vor allem nach den soeben überstandenen Abenteuern mit Riesenwürmern, Blutfledermäusen und anderen ekligen Biestern in einem unterirdischen Labyrinth. Aber er war gekommen, um Hok zu befreien, und wenn der Junge in der Höhle war, mußte er hinein, ob er wollte oder nicht. Es war höchst unwahrscheinlich, daß die Pili ihm den Jungen herausschicken würden, wenn er höflich darum bat.
    Der Cimmerier schlug einen Halbkreis nach rechts. Er bewegte sich übervorsichtig. Beim geringsten Geräusch in der Wüste erstarrte er sofort. Endlich hatte er die Felswand links vom Wachposten erreicht. Langsam schob Conan sich näher, bis er so weit war, daß der Posten ihn unbedingt sehen mußte. Der Mann hatte während dieser Zeit zweimal ausgespuckt und einmal das Gewicht vom linken auf den rechten Fuß verlagert. Nein, Wachsamkeit schien nicht die Haupttugend dieses Pili zu sein.
    Conans Plan war ganz einfach. Er nahm einen Stein, der kaum größer war als seine Faust, in die rechte Hand. Mit der linken warf er einen Kieselstein am Wachposten vorbei. Wenn der Pili den Kopf wegdrehte, um nach der Ursache des Geräuschs zu schauen, würde Conan aufspringen und dem Kahlkopf den Stein auf den Schädel schmettern.
    Der Kiesel prallte am Felsen ab und rollte in die Dunkelheit.
    Der Posten rührte sich nicht. Das Geräusch schien ihn nicht zu beunruhigen.
    Nun ja, vielleicht knackte es nachts in den Felsen oft, wenn sie sich nach der Gluthitze des Tages zusammenzogen,

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