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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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ihm erzählte, wie die Männer des Hauses Damaos ihn zu einem Kampf ködern wollten, um herauszufinden, wem er tatsächlich treu ergeben sei. Hätte er Rezas Männer getötet, hätte man ihn und seine Männer sofort entlassen, da dann erwiesen gewesen wäre, daß er einem anderen Herrn diente.
    Conan hörte sich das Geschwafel geduldig an und genoß den Wein, der so köstlich war, daß die meisten Sorten, die er bisher getrunken hatte, ihm wie Essig vorkamen. Als Reza eine Pause einlegte, um Conans Becher erneut zu füllen, merkte dieser, daß es bereits der vierte Becher war. Aber er fühlte sich so, als hätte er nur schwaches Ale getrunken.
    Er setzte den Becher an die Lippen und leerte ihn mit wenigen Zügen. Dann stellte er ihn so laut auf den Tisch, daß Reza verstummte.
    »Genug jetzt!« erklärte Conan. »Ich nehme alle Entschuldigungen an, die du vorgetragen hast, und auch die, die noch fehlen, mit denen du jedoch nur noch mehr Zeit vergeuden würdest.«
    »Aber, Hauptmann ...«, begann Reza trotz des warnenden Blicks seiner Herrin.
    »Reza, jetzt hörst du einmal zu, sonst ziehe ich mit meinen Männern sofort ab. Ich habe keine Ahnung, wohin – es ist mir jedoch gleichgültig, solange es nur weit weg ist von diesem Haus.«
    Conan holte tief Luft und sprach ruhig weiter, obwohl er am liebsten gebrüllt hätte. »Wie bist du auf den Gedanken gekommen, daß du irgend etwas herausfinden könntest, wenn du mich zu einem Kampf mit deinen Männern reizt? Hast du mich für einen Ochsen gehalten, der alles tut, wenn du ihn mit dem Stachel anstößt?«
    Reza schien es die Sprache verschlagen zu haben, nicht jedoch seiner Herrin. »Conan, es war in der Tat falsch, aber es ist meine Schuld. Ich dachte – verzeih mir –, aber ich dachte, daß ein Cimmerier ...«
    »Du hältst jeden Cimmerier für einen Ochsen? Zweifellos dachte Lord Akimos das ebenfalls.«
    Livia nickte. Dann verzogen sich ihre vollen Lippen zu einem schwachen Lächeln. »Hauptmann Conan, der Becher war ein Hochzeitsgeschenk für meine Mutter.«
    Conan blickte auf den Weinbecher in seiner Hand. Er war aus fingerdickem Silber mit Intarsien aus Türkis. Unwillkürlich hatte er den Becher so flach wie eine Auster gepreßt.
    »Nun, Mylady, hier ist ein Geschenk für dich: Halte keinen Cimmerier für einen Toren, bis er sich als solcher erwiesen hat, denn sonst könnte er dich für töricht halten, und in Cimmerien setzt man Toren aus – als Beute für Wölfe und Schneestürme.«
    Livia schluckte und nickte. Dann lächelte sie wieder. »Ich werde es nicht vergessen. Doch du mußt wissen, daß wir in Argos Menschen aus anderen Ländern meist nur als Kaufleute kennenlernen, und Cimmerien hat uns nur wenige geschickt.«
    »Dann hör wenigstens nicht darauf, was andere erzählen. Benutz die eigenen Augen und Ohren.«
    »Das werde ich tun«, antwortete Livia ernst. »Doch überleg mal. Wo wärst du heute mit deinem Männern, wenn Lord Akimos das auch getan hätte?«
    Conan war immer noch zu wütend, um das Lächeln erwidern zu können. Aber er nickte. »Laßt uns das heute abend einen anständigen Kampf nennen, der keinen Schaden angerichtet hat. Wie wär's mit einem anderen Becher und einem weiteren Schluck Wein?«
    »Hauptmann, es ist schon spät ...«, gab Reza zu bedenken.
    »Es wird verdammt bald hell«, sagte Conan. »Aber ich werde nicht schlafen, bis wir nicht einen Plan haben, wie wir mit Lord Akimos abrechnen. Kein Mann behandelt mich wie einen Toren und läßt mich seine Anweisungen ausführen! Mich nicht und auch keinen meiner Männer.« Wäre der Silberbecher nicht schon zerquetscht gewesen, hätte er jetzt das Werk vollendet.
    Livia brachte eigenhändig einen anderen Becher – diesmal aus schlichtem Zinn – und einen Krug mit Wein. Dann setzte sie sich so, daß ihr Gewand ein Bein bis zum Knie entblößte. Das Bein war so wohlgeformt wie jeder andere Teil ihres Körpers, den Conan bisher gesehen hatte.
    »Ich nehme an, du willst deine Männer aus der Herberge herbringen ...«, begann Livia.
    Conan und Reza schüttelten die Köpfe. »Wie viele Männer kann Akimos gegen uns einsetzen, wenn er Stahl mehr traut als Zaubersprüchen?« fragte Conan.
    »Nicht mehr als sechzig«, antwortete Livia.
    »Mit meinen zehn und Rezas fünfzehn sind wir zwar zahlenmäßig unterlegen, aber wir sind die Verteidiger und kennen den Palast«, sagte der Cimmerier. »Und wir lassen uns nicht überraschen.«
    »Conan, du sprichst wie Hauptmann Khadjar«, sagte

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