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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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den Feind, wenn der König es ihm gestattet.«
    »Und er singt und spielt bei den Siegesbanketten, nehme ich an. Ich habe Gerüchte über wilde Orgien gehört, die mein Gemahl, der König, in eroberten Städten abhalten soll. Ist Euch darüber nie etwas zu Ohren gekommen, Graf? Allerdings ist mir klar, daß Eure Rolle im Krieg hauptsächlich die eines Verteidigers ist.«
    »Ja, Majestät, mir obliegt weitgehend die Verteidigung.« Der Graf rutschte unruhig auf dem Sitz hin und her. Ihm mißfiel es ausgesprochen, welche Richtung die Unterhaltung jetzt einschlug. Er murmelte etwas über die starke Anspannung in der Schlacht und die Wichtigkeit der Moral der Truppe.
    »Mag sein, aber er überläßt die Armee doch auch seinen Offizieren und reitet allein für längere Zeit fort – zum Beispiel, um seine ehemalige Geliebte, Yasmela, im Osten zu besuchen.«
    Zenobia sah, daß der Graf vor Verlegenheit am liebsten im Erdboden versunken wäre, doch sie bedrängte ihn gnadenlos weiter. »Nur zu, Ihr könnt es doch nicht ableugnen! Warum sollte ich nicht hören, wenn er eine alte Flamme aufsucht oder einer Königin in Bedrängnis zu Hilfe eilt? Ich weiß auch über diese Hure Amlunia Bescheid! Schließlich habe ich meine eigenen Spione und Astrologen, die mich über derartige Dinge informieren und ...«
    »Majestät!« unterbrach sie Publius. Er klang zutiefst erschrocken. »Ihr wißt, daß ich Euch jederzeit zur Verfügung stehe, wenn Ihr einen Seher benötigt oder ein Horoskop erstellt haben möchtet! Es ziemt sich nicht für jemanden in Eurer hohen Stellung, auf Gerüchtemacher und Scharlatane zu hören! Ich muß Milady eindringlichst warnen: Gerade in diesen sorgenvollen Zeiten ist es überaus gefährlich, auf das Geschwätz von Neidern zu hören ...«
    »Schweig, Publius!« fuhr die Königin ihn an. »Ich kenne dein Spiel! Du hast Angst, daß ich zu viel erfahren und mich gegen Conan wenden und damit dem Imperium Schaden zufügen könnte. Doch ich ... ich bin darüber weit erhaben! Ja, ich weiß Bescheid über seine Affairen! Wenn ich könnte, würde ich diesen losen Weibern die Kehle durchbeißen oder Meuchelmörder zu ihnen schicken, um sie zu beseitigen!« Zenobias Augen blitzten im milden Schein der Laternen wie Stahl. »Aber ich liebe Conan und werde ihm immer und ewig die Treue halten. Er ist nicht nur mein Gemahl ... er ist auch mein König!«
     
    »So, Vateesa, meine Liebe! Fühlst du dich jetzt ein bißchen besser? Komm, ich lege deinen Kopf wieder aufs Kissen!«
    Prinzregentin Yasmela kniete neben dem Bett, wo die Dienerin lag und stellte ein Glas Wasser auf das Tischchen neben dem Kopfende. Sie umfaßte liebevoll den grauhaarigen Kopf mit einer Hand und glättete mit der anderen das Satinkissen, ehe sie die Patientin wieder darauflegte. Prüfend blickte sie das Glas an. Gut, Vateesa hatte ein paar Schluck getrunken; aber die Frau antwortete auf keine Frage. Die Augen blickten geradeaus ins Leere und waren trüb.
    »Liegst du gut so, Vateesa? Ruh dich aus. Bald geht es dir wieder besser und du kannst aufstehen.«
    Yasmela stützte sich beim Aufstehen aufs Bett. Dann stellte sie die Kerze an den Rand des Tischchens. Der Schein fiel auf die braunen Augen, die starr vor sich hinblickten. Gnädig verbarg das schwache Licht die entstellte Gesichtshälfte der alten Frau. Obgleich die sichtbare Wunde verheilt war, lag Vateesa, seit sie die Feste am See verlassen hatten, wie ein lebender Leichnam da. Dort hatte einer von Armiros Leibwächtern sie mit dem Streitkolben niedergeschlagen. Sie war die einzige Dienerin Yasmelas. Jetzt waren die Rollen von Herrin und Dienerin umgekehrt. Doch die Prinzregentin wußte, daß sie nicht einmal ein Zehntel von dem, was die treue Dienerin ihr an Gutem erwiesen hatte, zurückzahlen konnte, selbst wenn sie bis ans Ende des Lebens für sie sorgen würde.
    Ruhelos wendete Yasmela sich vom Bett ab. Sie ging zu dem hohen Fenster, schob den Vorhang beiseite und öffnete eine der Rhombenscheiben, um hinauszublicken. Es schien kein Mond. Daher war nicht viel zu sehen. Nur wenige Sterne standen am Himmel. Yasmela kannte noch nicht die Namen der hohen Berggipfel, die ringsum aufragten und den Himmel zum großen Teil verdeckten. Es war ihr gleichgültig, daß sie nicht viel sah. Selbst mitten am Tag bot der Anblick der dunklen Wälder auf den steilen Abhängen der wild gezackten Berge keinen Trost. Die Nacht war kalt. Schnell schloß sie das Fenster, zog den Vorhang vor und ging zurück ins

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