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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Sieg begnügen, wenn Armiro einen Eid leistete, sich mit seinen Armeen aus Ophir zurückzuziehen – und natürlich die sofortige Freilassung Yasmelas, der Königin Khorajas.
    Während des Rittes hatte Conan sehr viel an das Wohlergehen seiner früheren Geliebten denken müssen. Das war der wahre Grund, warum er Armiro zu einem Zweikampf angestachelt hatte. Er hatte vor, ihm ein paar unbequeme Fragen zu stellen. Wenn alles so lief, wie Conan plante, würde das Überleben des kothischen Prinzen auch von seinem Bericht über die Lebensumstände Yasmelas abhängen. War der Königin kein Leid geschehen, konnte der junge Spund vielleicht auf dem Weg zur Eroberung der Welt nützlich sein – falls er Conan den Respekt erwies, der ihm als Eroberer zustand.
    Conan schritt mit erhobenem Speer und Schild auf dem Sand dahin. Armiros Boot näherte sich dem oberen Ende der Insel. Mit gleichmäßigen Ruderschlägen kam es in einer Diagonale flußabwärts. Der Prinz trug einen schimmernden Harnisch und einen mit Pelz verbrämten Umhang im kothischen Purpur. Für die Überquerung eines Hochwasser führenden Flusses war diese Kleidung verrückt. Doch Conan war sich klar, daß der Kother sehr viel königlicher aussah als er in seiner schlichten Aufmachung. Als Conan sich der Inselspitze näherte, erscholl lauter Jubel von den feindlichen Soldaten auf der Brücke und der Palisade. Viele schüttelten Fäuste und schwangen die Waffen hoch über dem Kopf. Wegen des rauschenden Flusses hörte Conan die Anfeuerungsrufe seiner eigenen Männer nur schwach. Die wenigen ihm freundlich gesonnenen Krieger am Ufer flußabwärts winkten. Es war wie eine Pantomime.
    Jetzt beobachtete Conan aufmerksam, wie Armiro mit dem Boot umging. Bewundernswert leicht glitt er über das Wasser. Conan runzelte die Stirn. Irgend etwas stimmte nicht. Bei der Strömung konnte niemand so mühelos rudern und Kurs halten. Die Ruderblätter des Prinzen tauchten kaum ein. Wurde das Boot durch eine andere Kraft vorangetrieben? Vielleicht durch Zauberei?
    Jetzt sah Conan etwas neben dem Boot auftauchen. Es waren dunkle Locken, aus denen eine Art Antenne nach vorn und oben hervorragte. Als das Boot ins seichte Uferwasser gelangte, sah er, daß diese Locken zu Männern gehörten. Ein halbes Dutzend war auf dem Grund des Flusses dahinmarschiert und hatte das Boot mit Seilen gezogen. Durch lange Schilfrohre hatten sie dabei Luft geschöpft. Kaum war Armiro an Land gesprungen, hoben die nackten Krieger das Boot auf die Schultern und trugen es auf die Sandbank.
    Prinz Armiro lächelte höhnisch, griff nach dem kräftigen kothischen Bogen und legte einen Pfeil auf. Auch jeder seiner Begleiter holte eine Armbrust aus dem Boot und spannte sie.
    Das war eine ungleiche Kräfteverteilung. Jetzt schoß Prinz Armiro. Der Pfeil flog in hohem Bogen bis zur Nebelbank, ehe er herabsauste. Conan schlug ihn mühelos mit dem Speer beiseite. Anders sah es mit den Geschossen der Armbruster aus. Die Männer waren ausgeschwärmt und feuerten aus allen Richtungen und aus allen Stellungen, im Stehen und auf Knien. Der König war kein Feigling, aber auch nicht lebensmüde. Er warf den Speer weg und rollte blitzschnell seitlich ab. Danach war er von Kopf bis Fuß mit Schlamm bedeckt. Am Schenkel blutete er aus einer Wunde, die ihm sein nacktes Schwert beigebracht hatte. Während er durch den Schlamm kroch, schlugen die Pfeile dicht neben ihm ein. Dann ritzte ihn einer den Arm. Seine Lage war ausweglos.
    Jetzt hatte er den Fluß erreicht. Das Wasser war eiskalt. Schnell streifte er die Stiefel ab und trennte sich auch von seinem Schwert. Helm und Schild behielt er jedoch. Das Wasser reichte ihm bis zum Gürtel, als der nächste Pfeilhagel auf ihn niederprasselte. Ein Geschoß prallte am Helm ab. Mehrere bohrten sich in den Holzschild, den er zum Schutz hochhielt.
    Die einzige Hoffnung auf Rettung war, sich den eisigen Fluten anzuvertrauen. Er ließ sich von der Strömung mitreißen. Im nächsten Moment war er untergetaucht und außer Sichtweite der feindlichen Schützen.
    Nach Luft ringend kam er wieder hoch. Doch nun war er in den Fängen eines neuen Feindes – jedenfalls kam ihm das so vor. Es war die blutdürstige Flußschlange. Das rote Reptil umschlang ihn mit gierigen Armen und zog ihn in die eiskalte Tiefe. Es hielt ihn an den Haaren, den Gliedmaßen, der Kleidung fest. Der böse Geist wollte ihn von Sonne, Luft und Wärme fernhalten und sich für immer mit ihm auf dem Lager aus schleimigen

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