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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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wiegenden Hüften entgegen. Sie legte ihm die in einem schwarzen Handschuh steckende Hand auf den Arm und schaute ihm tief in die Augen. Dabei lächelte sie aufreizend.
    Amlunias Annäherungsversuche wurden unterbrochen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Hofs klirrten Waffen. Ein einzelner Ritter, in schimmerndem Brustharnisch, trat hinter dem Fuß einer dicken Säule hervor. Er führte sein Pferd – ein herrliches Tier mit königlichem Zaumzeug – am Zügel hinterher. Conan erkannte den Mann an dem Helm mit dem Federbusch, den Panzerhandschuhen und dem gestreiften Schild mit dem Balken des Bastards sofort.
    »Armiro!« Noch ehe der Name ausgesprochen war, blitzte bereits das Schwert ins Conans Rechter. »Nur zu, Prinzlein, du hast uns in einen Hinterhalt gelockt. Ich bin bereit.« Er spähte im Hof umher, ob weitere Männer irgendwo lauerten. »Gehört jetzt auch das Heraufbeschwören von Träumen zu deinen üblen Tricks?«
    Hinter den niedrigen Mauern – wenn sie nicht nur Illusion waren – konnte sich kein Mann verstecken, und schon gar kein Pferd. Der König wäre sich wie ein Narr vorgekommen, als er das Echo seiner Herausforderung zwischen den Säulen hörte, wenn der Ort nicht so sehr nach Magie gerochen hätte.
    Armiro hängte die Zügel seines Pferds über einen Metallhaken in der Mauer. Er ließ sich Zeit, dem Rivalen zu antworten. Wortlos lockerte er schließlich das Schwert, ohne es jedoch zu ziehen.
    »Ach, was sehe ich? Das ist ja Conan, mein ungeduldiger Feind!« Der Prinz kam ein paar Schritte vorwärts und blieb in der Nähe des Teichs stehen. »Wenn du tatsächlich nicht weißt, warum du hier bist – wie deine Lederhure behauptet –, dann bist du tollkühner und blöder als ich gedacht habe.«
    »Was sollte ich wissen, Grünschnabel? Warum bin ich hier?« Mit hocherhobener Klinge schritt Conan auf Armiro zu. Delvyn lief ihm hinterher und zerrte an der leeren Schwertscheide des Königs. Dabei redete er beschwichtigend auf ihn ein. Gleichsam als Antwort auf Conans Frage ertönte aus dem Teich ein dumpfes Grollen, und die Wellen wurden höher. Blasen stiegen an die Oberfläche. Das Rumoren wurde zu einer Art Stimme. Bei dieser furchterregenden Erscheinung blieb der Aquilonier wie angewurzelt stehen.
    »Heil euch, ihr sterblichen Könige! Ich begrüße die beiden größten Kämpfer der Menschenbrut!« Während die ölige Stimme sprach, loderten in mehreren Kohlebecken im Hof Flammen auf, ohne daß eine sichtbare Hand sie entzündet hatte. Ihr gelblicher Schein hatte den seltsamen Effekt, daß das Tageslicht dunkler zu werden schien. Conan hatte den Eindruck, als sei der Himmel über ihm nicht mehr blaßgrau, sondern kosmisch blau. »Kraft meiner göttlichen Macht habe ich euch beide hierhergeführt, damit ich einen von euch als Alleinherrscher über mein irdisches Reich wählen kann.«
    »Was für eine Teufelei ist das?« brüllte Conan und blickte Delvyn an, ob er das auch gehört hätte. »Armiro, ich weiß, daß du ein stinkender, mordlustiger Halunke bist! Jetzt aber sehe ich, daß du auch ein widerlicher Zauberer bist, der sich der Hilfe gurgelnder Nachtdämonen bedient, um seinen Feinden Angst einzujagen.« Entschieden schritt er weiter, ohne dem blubbernden Teich Beachtung zu schenken. »Es ist so unmännlich, wie ich es von dir nicht anders erwartete habe, du ...«
    »Genug mit dem Gewäsch, Barbar!« unterbrach ihn Armiro. »Ich habe keine schlechte Meinung von Zauberern und Kobolden, aber das hier ist kein mickriger Dämon! Kthantos ist ein ausgewachsener Gott ...«
    »Genau, ein Gott!«
    Bei Conans Worten hatte der Teich gebrodelt und gezischt. Jetzt hatte sich die schwarze Flüssigkeit in einen gurgelnden Strudel verwandelt, aus dem Kthantos' Stimme mächtig ertönte. Am Teichrand kam eine schwarze Skeletthand zum Vorschein und schleuderte einen krummen Speer weit nach oben.
    Mitten in der Luft verwandelte sich der Speer in einen Blitz. Mit lautem Knall fuhr er in eine dicke Säule, die ungefähr schulterhoch war. Der Stein barst hörbar entzwei. Einen Moment lang hüllte der Blitz den Monolith mit einem Rankenwerk aus Licht ein. Dann spritzten schwarze Steinsplitter umher. Brandgeruch lag in der Luft.
    »Eine kleine Demonstration meiner Kraft, die sich von Stunde zu Stunde vervielfacht.« Kthantos' Stimme war krächzend, aber ruhig. Auch der Teich plätscherte weniger heftig. »Ich werde die Säule als Mahnmal für euch stehenlassen. Beide königlichen Gewinner sind meiner Meinung

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