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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Männer zuletzt gehört hatte. Sie waren hinter der Rosenhecke, aber er wußte nicht genau, wo. Er schlug einen weiten Halbkreis um das Ende der Hecke, um hinter die Feinde zu gelangen. Selbst in der Dunkelheit konnte er den Garten ganz übersehen. Er wettete, daß kein Argosser Katzenaugen wie ein Cimmerier besaß.
    Mit dem Dolch in der Hand schlängelte er sich unhörbar über den feuchten Rasen. Immer wieder blieb er liegen, um sicher zu gehen, daß ihn niemand sah oder hörte.
    Rechts von ihm wurden Schritte laut. Conan rollte beiseite. Die Dolchklinge schoß wie eine angreifende Schlange nach oben. Eine dunkle Gestalt tauchte neben ihm auf und streckte die bloßen Hände nach dem Cimmerier aus.
    Innerhalb eines Herzschlags sah Conan die leeren Hände, daher schlug er mit der geballten linken Faust zu, nicht mit der Rechten, die den Stahl hielt. Zischend entwich die Luft aus der Brust des Gegners. Er krümmte sich vor Schmerzen und preßte die Hände vor den Bauch. Taumelnd schnitt er seinem Kameraden den Weg ab.
    Der zweite Mann sprang beiseite, in Richtung des Cimmeriers. Dieser Sprung kostete ihn Zeit. Er hätte ihn noch weit mehr gekostet, hätte Conan nicht gesehen, daß die Hände dieses Gegners ebenfalls leer waren. Der Cimmerier rollte auf den Rücken und stieß mit den muskulösen Beinen kraftvoll zu.
    Der zweite Mann flog wie ein Nachtvogel über Conan dahin. In der Luft zog er den Kopf ein, um sich nicht das Genick zu brechen. Dann landete er in den mannshohen dornigen Rosenbüschen.
    Mit der nächtlichen Stille war es vorbei. Der Mann brüllte vor Schmerzen, Überraschung und Wut. Conan sprang auf. Plötzlich flammten auf dem Dach des Palasts und in Hecken und Pavillons Lichter auf.
    Der Mann in der Hecke steckte so tief in den Dornen, daß er keine Bedrohung mehr darstellte. Doch der erste Angreifer war inzwischen wieder auf die Beine gekommen und griff jetzt zum Gürtel. Da versetzte ihm Conan einen so kräftigen Faustschlag gegen das Kinn, daß er nach hinten in den Teich stürzte. Conan packte ihn an einem Bein und zog ihn so weit aus dem Wasser, bis der Kopf frei war. Dann ging der Cimmerier zu einem dicken Baum, stellte sich mit dem Rücken dagegen und rief:
    »He, Männer des Hauses Damaos! Zeigt euch! Kommt heraus! Hier ist Hauptmann Conan! Wir haben Diebe im Garten. Schnell, kommt her, Männer des Hauses Damaos!«
    Sein Ruf brach sich an der hinteren Mauer und hallte bis zum Palast. Conan nahm den Dolch in die linke Hand und zog mit der rechten das Breitschwert, um zum Kampf bereit zu sein, ganz gleich, wer oder was hinter diesen Lichtern auftauchen würde.
    Conan hatte das Gefühl, eine Ewigkeit gewartet zu haben, bis ihm klar wurde, daß die Lichtträger nicht näher kamen. Dunkle Gestalten beugten sich über die beiden Männer, die das Bewußtsein verloren hatten, flüsterten kurz und trugen sie davon. Dann meinte er, wieder jemand flüstern zu hören, sah aber niemanden. Vielleicht waren die Lichtträger Geister oder Dämonen, welche die von ihm niedergeschlagenen Männer weggeholt hatten, um ihnen die Seelen zu rauben ...
    Im nächsten Augenblick war der Garten unnatürlich dunkel. Conan lief es eiskalt über den Rücken. Hatte man ihn gegen seine tiefste Überzeugung mit Tricks dazu gebracht, einem Haus zu dienen, wo Zauberei, Verrat und Intrigen regierten, welche die Argosser so zu lieben schienen wie manche Männer den Wein?
    Bald würde er wissen, ob man ihn aufs Kreuz gelegt hatte. Auf alle Fälle würde er sehen, ob Talouf und die anderen ihren Verstand behalten hatten und sich an die Anweisungen erinnerten, die er ihnen am gestrigen Abend gegeben hatte ...
    Auf dem Dach blinkte jetzt ein Licht. Dann verlöschten die anderen drei. Eine Eule schrie ganz in Conans Nähe.
    Am liebsten hätte der Cimmerier laut losgelacht, aber er stieß als Antwort ebenfalls nur den Ruf der schwarzen Eule aus. Gleich darauf rief er:
    »Männer des Hauses Damaos! Kommt heraus und hört mit diesen Tricks auf! Ich zähle bis zehn. Habt ihr euch dann noch nicht gezeigt, könnte das euren Tod bedeuten.«
    Conan hörte die Männer flüstern und wußte somit, wo sie standen. Ja, einige erhoben die Stimme so laut, daß er einige Worte aufschnappen konnte. Dann gab eine tiefe Stimme einen Befehl – wahrscheinlich Reza –, und alle verstummten.
    Die Stille dauerte nicht länger als die Zeit, in der ein Mann einen Krug Ale leert. Conan zählte laut. Als er bei fünf angelangt war, hörte er wieder Rezas

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