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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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flußabwärts. Hier lagen vor Conan der einstige Anlegeplatz für Boote und der auf der Seeseite gelegene Zugang zur Festung.
    Jetzt war die steinerne Pier unter ihm. Sie war von Schlamm und Moos bedeckt. Danach kam eine breite Terrasse. Abgestorbene Äste ragten aus dem Schlamm und den Schlingpflanzen auf den Stufen auf, die zu einem Torbogen in der dunkelgrünen Festungsmauer führten. Er hatte früher zu den unteren Geschossen geführt, die jetzt überflutet waren.
    Wenn dieser Zugang noch offen war, war er genau das, wonach Conan gesucht hatte. Doch jetzt mußte er Luft schöpfen. Er tauchte nach oben und suchte dicht an der Mauer Schutz vor neugierigen Blicken. Hier war er sicher. Er gönnte sich eine ausgiebige Ruhepause. Er atmete tief und gleichmäßig und füllte die Lungen mit Luft, wie er es bei den Perlentauchern im Vilayet-Meer gelernt hatte. Dabei hatte er einen Fuß in eine Mauerritze gestemmt und hielt sich mit einer Hand an einem Vorsprung fest. Unter Wasser waren die Quadern glitschig, darüber trocken und stellenweise mit Muscheln überkrustet. Weiße horizontale Linien zeigten die unterschiedlichen Wasserstände des Sees im Lauf des Jahres an. Die Ritzen waren teilweise mit den leeren Schalen kleiner Wassertiere gefüllt. Sie zerbröckelten unter Conans Fingern.
    Conan ließ sich vor dem nächsten Tauchgang Zeit. Weder aus den Schießscharten noch vom Mauerkranz oben drang irgendein Laut zu ihm herunter. Von hier aus konnte er den Wehrgang nicht sehen. Auch auf dem See schwamm kein Boot. Er sah auch kein Haus am Ufer des dunklen Gewässers. Nur kahle, gebleichte Stämme und helle Felsbrocken hoben sich vom dunklen Graugrün der Fluten ab. Conan dachte daran, wie die zarte Yasmela diesen düsteren Anblick jeden Tag ertrug – falls sie lebte und sie den See sehen konnte. Entschlossen holte er zum letzten Mal tief Luft und verschwand von der Oberfläche.
    Der überflutete Torbogen war dunkel und unheimlich. Schlingpflanzen hingen über seinem Höhlenschlund. Conan verschwendete jedoch keine Zeit, sie abzuschneiden. Mit einem kraftvollen Stoß glitt er unter dem Schlußstein des Portals hindurch und schob die glitschigen graugrünen Bänder beiseite.
    Der Gang war tief. Seine Augen hatten Mühe, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Dann sah er weiter vorn ein Gitter, zum Glück keine Tür, wie er befürchtet hatte. Acht Senkrechte Stangen kamen von der Decke. Die Eisenstangen wirkten durch dicke Rostschichten geschwollen und verformt. Die Abstände zwischen den Stangen waren nicht mehr gleichmäßig. Es durfte daher nicht allzu schwierig sein, hindurchzukommen. Die Öffnung war ungefähr so weit wie Conan groß war.
    Conan schwamm zu den Stangen, stemmte sich mit einer Schulter gegen die in der Mitte und preßte mit Armen und Beinen gegen die danebenstehende. Er setzte seine ganze Kraft ein. Die Stange an der Schulter gab etwas nach. Gerade wollte er den Kraftakt wiederholen, als ihn blankes Entsetzen packte.
    Die Stangen bewegten sich plötzlich von selbst. Sie bogen sich an den verdickten Stellen, die Conan für Rostbeulen gehalten hatte. Er hatte einen Augenblick lang das Gefühl, daß das Gitter zusammenbrechen und auf ihn fallen würde. Vielleicht hatten sich Steine im Deckengewölbe gelöst und alles würde im nächsten Augenblick einstürzen.
    Verzweifelt blickte Conan nach oben. Der Anblick erschreckte ihn so, daß er beinahe die restliche Luft aus den Lungen gespuckt und damit sein Leben verwirkt hätte. Die Stangen, gegen die er gedrückt hatte, waren nicht aus Metall, sondern die gepanzerten Beine einer riesigen Wasserspinne, die in dem Gang hauste. Falls das Monster vor Conans Eindringen geschlafen hatte, war es jetzt hellwach. Er sah zwei riesige, grün leuchtende Augen, die vom Rand des dicken Spinnenkörpers auf ihn herabfunkelten. Dann sah er auch die Kinnladen – sie waren ein heller Kreis auf der Unterseite. Jetzt zuckten sie heftig, als hätten sie großen Hunger. Während er noch entsetzt hinaufstarrte, senkten sich zwei der Beine zu ihm herab. Die Spitzen waren hakenförmig und konnten ihn mit Leichtigkeit in das Maul des Ungeheuers hinaufziehen.
    Unter Aufbietung aller Kräfte schwamm er ein Stück weiter in den Korridor. Doch schon versperrten ihm wieder die Beine der Riesenspinne den Fluchtweg. Das Biest hatte sich offenbar gedreht. Jetzt saß Conan zwischen den acht Beinen wie in einem engen Käfig. Es gelang ihm, sich mit dem Oberkörper zwischen zwei Beinen

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