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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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die Jube gebissen?« fragte der Junge.
    Conan kniete neben der sich windenden Schlange, die so dick wie sein Handgelenk war. Er vermied es allerdings, mit dem Biest in Berührung zu kommen. »Nein«, sagte er. »Das ist keine Schlange, sondern ein Aal.«
    Das Ungeheuer ähnelte einem Aal, sah aber nicht so aus wie die Aale, die der Cimmerier bis jetzt zu Gesicht bekommen hatte. Aber diese Bezeichnung paßte gut.
    »Ich habe noch nie von giftigen Aalen gehört«, sagte Cheen.
    »Ich schon«, meinte Conan. »Aber meiner Meinung nach wurde Jube nicht gebissen. Das Biest verfügt über eine geheime Kraft, die Blitzen ähnlich ist. Ich glaube, daß schon eine Berührung tödlich ist.«
    Die Bewegungen des Aals wurden schwächer. Schließlich hörten sie ganz auf.
    »Nun ja«, sagte Conan, »Zauberaal oder nicht, auf alle Fälle ist es sterblich. Wir sollten aber vermeiden, ins Wasser zu fallen.«
    Alle blickten auf den unglücklichen Jube.
     
    Blad ging als erster. Er tastete vorsichtig alles mit dem Speer ab, ehe er den nächsten Schritt wagte. Rayk folgte ihm. Thayla ging als letzte.
    »Teurer Gemahl, ich möchte nicht, daß du mich für überkritisch hältst ...«
    »Ha!«
    »... aber ich wüßte gern, was du vorhast, wenn wir den Palast erreichen«, fuhr sie fort.
    »Mir wird schon etwas einfallen«, antwortete Rayk kurz.
    »Das wäre das erste Mal.«
    »Hüte deine Zunge!«
    »Vielleicht erwartest du, daß du, Blad und ich den Palast stürmen und dem Zauberer das entreißen, was er offensichtlich unbedingt haben will.«
    »Du stellst wirklich meine Geduld auf die Probe.«
    »Nein, ich suche lediglich nach einer Antwort. Ich weiß ja, daß der Talisman der Baumleute sehr wertvoll ist; aber ich halte es für unklug, den Löwen in seiner Höhle aufzusuchen.«
    »Ich habe dir doch gesagt, daß mir schon etwas einfallen wird! Erst müssen wir da sein und alles betrachten, um die Situation einschätzen zu können. Und jetzt will ich nicht mehr darüber sprechen. Und von dir will ich auch kein Wort mehr hören.«
    Rayk blickte stur nach vorn. Thayla war wütend. Bei allen Göttern, dieser Mann war ein größerer Narr, als sie geglaubt hatte! Offenbar hatte er vor, sie alle umzubringen. Nein, das würde sie nicht zulassen! Blad erschien ihr immer mehr als die bessere Wahl. Sobald sich die Gelegenheit bot, würde sie mit dem jungen Pili sprechen. Es sollte nicht schwer sein, ihn davon zu überzeugen, Rayk einen Speer in den Rücken zu stoßen. Rayks Tod würde alles erleichtern. In letzter Zeit war ihr Gemahl ausgesprochen anmaßend geworden. Sie wollte einen Gefährten, der formbar war. Wirklich schade, daß Blad nicht in Frage kam, da er ihr bereits mit Leib und Seele verfallen war; aber sie konnte keinem Mann trauen, der zu viel wußte, und das traf nun einmal auf Blad zu.
    Nun denn, daran war nichts zu ändern. Wenn sie überleben wollte, mußte sie einige harte Entschlüsse fällen. Man konnte zwar nicht alles haben, aber man konnte es versuchen.
    Von vorn ertönte ein unheimlicher, klagender Laut. Es war der Schrei eines Geschöpfs, der gleichzeitig abstieß und anzog. Thayla hatte so etwas noch nie gehört. Hätte sie den Laut beschreiben müssen, hätte sie gesagt, daß er von einem einsamen Tier stammte, das teils Wolf, teils Menschenfrau und teils Sumpfhuhn war. Es war eigentlich kein Klageschrei, sondern eine Art Gesang. Fest stand, daß es ihr kalt über den Rücken lief, als sie ihn hörte.
    Die drei Pili blieben stehen.
    »Was ist das?« fragte Thayla.
    »Woher soll ich das wissen? Du hast genausoviel Zeit auf dieser stinkenden Pflanze verbracht wie ich.«
    »Sollen wir nachsehen?« fragte Blad.
    Rayk und Thayla sprachen gleichzeitig.
    »Nein«, entschied sie.
    »Ja«, sagte er.
    »Es könnte uns helfen«, meinte der König.
    »Und es könnte sein, daß wir gefressen werden«, widersprach die Königin.
    »Ich fühle mich irgendwie von den Stimmen angezogen«, sagte Rayk, und Blad nickte zustimmend.
    »Ja, ich spüre es auch«, bestätigte Thayla. »Und genau das ist der Grund, warum wir uns fernhalten sollten.«
    Die beiden männlichen Pili schauten sich an, als wären der Königin plötzlich Flügel gewachsen und als erwarteten sie, daß Thayla jeden Augenblick davonflöge.
    »Es klingt wie ein verführerisches Lied«, erklärte sie und versuchte geduldig zu bleiben.
    »Woher willst du das wissen?« fragte Rayk.
    »Ich weiß es nicht! Aber ich dachte, du wolltest den Talisman aus dem Palast des Nebelmagiers

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