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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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bereits in die Richtung, aus der die Stimmen kamen. Cheen schaute den Cimmerier fragend an.
    »Was tust du?« fragte sie.
    Conan antwortete nicht, sondern folgte Stead. Auch Hok und sein älterer Bruder gingen los.
    »Conan! Tair! Wartet!«
    Irgend etwas an dem Gesang kam Conan bekannt vor; aber er wußte nicht genau, was es war. Hatte er eine ähnliche Melodie schon früher einmal gehört ...
    Er kam sich wie in einem Traum vor. Die süßen Stimmen gaukelten ihm eine Vision vor. Ja, er hatte eine ähnliche Melodie schon gehört, aber wo und wann? Frauen mit so herrlichen Stimmen hätte er doch niemals vergessen!
    Hinter ihm rief Cheen: »Conan! Bleib stehen! Da stimmt etwas nicht! Geh nicht weiter!«
    Ihr Ruf war so bedeutungslos wie das Summen einer Mücke. Der Cimmerier ging weiter. Zum Glück gab es zwischen ihm und den Frauen keine gefährlichen Stellen. Ja, jetzt sah er sie schon in der Ferne. Sie saßen am Ufer eines kleines Sees, der sich im großen Sargasso-Teppich gebildet hatte. Es waren drei Frauen – und sie waren nackt. Sie waren so schön wie ihr Gesang. Schwarzes Haar hing ihnen bis auf die Hüften, die Brüste waren voll und – was war das? Anstelle von Beinen hatten sie silbriggrüne Fischkörper, die in einem Schwanz mit Flossen endeten!
    Ach, das spielte keine Rolle! Auch wenn sie nur zum Teil Frauen waren, reichte das. Und sie brauchten ihn doch. Das sagten sie ihm durch ihr Lied.
    Conan lächelte. Ja.
    Er ging schneller.
    Da blieb er hängen und stolperte. Er breitete die Arme aus, um den Fall abzufangen. Aber seine Knöchel hingen immer noch fest. Wütend blickte er nach unten.
    Cheen hielt seine Knöchel eisern umklammert.
    »Laß mich los!« fuhr er sie an.
    »Conan, nein! Etwas stimmt hier nicht!«
    »Laß sofort meine Beine los!«
    »Nein!«
    Nein? Na, das war ja noch schöner! Sie konnte ihn nicht halten, er war viel kräftiger als sie. Schnell befreite er ein Bein und wollte ihr ins Gesicht treten, da ...
    ... da erinnerte er sich, wo er einen ähnlichen Gesang gehört hatte.
    Das war in den unterirdischen Höhlen gewesen, als er mit Elashi, der Tochter der Wüste und dem alten Krieger Tull da unten umhergeirrt war. Damals waren es todbringende Zauberpflanzen gewesen, die Conan und seine Gefährten mittels ihres verführerischen Gesangs in ihre Fänge locken wollten. Nur mit knapper Not war er damals mit dem Leben davongekommen.
    Bei Crom, es war eine Falle!
    »Ich bin frei von dem Zauber«, erklärte er Cheen. »Laß mich los, damit wir die anderen retten können.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja, mach schon, Weib!«
    Cheen ließ Conans Bein los. Der Gesang klang immer noch überaus verlockend; aber er wußte jetzt, daß die Stimmen ihm den Tod bringen würden. Auch die schönen nackten Frauen, die ihm die Arme sehnsüchtig entgegenstreckten, konnten ihn nicht mehr in Versuchung führen.
    Die beiden anderen Männer und der Junge standen jedoch noch immer im Bann der Stimmen.
    »Greif dir den Jungen!« sagte Conan zu Cheen. »Ich werde Tair und Stead aufhalten.«
    Der Cimmerier lief los.
     
    Thayla hatte mit Blad nicht unter vier Augen sprechen können. Ihr törichter Gemahl war seit Tagesanbruch nicht von ihrer Seite gewichen. Hatte er Verdacht geschöpft? Nein, das war kaum möglich; aber er hatte ihr keine Gelegenheit gegeben, mit Blad zu reden, ohne daß er mithören konnte, seit er sich am frühen Morgen in den Büschen erleichtert hatte. Mehrmals war sie zu diesem Zweck auch verschwunden; aber er war ihrem Beispiel nicht mehr gefolgt. Sie konnte ja Blad nicht auffordern mitzukommen, wenn sie hinter einem Busch hockte. Selbst ein Tölpel wie Rayk hätte dafür kein Verständnis aufgebracht.
    Thayla verzweifelte langsam. Sie näherten sich ihrem Ziel, auch wenn sie es seit einiger Zeit nicht mehr gesehen hatten. Wegen tatsächlicher oder vermeintlicher Gefahren mußten sie viele Umwege machen. Aber irgendwann würden sie den Palast erreichen – wenn man sie nicht unterwegs umbrachte. Thayla war sicher, daß jeder Schritt, den sie weitergingen, sie dem sicheren Tod zuführte. Sie mußte unbedingt mit Blad unter vier Augen reden – und zwar bald! Am liebsten hätte sie mit ihrem Dolch Rayk eigenhändig die Kehle durchgeschnitten.
    Aber es war besser, wenn Blad diese Tat vollbrachte, falls etwas schief ging. Auf alle Fälle mußte sehr bald etwas geschehen. Die Idee, zum Palast zu marschieren, war schierer Wahnsinn! Thayla war nicht bereit zu sterben, noch lange nicht.
     
    Die Schatten

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