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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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suchen.«
    »Nein«, lehnte Conan unwirsch ab. »Komm, Delvyn, du bist mein Knappe. Wir suchen sie gemeinsam. Das Frühstück kann warten.«
    Der Narr sprang auf und ging zu seinem Pferdchen, das gesattelt neben dem edlen Streitroß des Königs stand. »Ein weiser Gedanke, mein König. Vor allem würde es das Gesicht retten, falls wir sie dabei überraschen, daß sie einen armen, schutzlosen Soldaten vergewaltigt.«
    »Majestät, du wirst doch nicht lange fort sein?« fragte Prospero besorgt. »Falls ein Angriff erfolgt ...«
    »Bei einem Angriff weißt du, was zu tun ist, alter Freund«, sagte Conan. »Und jeder aquilonische Krieger auch. Solltest du mich brauchen, findest du mich, wo am meisten Blut im Getümmel fließt.«
     

K APITEL 19
     
    Die Abrechnung
     
     
    Im Morgengrauen, trübe und grau durch die Nebelschwaden, die um die Gipfel des Karpash wogten, ritten der König und sein Zwerg um das unruhige, halbleere Lager herum. Sie waren auf dem Weg zur Verteidigungslinie. Sie kamen an Soldaten vorbei, die erschöpft der Schlacht entgegensahen. Viele hockten in der Morgenkühle im Gras und kauten auf Zwieback und Dörrfleisch herum. Einige hatten den Kopf auf Steine gestützt und blickten ins Leere.
    Diskrete Erkundigungen verrieten Conan die Richtung, in der er suchen mußte; denn eine Frau wie Amlunia, so aufreizend, gefährlich und immer Skandal umwittert, ging nirgendwohin, ohne bemerkt zu werden. Ein – durch das Erscheinen des Königs eingeschüchterter – junger Soldat sagte ihnen, sie sollten zum Zentrum der Truppe, auf den höchsten und breitesten Teil des Plateaus reiten. Ein breitschultriger bossonischer Korporal nickte wortlos in die Richtung, wo seine Kompanie hinter dicken Felsbrocken Breitäxte schliff und ölte. Am Rand der Felsgruppe hockte eine Kundschafterin, sie war halbe Piktin und deutete mit den Augen nur angewidert auf die freie Fläche weiter draußen.
    Dort graste der kräftige Hengst, den Conan Amlunia gegeben hatte, friedlich zwischen blassen Steinsäulen und Mauern mit Giebeln.
    Rufen war sinnlos. Damit hätte Conan höchstens die feindlichen Soldaten alarmiert, die laut Kundschafterberichten auf dem gegenüberliegenden Rand des freien Feldes lauerten. Wenn er mit einer kleinen Reiterschar lospreschte, konnte das zu einem Scharmützel führen, bei dem es allein um Amlunia ging. Der König hatte keine Lust, den Feind mutwillig herauszufordern – jedenfalls jetzt noch nicht. Er hoffte daher, daß die feindlichen Späher ihn und Delvyn nicht bemerkten, als er sein Roß antrieb, auch Delvyns Pferd einen Schlag versetzte, und ohne Eskorte ins Niemandsland preschte.
    Als sie durch Dunstschleier über die taufeuchte Wiese bergab ritten, veränderte sich plötzlich die Umgebung. Hügel mit grünen Gras verdeckten die Felstürme des Karpash. Statt dessen ragten neben ihnen Steinsäulen auf. Sie waren uralt, aber die Zeit war spurlos an ihnen vorüber gegangen. Conan fiel auf, daß sie aus so hartem Granit waren, daß kein Mensch mit normalem Werkzeug sie hätte behauen oder glätten können. Die Pferdehufe klapperten auf Steinplatten aus grauer Vorzeit. Die Morgennebel wirbelten zwischen den Säulen umher und verdeckten den Blick auf die vorderste Linie, die sie soeben passiert hatten.
    Der Ort wurde immer mehr zu dem gespenstischen Schauplatz eines bedrückend vertrauten Traums. Ja, da waren sie, die Säulen und Schrifttafeln, die Conan im Traum gesehen hatte. Auch der Innenhof mit der niedrigen Mauer und der Teich in der Mitte fehlten nicht. Die Oberfläche glänzte schwarz und kräuselte sich. Conan fühlte sich in seine schlimmsten Alpträume versetzt. Niemals hatte er tatsächlich einen Fuß auf diese Steinplatten gesetzt, aber er hatte davon geträumt. Mißtrauisch betrachtete er die unnatürliche Bewegung des Wassers. Die unheimliche Szene weckte Staunen und Furcht in seiner Seele.
    Amlunia stand nicht weit von ihrem Pferd dessen Vorderbeine locker zusammengebunden waren, entfernt. Sie lehnte an der niedrigen Mauer. Ihre Waffen steckten in der Scheide. Sie hatte die nackten Arme lässig verschränkt. Als Conan und Delvyn aus dem Sattel stiegen, wandte sie den Blick vom dunklen Teich ab und schaute den beiden entgegen.
    »Na, endlich seid ihr da! Ich weiß nicht, was mich an diesen Ort gezogen hat, aber ich hatte das sichere Gefühl, daß du mir folgen würdest, Conan. Irgendwie ist es hier ... erregend, nicht wahr?« Sie verließ die Mauer und ging Conan mit verführerisch

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