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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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plötzlich stirbt. Welchen Einfluß hat ihr Dahinscheiden auf die Regierung in Khoraja und Koth? Was weißt du darüber?«
    »Man glaubt, daß Prinz Armiros Herrschaft in Khoraja gestärkt würde und damit auch die über Koth«, antwortete der Mann. Jetzt nahm er einen großen Schluck Ale aus dem Humpen. Offenbar spürte er jetzt die Hoffnung, noch eine Weile weiterzuleben.
    »Ein Sturz«, wiederholte König Conan leise. Seine Miene hatte sich bedrohlich verfinstert. Die blauen Augen blitzten. »Nun, ich bin sicher, daß ein Sturz aus weit größerer Höhe folgen wird!«
    »Majestät, seht Ihr ... irgendeine Gefahr im Verzug?« fragte Publius und betrachtete seinen König sorgenvoll.
    »Gefahr? Allerdings ... für diesen Bastard Armiro! Bei Crom!« Der König hatte die Armlehnen des Stuhls so fest umklammert, daß die Knöchel weiß hervortraten. »Es besteht überhaupt kein Zweifel, daß dieser Schurke befohlen hat, sie zu töten ... Yasmela zu ermorden, seine Mutter! Ich selbst habe gehört, wie er ihr damit gedroht hat!« Conans Stimme wurde langsam lauter und härter. Sie glich Mühlsteinen, die Schmerz in Wut zermalmen. »Zweifelt jetzt etwa noch einer hier in der Halle, daß unser Feind ein Schurke ist, ein hinterlistiger Muttermörder, eine giftige Schlange, der wir den Kopf zertreten müssen?«
    Die Offiziere in der Halle waren aufgesprungen und stießen ebenfalls wütende Drohungen gegen Armiro aus.
    Auch Conan hielt es nicht mehr auf dem Stuhl. Ohne auf Amlunia Rücksicht zu nehmen, stand er auf. Sie konnte sich gerade noch an der Armlehne festhalten, sonst wäre sie auf dem Boden gelandet.
    »Ja, Hunde, deshalb werde ich Armiro mit dieser Hand erwürgen!« rief Conan und streckte die geballte Faust in die Luft. »Das schwöre ich bei Crom und Mitra, bei Manannan und Kubal, bei Macha und Set und bei jedem anderen Gott, der meinen Schwur annehmen will!«
     
    Noch in dieser Nacht und während der folgenden Tage wurde fieberhaft gearbeitet und über den Krieg diskutiert. Man mußte nicht nur diesen Feldzug vorbereiten, sondern sich auch für den nächsten rüsten, vielleicht sogar für den übernächsten ... Die letzten verstockten nemedischen Loyalisten zogen sich in die Grenzländer im Osten zurück – angeblich erhielten sie Verstärkung, indem sie ausländische Söldner anheuerten, um Conan die Eroberung des restlichen Nemediens nicht allzu leicht zu machen. Numalia bekam einen Militärgouverneur, den Baron Halk ausgewählt hatte. Die Vorratskammern der Stadt wurden noch mehr geplündert, um die Armeen besser auszurüsten.
    Inzwischen hatte sich in den benachbarten Provinzen die Nachricht über Nemediens Unterwerfung verbreitet. Bauern und Adel sprachen über Conan den Großen, der sich blitzschnell wie ein Waldbrand das Land angeeignet hatte. Die meisten Bewohner dieser Gebiete nannten ihn jedoch angstvoll Conan den Zerstörer oder Conan den Eroberer, ja sogar Conan den Schrecklichen. Auch wenn die bisherige Regierung oft grausam vorgegangen war, hielten alle ihren Sturz für ein schreckliches Unglück. Bauern gruben Erdlöcher und bargen darin ihre Feldfrüchte und das Saatgut. Die Frauen und das Vieh versteckten sie in den Wäldern.
    Dann schlug die Falle im Osten Nemediens zu. Als Köder für die dortigen adligen Herren hatte man eine kleine Abteilung von Baron Halks Reitern hingeschickt. Der Plan ging auf. Kaum waren die Junker aus ihren Wäldern gekommen und auf das offene Weideland gelangt, waren sie plötzlich von einer aquilonischen Legion umzingelt, die im Schutz der Dunkelheit in der vorhergehenden Nacht heimlich angerückt war. Der Kampf der Kavallerieeinheiten war hart und lang. Einer blitzschnellen Attacke der Aquilonier folgte sofort der Gegenangriff der Feinde. Die Fußtruppen kämpften verbissen mit ungeheurer Härte. Conans Legion trug an diesem Tag den Sieg davon und versetzte damit den nemedischen Widerstandskämpfern den Todesstoß, da sie keine weiteren Truppen hatten.
    Dieser Kampf, der eigentlich kaum mehr als ein Scharmützel war, bedeutete das bittere Ende eines Wirbelwindfeldzugs. Freund und Feind vergaßen ihn nie, denn hier war eine Legende entstanden, die alle mit Angst oder Staunen weitergaben und die zu einem Flicken in dem bunten Sagenumhang wurde, der Conan den Großen bis an sein Ende zierte.
    Die Geschichte – oder besser die Legende – berichtet: Im dicksten Kampfgewühl sahen die Soldaten den Streitwagen des mächtigen Herrschers übers Schlachtfeld rasen. Die

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