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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Warum furchte sich beim Gedanken an die Entscheidungsschlacht seine Stirn? Warum dieser scharfe, bittere Geruch in der Nase?
    Als erstes stellte sich ihm die bohrende Frage, was Armiros Streitkraft hier tat? Warum marschierte der Kother bis an den äußersten, östlichen Rand des Reichs, wenn er Conan an einer verwundbaren Stelle angreifen wollte? Es mußte ihm doch klar sein, daß die aquilonische Armee hier in voller Stärke und kampfbereit sein würde. Wollte er seine Truppen mit denen aus Corinthien und Brythunien verbünden? Das wäre eine schlechte Investition. Conan konnte sich nicht vorstellen, daß Corinthien lieber kothische Soldaten als aquilonische ins Land lassen würde. Der Angriff von Argos auf Aquiloniens Weichteile unter der Gürtellinie sah dem hinterlistigen Prinzlein ähnlich, aber das ...? Es ergab keinen Sinn – außer daß eine Teufelei Armiros dahintersteckte, durch die er sich einen Vorteil versprach.
    Was würde aus Aquilonien werden, wenn es nicht als Sieger aus dieser Schlacht hervorging? Das Reich des Verlierers war mit Sicherheit verloren, aber es würde wohl eher an habgierige Nachbarn und Rebellen als an den Sieger dieser Schlacht fallen. Ähnliche Gefahr, sein Reich dennoch zu verlieren, drohte auch dem Sieger, da seine Armee bestimmt sehr geschwächt und im Karpash-Gebirge verstreut wäre. Beim Gedanken an die liebenswerte Zenobia und Conn und an den Glanz seines bis jetzt noch nicht verlorenen Königreichs kam ihm das Risiko der bevorstehenden Schlacht ungemütlich hoch vor.
    In diese Gedanken schlichen sich Erinnerungen an den Traum, der ihn an diesem Abend aus dem Schlaf geschreckt hatte. In Träumen lag viel Wahrheit, meinte er, ganz gleich, ob sie Botschaften der Götter oder aus den tiefsten Quellen des eigenen Bewußtseins emporgestiegen waren. Die Folge dieser Träume war, daß er sich nicht mehr so arrogant wie noch am Vortag fühlte und daher eher gewillt war, vorsichtiger aufzutreten.
    Der Reiter kam von der Flanke zurück. Hinter ihm trabte ein bossonischer Späher auf einem zierlichen Pferd.
    »Sire«, sagte der Schwarze Drache. »Dieser Mann kommt soeben aus einem Scharmützel mit feindlichen Kundschaftern. Er sagt, sein Kamerad sei getötet worden und die Kother seien geflohen.« Der Bossonier zügelte das Pferd und zeigte Conan, als Bestätigung seiner Geschichte, den dunklen Blutfleck seitlich des Kopfes.
    »Bei Bel!« fluchte Conan. »Der Mann soll sofort mit mir zurück ins Lager reiten. Es gibt viel zu tun. Bei Sonnenaufgang will ich die Truppen in Reih und Glied abmarschbereit sehen.«
     
    Im aquilonischen Lager brannte kein Feuer. Niemand tat ein Auge zu. Noch vor dem Morgengrauen regte sich etwas. Waffen klirrten, Hufe schlugen gegen Steine, Offiziere erteilten mit vor Anspannung heiserer Stimme Befehle. In Anbetracht der bevorstehenden Schlacht dachte keiner mehr an Ruhe oder Schlaf. Neben der kalten Asche alter Feuerstellen liefen die Führer auf und ab und hielten Kriegsrat. Sie blieben nur stehen, um sich neue Meldungen anzuhören oder weitere Befehle an die Untergebenen zu erteilen. Dann fuhren sie mit der Beratung fort.
    »Der Feind formiert sich zu einer Linie – so wie wir«, erklärte Prospero. »Wir müssen jeden Augenblick mit einem Angriff rechnen, aber ohne jeden Zweifel haben wir es mit einer unbeweglichen Verteidigung zu tun.« Er hatte die Hände auf den Waffengurt gestützt und schaute mit finsterer Miene und gefurchter Stirn über das erloschene Feuer in die Dunkelheit. »Eine Kavallerieattacke wäre auf diesem zerklüfteten Gelände glatter Selbstmord.«
    »Aber, denk dran, daß sie Ophir und Koth verteidigen«, gab Conan zu bedenken. »Wir sind die Invasoren! Wenn es zu keinem Kampf kommt, sind sie die Sieger.« Der König war wegen der frühen Stunde und des unsicheren Ausgangs der Schlacht schlecht gelaunt; dennoch sprach er beherrscht, wie es sich für taktische Überlegungen gehörte, und ließ sich nicht zu einer hitzigen Diskussion hinreißen. »Ich sehe es folgendermaßen: Wenn wir im Morgengrauen zuschlagen, ehe der Feind seine Streitkräfte in Stellung gebracht hat, können wir sie zurückdrängen. Daraufhin werden sie bald in wilder Flucht das Weite suchen.«
    »Aber, Sire«, gab Prospero mit demütiger Haltung zurück, »die feindliche Armee ist entlang des Pfads nicht weiter verstreut als unsre. Außerdem braucht man keine Armee, um diesen Paß zu verteidigen! Eine Handvoll reicht aus, und wir können nicht die volle Stärke

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