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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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unserer Mission versagen. Daher gehe ich voraus und überlasse es euch, die Echsenmänner aufzuhalten.«
    Seine Worte führten zu der nicht unerwarteten Reaktion der Selkies. Sie maulten. So wie jeder Soldat, der je gelebt hatte.
    »Aber wartet!« fuhr Kleg fort. »Einen halben Tagesmarsch entfernt kommt ein Fluß, den das Unwetter gestern bestimmt reißend und tief gemacht hat. Dorthin werden wir gemeinsam marschieren. Dann könnt ihr eure Gestalt wechseln und im Wasser auf die Echsenmänner warten.«
    Bei diesem Befehl erhellten sich die Mienen seiner Selkies. Sie waren an Land nicht ungeschickt; aber im Wasser waren sie den Echsenmännern haushoch überlegen. Jeder Selkie vermochte mit Leichtigkeit ein Dutzend oder mehr erledigen. Jedenfalls glaubten das die Selkies. Kleg versüßte den Befehl noch weiter. »Sobald ihr die Echsen vernichtet habt, könnt ihr nach Hause zurückkehren. Ich kann Ihn den Schöpfer bestimmt davon überzeugen, daß er jedem von euch zwei neue Frauen und Zugang zu den besten Weideplätzen gewährt.«
    Gedämpfter Jubel wurde laut. Der Weg zum Herzen eines Selkies führte durch den Magen, und wenn dieser Zugang nicht reichte – nun, die andere Belohnung führte bestimmt zum Erfolg. Fressen und Weibchen! dachte Kleg. Es war immer das gleiche.
    »Kommt! Abmarsch, damit wir den Feind gebührend empfangen können.«
     
    Conan erwachte. Er trieb in dunklen Gewässern dahin. Im ersten Augenblick wußte er weder, wo er war, noch wie er hierher gekommen war. Der Kopf tat ihm schrecklich weh. Hatte er zuviel Wein getrunken?
    Der Cimmerier setzte sich auf. Jetzt sah er, daß er in einem Käfig saß, neben ihm der junge Hok.
    Aha, jetzt erinnerte er sich wieder. Da war eine wunderschöne nackte Frau gewesen, die ihm gewinkt hatte. Das war das letzte, woran er sich erinnerte, ehe der Himmel über ihm einstürzte.
    »Ah, mein schöner starker Mann ist endlich wach«, hörte er eine Stimme.
    Conan drehte sich um. Da war sie wieder – die nackte Frau. Nein, keine Frau, eine Pili! Allerdings sah er wenig Unterschiede, abgesehen von dem fehlenden Haar und der bläulichen Haut. Sie trug wieder den hauchzarten roten Umhang, den er zuletzt vor ihren Füßen gesehen hatte.
    Man hatte weitere Fackeln angezündet, so daß die Höhle hellerleuchtet war. Als die Pili sah, daß der Cimmerier sie anschaute, bewegte sie sich so, daß der Umhang sich vorn öffnete und Conan ihre Brüste und andere Reize sah, welche ihm beim ersten Mal nicht aufgefallen waren.
    »Ich sehe, daß du mich attraktiv findest«, sagte sie.
    So ist es in der Tat, dachte Conan. Sie konnte es nicht übersehen. Er wechselte schnell die Stellung im Käfig.
    Die Pili lachte laut auf. Als sie näher kam, sah Conan ihre Katzenaugen mit den schmalen rautenförmigen Pupillen. Ihr Gesicht war nicht häßlich. Allerdings blickte er weniger auf diesen Teil des Körpers, da sich beim Gehen andere Teile interessanter als das Gesicht bewegten.
    Conan hätte durch die Stäbe des quadratischen Käfigs greifen können; aber die Pili blieb außer Reichweite stehen. »Ich bin Thayla, die Königin der Pili«, sagte sie. »Willkommen in unseren Höhlen.«
    »Haltet ihr eure Gäste immer in Käfigen?«
    »Für gewöhnlich. Aber ich fürchte, daß du bald herausgelassen wirst. Wie darf ich dich nennen, du schöner starker Mann?«
    »Ich bin Conan der Cimmerier.«
    »Sind alle Männer in Cimmerien so ... so groß?« Conan hatte das Gefühl, daß sie einen gewissen Hintergedanken hegte. Aber nein, er irrte sich wohl.
    »Nein.«
    »Dann kann ich mich ja ausgesprochen glücklich schätzen, daß ich dich bekommen habe«, sagte sie. »Warum bist du hergekommen?«
    »Um den Jungen zu holen.« Er nickte zu Hok hinüber. »Die Selkies haben ihn gestohlen.«
    »Hm. Nun, vielleicht könnten wir einen Handel schließen.«
    »Ich besitze nichts Wertvolles außer meinem Schwert«, erklärte Conan.
    Thayla lächelte. »In der Tat, das ist eine mächtige Waffe.«
    Conan blickte zu dem Schwert, das hinter der Königin auf dem Boden lag; aber die Königin schaute ihn an.
    Was wollte die Königin von ihm? Er wußte, daß die Pili Menschen aßen; aber der Hunger in ihren Augen war nicht der, welcher durch Essen zu stillen wäre.
     
    Was beim Ausrücken der Selkies ein kleines Flüßchen gewesen war, rauschte jetzt nach den Regenfällen gewaltig. Auf den schaumgekrönten braunen Wellen sausten Äste in atemberaubender Geschwindigkeit dahin. Selbst nach dem Gestaltenwandel würden

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