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Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Titel: Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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Dake genoß das Gefühl der Überlegenheit, hoch über allen anderen zu sein, wenn er sich die Sonne ins Gesicht scheinen ließ.
    Dake fand, daß er guten Grund hatte, sich überlegen zu fühlen.
    Dieser Neuzugang Conan, der Bursche mit den Muskeln, hatte ihn auf neue Gedanken gebracht. Die meisten Bewohner der Dörfer, wo der Zauberer seine Mißgeburten vorführte, waren schlichte Gemüter. Eine Katzenfrau oder ein vierarmiger Mann lockte stets Neugierige an; aber mit diesen Vorführungen machte Dake nur wenig Gewinn. Einige Kupfermünzen von hundert Seelen brachten kein Vermögen ein.
    Dake hatte seine Börse damit aufgebessert, daß er seine Geschöpfe auf andere Art einsetzte. So manches verborgene Silberstück war zum Vorschein gekommen, weil ein Mann neugierig war, wie es wohl wäre, mit einer Katzenfrau zu schlafen. Penz verstand es, meisterhaft mit dem Seil umzugehen, und hatte schon viele Wetten gewonnen, wenn ein Dörfler meinte, er könne ebenfalls Dinge mit der Schlinge einfangen. Dake überlegte, daß der grüne Zwerg wohl die Bauern im Speerwurf besiegen könne. Die Riesin würde bei so manchem Mann Lust wecken; aber er mußte vorsichtig sein, daß sie nicht schwanger wurde, denn ein Miniaturriese würde niemanden beeindrucken.
    Selbst im kleinsten Weiler war die Lieblingsbeschäftigung das Glücksspiel. An Orten, wo Männer hart arbeiteten, um das Land zu bestellen oder auf die Jagd zu gehen, liebte man es, Wetten abzuschließen, bei denen es um persönliche Kraft ging. Ringkämpfe waren Gelegenheiten, bei denen auch das einfache Volk gern ein paar Münzen wagte. Dake hatte gesehen, daß fünfzig Silberlinge, einmal sogar Goldmünzen, bei einem Ringkampf den Besitzer wechselten. Das war in einem Dorf geschehen, wo die armseligen Hütten und das karge Ackerland ihm kaum einige Kupferlinge wert erschienen waren.
    Wenn er also einen Herausforderer anbot, der stark und behende war, konnte er viel Geld machen. Sicher, sobald sie Shadizar erreichten, würden die Monstrositäten allein so viele Zuschauer anlocken, daß er keinen Kämpfer mehr brauchte. Aber andererseits hatten die Diebe in Shadizar mehr Geld, um es zu verwetten, als Bewohner anderer Städte. Außerdem war ein Mann mit einem starken Schwertarm, der darüber hinaus durch den Zauber ein willenloser Sklave war, ein ausgezeichneter Bewacher der Reichtümer, die Dake erwerben wollte.
    Dake mußte jedoch erst noch feststellen, wie fähig dieser junge Conan war. Nur aufgrund des Äußeren durfte man die Eigenschaften eines Manns nicht beurteilen, obgleich der Bursche kräftig, gesund und wild aussah. Dake mußte ihn auf die Probe stellen, ehe sie das nächste Dorf erreichten.
    Dake lächelte. Er war wieder einmal äußerst zufrieden mit sich. Ein kluger Kopf kam eben immer an die Spitze, wenn er den Verstand richtig gebrauchte.
     
    Conan musterte im Innern des Wagens seine Mitgefangenen. Aus der Nähe waren diese Wesen nicht weniger seltsam als aus einiger Entfernung. Die Katzenfrau saß neben dem Vierarmigen. Die beiden flüsterten. Der Wolfmann hatte die Kapuze ins Gesicht gezogen und schwieg. Der grüne Zwerg kratzte sich unter den Beinkleidern und grinste, so daß man die kleinen spitzen Zähne sah. Die drei Riesen machten traurige Gesichter. Im Augenblick fuhr der blonde Mann den Wagen, der als einziger nicht unter dem Bann des Zauberers zu stehen schien.
    Teyle lag ausgestreckt auf einer provisorischen Matratze. Sie hatte sich auf einen Ellbogen aufgestützt und schaute zu Conan auf. »Bist du ohne fremde Hilfe dem Käfig meines Vaters entkommen?«
    »Ja.«
    »Ich bin beeindruckt.« Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: »Ich bin froh darüber.«
    Der Cimmerier war überrascht. »Warum?«
    Sie blickte im Wagen umher. »Ich wußte bis jetzt nicht, wie es ist, gefangen zu sein, und empfinde es als sehr unangenehm.«
    Conan nickte, sagte jedoch nichts. Ja, Teyle hatte recht. Obwohl er schon mehrmals gegen seinen Willen festgehalten worden war, fand er diesen Zustand jedesmal wieder gräßlich. Sklaverei war schlimm für jeden Mann – oder für eine Frau.
    »Was weißt du über den Mann, der sich Dake nennt?« fragte Conan.
    »Er hat magische Kräfte«, antwortete Teyle.
    »Ach was? Sag mir lieber, was ich noch nicht weiß.«
    »Er bringt uns nach Shadizar, um uns dort als Mißgeburten und Launen der Natur zur Schau zu stellen. Dann will er uns irgendwie kreuzen, um neue Exemplare zu züchten.«
    »Hat er dir das erzählt?«
    »Nein, aber sein

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