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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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die nicht weit von ihm in der engen Gasse unter einer Fackel standen. Es waren ein Mann und ein Junge, beide nach Art der Baumleute gekleidet. Er war nicht ganz sicher, aber der Junge kam ihm bekannt vor. Eigentlich sahen für ihn alle Baumleute gleich aus; aber – das hätte der Zwilling des Burschen sein können, den er den Pili als Tausch für den ungehinderten Weitermarsch gegeben hatte.
    Nein, unmöglich! Jener Junge war sicherlich längst in einem Topf gelandet und von den freßgierigen Pili verspeist worden.
    Es spielte auch keine Rolle. Wichtig war nur, daß beide mit Sicherheit Baumleute waren. Wie kamen sie hierher? Liefen noch weitere Kameraden von ihnen durchs Dorf? Ja, bestimmt. Und alle waren zweifellos hinter Kleg her.
    Bei den Schwarzen Tiefen des Sargasso! Reichte es nicht, daß zwei verschiedene Feinde ihn jagten? Jetzt waren es drei!
    Kleg sank in sich zusammen. Das war zuviel!
    Dann riß er sich zusammen und lief in den nächsten Hinterhof, um den Baumleuten nicht zu begegnen. Er mußte einen Platz finden, wo er dieses stinkende, besoffene Schwein wiederbeleben konnte, um herauszufinden, was der Kerl wußte. Falls der Alte etwas wußte, das Kleg dienlich sein konnte.
    Nachdem er durch weitere Gassen und über Höfe geirrt war, fand der Erste Selkie endlich einen Stall, der bis auf zwei dürre Klepper leer war. Drinnen war es ziemlich dunkel. Durch ein Fenster weit oben fiel genug Mondlicht, damit er sich orientieren konnte. Kleg legte den Alten auf einen Ballen Stroh. Dann blickte er suchend umher. Womit konnte er den Trunkenbold wecken?
    Kleg fand den Ledereimer, mit dem die Pferde getränkt worden waren. Er füllte ihn mit dem Schmutzwasser aus einem Holztrog. Dann spritzte er dem Alten Wasser ins Gesicht. Als dieser darauf nicht reagierte, schüttete der Selkie wütend den ganzen Eimer über den Schweinehirt. Endlich wurde dieser wach.
    »He, aufhören! Mitra verfluche dich!«
    Kleg wartete, bis der Alte sich das Gesicht abgewischt hatte.
    »Wer bist du denn?«
    »Ich habe dich zum Wein eingeladen, erinnerst du dich?«
    »Ach ja! In der Strahlenden Hoffnung. Der Fischmann. Warum ist es hier so dunkel? Ich kann überhaupt nichts sehen.«
    »Das spielt jetzt keine Rolle. Erinnerst du dich noch an das Ungeheuer, das dich gestern abend auf der Straße angegriffen hat?«
    »Mir tut der Kopf weh. Ich brauche was zu trinken.«
    »Später. Du bekommst ein ganzes Faß Wein, wenn du mir hilfst.«
    »Was? Ein ganzes Faß Wein?«
    »Als du das Ungeheuer gesehen hast, ist dir da noch etwas aufgefallen?«
    »Noch etwas? Was denn?«
    »Ein ... Samenkorn. Ungefähr so groß wie eine Männerfaust.«
    »Ja, so ein Ding habe ich gesehen. Ich habe es eingesteckt, weil ich es dem alten Talow verhökern wollte, aber ...«
    »Aber was?«
    Trotz der Dunkelheit sah Kleg, wie sich die Züge des Alten listig verzogen. Die blutunterlaufenen Augen wurden schmal. Er lächelte verschlagen.
    »Red weiter! Was ist mit dem Samen?«
    »Nun ja, vielleicht ist er wertvoll.«
    »Ich habe bereits erklärt: ein Faß Wein für dich, wenn du ihn mir verschaffst.«
    »Vielleicht ist er aber mehr wert als ein Faß Wein. Vielleicht eher zwei Fässer?«
    »Gut, zwei.«
    »Na, wir wär's mit drei?«
    Jetzt platzte der Selkie fast vor Wut. Jeder im Dorf wollte sein Blut trinken, und dieser stinkende alte Kerl wollte mit ihm feilschen! Kleg packte den Schweinehirt und hob ihn hoch. Dann zückte er den Dolch und preßte die Spitze gegen die Kehle des Alten. »Und vielleicht mache ich dich einen Kopf kürzer und spucke in das Loch in deinem Hals! Wenn du den Samen hast, dann gib ihn her!«
    »N-n-nein, nicht töten! Ich habe ihn nicht ...«
    Kleg drückte die Spitze etwas weiter ins welke Fleisch. Ein Bluttropfen erschien.
    »W-w-warte! Ich hatte ihn, aber ich hab ihn verloren!«
    »Wo hast du ihn verloren?«
    »Ich weiß nicht. Heute morgen hatte ich ihn noch, wie ich die Schweine gefüttert habe! Danach konnte ich ihn nicht mehr finden.«
    »Wo ist dein Schweinekoben?«
    »Hinter dem Schlachthaus. Vom Getreidespeicher noch zwei Straßen weiter.«
    Kleg ließ ab von dem Alten, so daß dieser wieder auf den eigenen wackligen Beinen stand. »Ist das auch wahr? Hast du ihn vielleicht beim Koben verloren?«
    »Ja, ich bin sicher, daß ich ihn da verloren habe.«
    Kleg spürte einen Hoffnungsschimmer. Konnte es sein, daß er noch in dieser Nacht den Talisman wiederbekam und fliehen könnte?
    »Und was ist mit meinem Wein?« fragte der

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