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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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erreicht. Die Schatten bewegten sich so, wie er die Lampe schwenkte.
    Er wagte einen Blick nach unten. Die Flamme hatte in der Tiefe Nahrung gefunden; denn sie brannte immer noch. Blaue Irrlichter huschten über die dunkle Oberfläche des Teichs. Die hochsteigenden Blasen waren aktiver als zuvor. Vielleicht war die Hitze der Flammen anregend für sie. Es rumorte lauter. Es hörte sich an wie ein Gurgeln. Die Laute brachen sich an den steilen Felswänden. Jetzt klang es beinahe schon wie Wutschreie. Conan hatte eigentlich nicht nach unten schauen wollen. Jetzt wurde ihm plötzlich mulmig, obwohl er doch in seiner Jugend in Cimmerien viele Berge erklommen und oft über senkrechte Wände ins Tal geblickt hatte. Nie war ihm schwindlig geworden. Doch jetzt hatte er ein flaues Gefühl im Magen. Der nächste Schritt war zu schnell. Die Quadern unter ihm gerieten gefährlich ins Rutschen.
    »Alter Mann, was ...?« Er hätte wissen müssen, daß er sehr viel mehr wog als der Rattenfänger, und nie das Risiko eingehen dürfen, über diese wacklige Brücke zu gehen. Er wagte auch keinen weiten Sprung, da er sich dafür hätte abstoßen müssen. Und er war sicher, daß die Steine eine solche Erschütterung niemals aushalten würden. Er spürte, wie sie sich unter den Füßen langsam drehten und auseinanderglitten. Hilfesuchend schaute er den Alten an. Doch der alte Schurke betrachtete ihn mit diesem nichtssagenden, interessierten Blick, der ihn schon vorher so gestört hatte. »He, was soll ich machen?«
    »Das mußt du selbst entscheiden.« Die Stimme dröhnte von allen Seiten auf Conan ein. Die Brücke zerbarst. König Conan stürzte in den Abgrund. Während er schon den bläulichen Flammen entgegenstürzte, konnte er noch schnell nach oben blicken. Der Alte stand gebeugt am Rand. Conan stieß einen Verzweiflungsschrei aus:
    »Crom!«
    Im nächsten Moment wachte er auf. Das enge Feldbett war umgefallen und drückte ihn so auf den Boden, daß ihm das Atmen schwerfiel. Offenbar hatte er aber wirklich einen Schrei ausgestoßen; denn jetzt stürzten die Wachen herein und standen mit erhobenen Lampen da. Mit wilden Blicken suchten sie im Zelt nach einem Meuchelmörder oder einer sonstigen Gefahr für ihren König.
    »Alles in Ordnung«, sagte Conan und setzte sich auf. »Es war nichts.«
    Wieder wurde die Zeltplane zurückgeschlagen. Delvyn und Amlunia kamen herein. Sie brachten einen Schwall kühler Nachtluft mit sich. »Wie schrecklich«, sagte der Zwerg und musterte Conan neugierig. »Schlechte Träume sind in letzter Zeit verbreiteter als Zecken!«
    Amlunia lief sofort zum König, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Doch er schüttelte sie ab und erhob sich. Dann stellte er das Feldbett wieder auf. Prospero kam ins Zelt. Conan fuhr ihn unwirsch an: »Jetzt reicht's aber! Ich hatte nur einen bösen Traum. Eigentlich war er nicht mal böse, sondern nur ... beunruhigend. Ich brauche von niemandem Hilfe!«
    »Ich weiß nichts über Eure Träume, Sire«, verteidigte sich Prospero. »Ehrlich gesagt, wäre es mir lieber, wenn es sich nur um einen Alptraum handelte. Doch einer unserer Kundschafter ist soeben zurückgekommen.« Der Graf blickte die Runde ernst an, ehe er fortfuhr: »Eine große Armee Kother ist vor uns gesichtet worden. Sie nähern sich dem Paß.«
     

K APITEL 18
     
    Der Schicksalspaß
     
     
    Der Mond ging mitten in der Nacht über dem Lager der Aquilonier auf. Inzwischen hatte König Conan eine größere Aufklärungsabteilung ausgesandt, um die Lage auf dem Paß zu erkunden. Sie hatten Befehl, sich so unauffällig wie möglich zu bewegen, um dem Feind einen Hinterhalt legen zu können oder eine eventuelle Falle aufzuspüren, die dieser Conan gestellt hatte. Der König hatte darauf bestanden, selbst mitzureiten, weil er die Wahl des Geländes für eine mögliche Schlacht selbst treffen wollte.
    Im Licht der kalten, gleichgültigen Sterne war das Vorwärtskommen sehr mühsam. Erst als die Mondsichel sich über eine Bergspitze des Karpash Massivs schob, wurde die Sicht besser. Jetzt allerdings bestand die Gefahr, daß feindliche Späher die Aquilonier ebenfalls müheloser erkennen konnten.
    Bis jetzt hatte das Karpash-Gebirge allen abergläubischen Geschichten Lügen gestraft. Es waren keine Vampire aus dem Himmel herabgestoßen. Keine bösen Geister oder Dämonen hatten sich auf die Brust der Soldaten gesetzt, wenn diese schliefen, und ihnen eine Krankheit zugesteckt. Doch die Paßhöhe hätte auch bei Tage irgendwie

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