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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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am Tor. Wenn er einen faulen Fisch riecht ...«
    Aus dem Innern des Palast zerriß ein Schrei die Nacht. Conan und Vandar fuhren herum. Gleichzeitig hatten sie die Schwerter aus der Scheide gerissen. Wieder ein Schrei. Diesmal hallte er in einem anderen Teil des Palasts wieder.
    Die beiden Männer rannten zum Palast. Conan blieb zweimal stehen und stieß den Jagdschrei eines Leoparden aus, das Signal für die Laternenträger auf dem Dach. Bei einer prächtigen Marmorstatue einer nackten Frau holte der Cimmerier Vandar wieder ein. Eine Laterne blinkte bereits. Wenn jetzt der Beobachtungsposten auf dem Dach der Herberge halbwegs nüchtern war ...
    Eine Frau, nur mit einem Nachthemd bekleidet, lief blindlings aus den Büschen heraus. Conan hielt sie mit starkem Arm auf. Sie prallte zurück, als sei sie gegen den Ast einer Eiche gelaufen. Dann brach sie schluchzend zusammen.
    Vandar kniete nieder und schrie ihr ins Ohr: »Was ist geschehen, du blöde Kuh? Antworte, oder ich ...«
    Conan riß den jungen Burschen am Kragen der Tunika hoch. Dann packte er die Frau und stellte sie ebenfalls auf die Beine. »Was ist da drinnen geschehen?« wiederholte er die Frage, allerdings mit freundlicherem Ton.
    Die Frau schaute ihn mit offenem Mund an. Dann schüttelte sie den Kopf wie ein Pferd, das lästige Bremsen verscheuchen will. »Wieder Zauberei! Ach, wir hatten gedacht, der Spuk sei vorbei. Aber es geht weiter. Schlimmer als vorher. O Sir, wenn Ihr magische Kräfte habt, dann ...«
    Conan nahm das Schwert in die linke Hand und legte den rechten Arm fest um die Frau. Dabei blieb ihr Hemd an Dornen hängen und zerriß.
    Als Conan den Palast erreichte, begrüßte er Lady Livia mit dem Schwert in der Hand und einer nackten Frau unter dem Arm. Das Haupt des Hauses Damaos trug selbst nur ein Nachthemd. Ihr Gesicht war kreidebleich. Dennoch lächelte sie, als sie Conan sah.
    »Ich dachte, du ließest die Hände von den Frauen in diesem Hause, Hauptmann.«
    »Nicht, wenn sie sich auf mich stürzen und etwas von Magie stammeln. Ist dieser nette Zauberer wieder am Werk?«
    Livia nickte. »Lichter, Geräusche, Gestank, Krüge und Gläser zerbrachen. Bislang nur im Keller. Ich habe alle hinausgeschickt und ...«
    »O ihr Götter, Weib!« schrie Conan. »Das ist genau das, was der Feind will!« Er ließ die nackte Frau einfach auf den Rasen fallen und rannte zum Eingang. Dabei nahm er zwei Stufen auf einmal. Vandar blieb ihm dicht auf den Fersen, als sie durch die Tür donnerten.
    »Wo geht's zum Keller?« brüllte Conan.
    Ein Diener zeigte mit zitternder Hand den Weg. »Dort. Aber dort treiben die Dämonen ihr Unwesen ...«
    »Die Dämonen werden gleich mit dir wegfliegen!« schrie Vandar ihn an. »Diese Buhmannmagie ist was für kleine Kinder! Aus dem Weg! Laß Männer in den Keller!«
    Conan war froh zu hören, daß Vandar soviel Vertrauen zu ihm hatte. Trotzdem war es kein Vergnügen, gegen die Magie zu kämpfen. Als er die dunkle Treppe sah, hatte er das Gefühl, als griffe eine eiskalte Hand nach seinem Herz. Dann stürmte er weiter nach unten. Vandar folgte, dahinter kamen noch vier Palastdiener, zwei mit Fackeln ausgerüstet.
    Die Fackeln waren eigentlich nicht nötig. Das Licht im Keller mochte magisch sein, aber es verbreitete echte Helligkeit. Rosa und karmesinrot, türkis und smaragdgrün tanzten die grellen Flammen auf allem, was aus Metall war, sogar auf den eisernen Reifen der Fässer. Das Gespenstische verzerrte alle Konturen, aber es zeigte Hindernisse unter den Füßen. Conan und die Männer verließen die Stufen, so schnell sie konnten.
    »Gibt es einen Eingang zu diesen unterirdischen Gängen?« fragte er flüsternd den Diener neben ihm. Der Mann hielt sein Schwert krampfhaft mit beiden Händen und schwenkte es vor sich hin und her wie ein Exorzist, antwortete jedoch nicht.
    Der hintere Fackelträger rief: »Ich habe nie von einem anderen Eingang gehört, nicht in diesem Palast.«
    »Nein«, widersprach der andere Fackelträger, »aber ich habe öfter seltsame Geräusche gehört. Es hat auch merkwürdig gerochen. Manchmal wehte auch eine Brise, in der Nähe der nordwestlichen Ecke des Weinkellers.«
    Conan dankte den Göttern, daß endlich jemand zumindest soviel Verstand wie ein Floh zeigte, und führte die anderen sofort zum Weinkeller. Dort stand der Wein knöcheltief. Die Fässer leckten. Conan blieb an der Schwelle stehen und warf sein Schwert in den Wein.
    Dabei fiel ihm auf, daß der Wein sich in der hinteren Ecke

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