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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Er mußte warten, bis das Echo aufgehört hatte, ehe er weitersprechen konnte. Akimos' Gesicht glich einer dunklen Gewitterwolke.
    »Es bestehen berechtigte Zweifel, daß die Beobachter zu den Zauberkreaturen gehörten. Viele Geschichten berichten, daß sie nur Ausgeburten des letzten Rests des Wissens über die Natur sind, über den die Atlanter noch verfügten.«
    »Na, das glaubst du vielleicht«, entgegnete Akimos. »Für die meisten von uns stinken die Beobachter sehr nach übler Magie.«
    »Naturwissen oder Magie – auf alle Fälle sind sie seit langem tot«, erklärte Skiron. »Es macht mir jedoch nichts aus, wenn die Männer diese Geschichten glauben. Dann bleiben sie viel lieber weit weg.«
    »Männer wie ein gewisser Cimmerier?«
    »Genau.«
    Skiron drehte den Kopf zur Seite. Er war erleichtert, daß die Sache so leicht aus der Welt geschafft war. Er wollte unter keinen Umständen, daß Akimos sich zu sehr für die Beobachter interessierte.
    Der Schrei in jener Nacht war nicht durch einen natürlichen Tod verursacht worden. Der Gestank auf dem Weg stammte auch nicht aus dem Sumpf oder von Skirons Magie. Woher war er gekommen? Skiron wußte es nicht.
    Er wußte aber, daß Akimos genau im Herzen des Gebiets Zuflucht gesucht hatte, wo einst die Beobachter auf Nahrungssuche umhergestreift waren. Wenn sie tot waren – oder wenigstens so schwach wie die Zaubersprüche, die sie an dieses Gebiet fesselten, dann würde Skiron und den anderen vielleicht kein Leid geschehen. Wenn aber nicht ...
    Diese Sorge mußte Skiron jedoch im tiefsten Herzen bewahren. Hätte er darüber gesprochen, hätte er seine Angst zugegeben, die Angst, daß seine eigenen Fähigkeiten weit weniger vermochten als er vor Akimos geprahlt hatte. Eine derartige Täuschung würde Akimos niemals vergessen oder vergeben. Und wie sollte Skiron ohne Akimos den Rest seines Lebens verbringen?
    Vorausgesetzt, daß Akimos ihn nach einer Trennung überhaupt am Leben ließ!
     

N EUN
     
     
    Ein gemieteter Bote, den weder Lady Livia noch Reza zuvor gesehen hatten, überbrachte die Nachricht von Lady Doris von Lokhri. Die Nachricht hätte keinen größeren Aufruhr im Palast hervorrufen können, wenn es ihn in Brand gesteckt hätte. Lady Livia las den Brief und rief sodann Reza und Conan zu sich und las ihn nochmals laut vor.
    ›Wenn Hauptmann Conan heute nacht nach der vierten Stunde ins Haus Lokhri kommt, wird er etwas erfahren, das für die Sicherheit des Hauses Damaos lebenswichtig ist.‹
    Das war alles. Darunter nur das Siegel von Lady Doris, in parfümiertes Wachs gedrückt. Livia und Reza garantierten für die Echtheit des Siegels, und Conan erinnerte sich an das Parfüm, das er bei Lady Doris' Besuch im Damaos-Palast gerochen hatte.
    »Dann ist der Brief echt«, sagte der Cimmerier. »Sie schreibt nicht, daß ich allein kommen soll. Aber ich halte es für das beste, wenn ich allein hingehe.«
    Livia öffnete den Mund, doch Reza kam ihr zuvor. »Kommt überhaupt nicht in Frage, Conan! Ich rufe vier unserer Männer zusammen, du wählst vier von deinen aus. Außerdem sollten wir eine Nachrichtenkette einrichten. Wenn es eine Falle ist, kannst du dann wenigstens die Informationen nach draußen weitergeben, auch wenn du selbst nicht entkommen kannst.«
    Conan grinste. »Ich bin schon seit vielen Jahren in sehr viel bessere Fallen hineingegangen, als Lady Doris aufstellen könnte. Und trotzdem stehe ich jetzt vor euch. Die meisten Fallensteller sind allerdings nicht mehr am Leben. Wenn sie eine Falle für einen Fuchs aufgestellt hat, wird sie feststellen, daß sie einen Bär gefangen hat.«
    Endlich kam Livia zu Wort. »Conan – Hauptmann –, das ist doch völlig verrückt! Lady Doris dürfte dir gewiß nicht so sehr nahestehen, um dir etwas anzuvertrauen, das mein Haus wissen sollte. Wenn du hingehst, gefährdest du dich und dieses Haus gleichermaßen.«
    »Wenn hohe Herrschaften Intrigen spinnen, kann es immer gefährlich werden«, sagte Conan. »Aber es wäre töricht, wenn ich die Gelegenheit nicht ergriffe, um vielleicht doch etwas Wichtiges zu erfahren.« Er hielt es für besser, nicht zu erwähnen, daß er sich gern mit Harphos unterhalten wollte. Der Lokhri-Erbe war vielleicht in seinem eigenen Haus weniger vorsichtig und eher zum Sprechen aufgelegt.
    »Und um welchen Preis?« rief Livia. »Daß du und die Männer, die dich begleiten, womöglich ihr Leben verlieren? Soviel kann dieses Haus nicht bezahlen. Das Risiko ist zu groß, selbst wenn

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