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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Conan gesprochen hatte, war von der musikalischen Darbietung wenig angetan. Es war Publius, der grauhaarige Kanzler von Aquilonien, der soeben aus Tarantien eingetroffen war. Nachdem er die verwüstete Halle mißbilligend eine Zeitlang betrachtet hatte, trat er vor, um bei König Conan Protest einzulegen.
    »Majestät«, sagte er ernst. »Meiner Meinung nach sollten wir die Zeit besser nutzen und über dringliche Angelegenheiten des Staates sprechen, als uns dem Vergnügen und Orgien hinzugeben, zumal ...«
    »Publius, Publius«, unterbrach ihn Conan und schwenkte gebieterisch den bauchigen Krug mit Ale über dem Kopf. »Und meine Meinung ist die folgende: Ich muß wohl die Welt schneller erobern, um deinen hilfreichen Ratschlägen zu entkommen!« In das auf diesen Scherz folgende laute Gelächter in der Halle brüllte Conan: »Aber jetzt verlangt es mich nach einem Lied. Hofnarr!«
    Delvyn hatte während des Wortwechsels zwischen König und Kanzler sein Spiel abgebrochen. Jetzt griff er wieder voll in die Saiten. Die Melodie war den Anwesenden offenbar unbekannt, denn plötzlich lauschten alle aufmerksam, als der Zwerg mit heller, aber fester Stimme zu singen begann.
     
    Das Blut eines kühnen Helden.
    gepaart mit der fruchtbaren Erde im Norden
    und dem leuchtenden Rot und tiefen Schwarz im aquilonischen Wappen.
    Bringt hervor in siegreich geführten Schlachten
    Ein grenzenloses Land, das gesegnet ist mit mystischer Vision.
     
    Nach der ersten Strophe folgte ein musikalisches Zwischenspiel, bei dem Delvyn seine Fingerfertigkeit unter Beweis stellte. Die mitreißende Melodie inspirierte auch Amlunia. Plötzlich sprang sie von dem Sessel neben Conan auf und begann zu tanzen.
    Die Amazone zückte Schwert und Dolch und legte den Waffengurt ab. Dann zeigte sie die Parodie eines Waffengangs. Geschickt und geschmeidig ließ sie die blitzenden Klingen durch die Luft sausen. Nach wenigen Minuten war ihr so warm, daß sie den mit Pelz besetzten Umhang fallen ließ. Die Offiziere machten große Augen, als sie jetzt nur im knappen Wams, den engen Beinkleidern und den hohen Stiefeln – alles aus schwarzem, glänzenden Leder – weitertanzte. Atemlose Stille herrschte in der Halle, als sie zu Delvyns Musik weiterhin Finten ausführte und sich blitzschnell drehte. Es war, als fühle sie die Musik des Zwergs in ihrer Seele und wollte sie verkörpern.
     
    Barbarische Seelen und heiß geschmiedeter Stahl
    Schlagen zu und verkünden den Ruhm unsrer Tage!
    Sie zerfetzten die Flaggen der Feinde unter den Rädern der Streitwagen
    Und fegen hinweg die Sünden fremdländischer Sitte.
     
    Hyboria! Du wirst dein Recht weithin verkünden!
    Mit eiserner Strenge regiert dein gottgleicher König!
    Hyboria! Dein Gott gebe uns Macht!
    Für dich allein erobern wir! Nur dich preisen wir mit unsren Gesängen!
     
    Mit einem gewaltigen Schlußakkord beendete Delvyn das Lied. Brausender Beifall. Viele stießen Jubelrufe aus und schwenkten die Humpen. Auch König Conan war begeistert. »Das war ein gutes Lied, kleiner Barde! Und du, Schwertmaid, hast hervorragend getanzt!«
    Durch das Lob angestachelt, spielte der Hofnarr weiter. Die Melodie wurde immer schneller. Alle Augen hingen wie gebannt an Amlunia, die immer noch in der Mitte der Halle umherwirbelte.
    Im Einklang mit Delvyns Musik wechselten schlangengleiche, langsame Bewegungen mit Pirouetten und Sprüngen. Sie tanzte durch die Asche direkt auf Publius zu, der auf einer Bank Platz genommen hatte. Verführerisch, nicht mit ihren Reizen geizend, näherte sie sich dem Kanzler. Als dieser auf alle Annäherungsversuche der Amazone mit eisiger Miene reagierte, ließ sie die Schwertspitze direkt vor seinem Gesicht vorbeizischen, so nahe, daß einige Zuschauer erschrocken aufschrien.
    Plötzlich erhob sich ein kräftiger nemedischer Offizier, der an Baron Halks Tisch gesessen hatte, und zog sein Kurzschwert. Dann klemmte er es zwischen die Beine und stolzierte mit obszönen Hüftbewegungen auf Amlunia zu. Von allen Seiten ertönte so lautes Gelächter, daß man Delvyns Musik nicht mehr hörte. Die Amazone ließ von Publius ab und griff blitzschnell den Prahlhans an. Ein herrlich geschmeidig ausgeführter Streich, und er schrie vor Schmerzen. Triumphierend wirbelte Amlunia weiter. Der Offizier humpelte mühsam und laut fluchend zurück zum Tisch. Beim Vorbeiwirbeln hatte Amlunia nicht nur das Kurzschwert wie einen Hebel nach oben gedrückt, sondern ihm auch mit dem Dolch in den Arm geritzt. Jetzt

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