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Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche

Titel: Conan-Saga 44 - Conan der Schreckliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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sie vor Dakes Wagen. Ihr Aussehen raubte einem nicht gerade die Sinne: Die Männer waren gut ausgerüstet, mit dicken Lederschienen für Schienbeine und Arme. Über dünnen Wollhemden trugen sie Kettenhemden. Kleine runde Schilde aus mehreren Lagen Leder hingen an breiten Gürteln. Jeder Mann hatte ein Kurzschwert in der Scheide über der linken Hüfte und eine dünne Lanze mit Doppelklinge, die eher zu Reitern als zu Fußsoldaten gepaßt hätte, aber leicht und kurz genug war, um mühelos mitgeführt zu werden. Alle trugen kräftige Lederstiefel. Da Dake öfter mit derartigen Waren gehandelt hatte, sah er auf den ersten Blick, daß die Herren dieser Burschen bei der Ausrüstung mehr auf Qualität als auf Kosten geachtet hatten.
    »Halt! Wagen anhalten! Wohin wollt ihr?«
    Dake antwortete dem Mann höflich, den er für den Anführer der sechs Soldaten hielt. Der Kerl war untersetzt, hatte krumme Beine, rotes Haar, eine gesunde Gesichtsfarbe und verschlagene tiefliegende Augen, die im grellen Sonnenlicht noch kleiner wirkten.
    »Wir sind auf dem Weg nach Shadizar.«
    Der Anführer blickte seine Männer an, dann wieder Dake. »Hm, klingt logisch. Ihr seid ja auf der Straße nach Shadizar. Und was wollt ihr dort?«
    »Geschäfte machen.« Dakes Stimme klang immer noch ruhig, aber etwas weniger höflich.
    »Welche Art von Geschäften?«
    Geduld war nie die Stärke des Zauberers gewesen. Jetzt war er nahe daran, die Beherrschung zu verlieren. »Meine Geschäfte gehen dich überhaupt nichts an, Soldat!«
    Der Mann blinzelte und überdachte kurz Dakes Antwort. Dann kratzte er sich unterm Kinn. »Nun ja, schon möglich; aber wir müssen deinen Wagen untersuchen.«
    »Wer hat euch die Befugnis erteilt?«
    Der Rotschopf grinste und hob die Lanze. »Mit der Befugnis, daß du wie ein Sieb aussiehst, wenn du uns aufzuhalten versuchst.«
    Dake lächelte, aber es war ein böses Lächeln. »Nun, dann nur zu! Schau nach!«
    Der Rotschopf streckte die Brust heraus und grinste seinen Männern über die Schulter zu. Diese nickten. »Sind vielleicht auch Weiber im Wagen?«
    »Zufällig ja. Drei.«
    »Habt ihr das gehört, Männer? Weiber!«
    Die fünf lachten und machten mehrere rohe Bemerkungen.
    Während der Rotschopf eilfertig zur Rückseite des Wagens ging, flüsterte Dake durch die Leinwand ins Innere: »He, Conan, ein widerlicher kleiner Mann wird gleich die Tür hinten öffnen. Schlag ihn bewußtlos, aber bring ihn nicht um.«
    Kreg neben Dake grinste gemein.
    »Und ihr anderen! Hier draußen sind noch fünf Dumpfbacken auf der Straße. Wenn Conan sich den ersten vornimmt, springt ihr heraus und kümmert euch um den Rest. Die Kerle sind bewaffnet. Paßt auf, daß euch keiner durchbohrt oder verwundet. Ich möchte möglichst alle sechs lebendig haben.«
    Dake war sich bewußt, daß er ein Risiko einging, hielt es aber für gering. Beim Anblick von Dakes Mißgeburten würde auch der härteste Soldat erst einmal erschrecken. Wenn er sich nicht sehr täuschte, würden die Burschen blitzschnell die Flucht ergreifen, sobald sie sähen, was sie erwartete, wenn sie blieben. Teyle allein jagte allen Männern Furcht und Schrecken ein. Und dann noch die anderen ... ein Mann mußte schon sehr, sehr tapfer sein, wenn er nicht davonlief.
    Der lüsterne Rotschopf griff nach oben, um die hintere Tür des Wagens zu öffnen.
     
    Die Wagenspuren waren frisch. Allerdings war die Straße in letzter Zeit sehr häufig befahren worden. Fosull hielt den Wagen mehrmals an und stieg ab, um die tiefen Rillen genau zu untersuchen. Seiner Meinung nach waren vor dem sechsrädrigen Ungetüm viele Menschen zu Fuß gegangen. Außerdem sah er Abdrücke von Pferdehufen und anderen Wagen. Inzwischen kannte der Varg aber die charakteristischen Scharten der sechs schweren Räder des gesuchten Gefährts ganz genau. Schließlich folgte er ihnen schon eine Zeitlang.
    Die meisten Leute machen alles viel zu kompliziert, dachte Fosull, als er aufstand und sich den Staub von den Knien wischte. Das war ein Fehler, denn dadurch lösten sich auch Flocken des getrockneten Schlamms von den Handflächen, so daß seine grünfleckige Haut zum Vorschein kam. Seine Tarnung war an vielen Stellen schon hauchdünn. Wäre Balor nicht ständig stockbetrunken gewesen, hätte er das schon längst bemerkt.
    Fosull fragte sich, wie der Dicke es wohl je schaffte, seinen Wein abzuliefern, wenn er soviel Zeit damit verbrachte, ihn in die eigene Kehle zu gießen.
    Als der Varg wieder auf den Bock

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