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Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Titel: Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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oben. Unter dieser Hebelwirkung zersprang das Bindemittel. Ein Regen kleiner Stücke rieselte herab.
    Der Cimmerier schwang den Knochen in der Hand. Er war sehr schwer, so lang wie sein Arm und so dick wie sein Handgelenk. Das Ding war eine durchaus treffliche Kampfkeule. Lächelnd führte Conan einige Probeschläge im stockdunklen Käfig aus. Ja, er hatte das Gefühl, einen Schmiedehammer zu schwingen. Nicht schlecht. Jetzt hatte er eine Waffe. Aber noch wichtiger war, daß er den Knochen als Werkzeug benutzen konnte. Damit konnte er vielleicht die Klebestellen an den anderen Käfigstangen zerschlagen; denn die Öffnung, die durch das Entfernen des einen Knochens entstanden war, reichte bei weitem nicht aus, um hindurchzuschlüpfen. Aber Conan war zuversichtlich, daß er sich aus dem Käfig befreien konnte, wenn man ihm genügend Zeit dazu ließ. Sobald er außerhalb des Käfigs war, konnten die Jatte ihn nicht wieder so leicht einfangen wie beim ersten Mal. Er hatte immer noch Zunder und Feuerstein. Die Körbe brannten bestimmt hervorragend. Wenn diese Hütte und vielleicht noch ein paar weitere lichterloh brannten, waren die Riesen zu beschäftigt, um sich um ihn zu kümmern. Ja, es geschah diesem Dorf recht, wenn es in Flammen aufging und wenn nur Asche zurückblieb.
    Conan hob die Knochenkeule und schlug mit aller Kraft zu. Wieder rieselten Splitter herab.
     
    In den Armen der Nacht, geschützt von einem Dornengebüsch, schliefen die Varg. Nur ein Wachtposten und Fosull blieben wach. Der Führer saß vor der Dornenhecke und hielt den Speer quer über dem Schoß. Er brütete. Den Kriegern hatte er gesagt, er habe einen Plan, wie sie den roten Riesendämon überwältigen könnten, und daß er ihnen alles erklären werde, sobald der rechte Zeitpunkt gekommen sei.
    In Wahrheit hatte Fosull gar keinen Plan. Oh, er hatte eine Idee, das schon. Als der riesige rote Dämon aufgetaucht war, hatte Fosull gerade einen der Nichtsumpfbewohner ins Auge gefaßt. Der Mann war dunkelhäutig, mit schwarzem Haar auf dem Kopf und im Gesicht. Offenbar war er der Führer der Gruppe. Er hatte bestimmt das Monster heraufbeschworen. Wenn man nun diesen Mann mit ein paar Speeren durchbohrte, ehe er den Dämon zu Hilfe rufen konnte, waren die anderen vielleicht nicht imstande, das schreckliche Monster zu holen. Möglich war auch, daß das Monster sich nach dem Tod seines Meisters auf die anderen Nichtsumpfbewohner stürzte.
    Die Idee war nicht schlecht. Allerdings waren für Fosull Strategie und Ausführung noch sehr unklar. Natürlich war jeder Angriff auf den Dämon töricht; aber diese Variante erschien Fosull nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt. Hätten die Nichtsumpfbewohner nicht seinen Sohn in ihrer Gewalt gehabt, hätte Fosull sie unbehelligt abziehen lassen und niemals unvorherzusehende Gefahren riskiert. Aber ein Führer, der nicht versuchte, seinen Erben zu befreien, konnte nicht lange Führer bleiben. Varg achteten die Stärke und hatten wenig Nachsicht mit jeder Art von Schwäche. Schon jetzt hatten sich seine Krieger eingeredet, daß sie eigentlich vor dem Dämon gar nicht erschrocken, sondern nur erstaunt gewesen seien. Wenn Fosull zugab, daß er vor dem Monster Angst hatte, konnte er sofort abtreten.
    Außerdem mußte er an Vilken denken. Der Junge war schließlich sein ältester Sohn. Er hatte zwar noch ein halbes Dutzend anderer Söhne und ebenso viele Töchter; aber ein Varg ließ sich seinen Erstgeborenen nicht einfach wegnehmen – von niemandem! Nicht von einem anderen Stamm der Varg, nicht von den Jatte, nicht einmal von einer Ausgeburt der Hölle! Fosull mußte den Versuch wagen, seinen Sohn zu befreien.
    Fosull seufzte und rollte den Speer zwischen den Fingern hin und her. Beim ersten Morgengrauen würden sie auf das Dorf der Jatte vorrücken und sehen, was man tun konnte. Und wenn die Idee, die er hatte, nicht auszuführen war – nun, jeder mußte einmal sterben. Wenn nicht heute, dann an einem anderen Tag. Darüber entschieden die Götter.
    Vielleicht sollte er ein paar Worte an die Götter richten, damit sie in der künftigen Schlacht wohlwollend auf ihn herabblickten. Wenn sein Gebet nichts half – wie oft war sein Flehen auf taube Ohren gestoßen! –, so konnte es jedenfalls nichts schaden.
    Die Götter entschieden so oder so. Aber wenn einige wohlgesetzte Worte sie in eine bestimmte Richtung lenken konnten, wäre ein Varg doch dumm, sie nicht auszusprechen.
    Der Führer der Varg machte sich auf

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