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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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der Oberste Archont sicheres Geleit versprechen solle!«
    »Doch wie Conan sagte, dürfte er mit acht oder neun gut bewaffneten Männern kaum in Gefahr sein«, entgegnete Reza.
    »Wenn aber Lady Doris seinen Begleitern den Zutritt verweigert?« fragte Livia. So leicht gab sie sich nicht geschlagen.
    » Dann drängt sich der Verdacht auf, daß es eine Falle für Conan sein soll«, meinte Reza ungerührt. »Aber wir können ihm zutrauen, daß er sich klug verhalten wird. Verzeih mir die offenen Worte, Mylady, aber wenn wir nicht einem Mann trauen, der von Hauptmann Khadjar ausgebildet wurde, können wir niemandem unter der Sonne trauen.«
    »Ich traue Conan. Was Khadjar betrifft, muß ich mich auf dein Urteil verlassen, Reza.« Livia klang wie ein schmollendes kleines Mädchen. »Aber kann ich denn dir trauen, Reza?«
    »Was soll das heißen, Mylady?« Der Ton des Haushofmeisters grenzte an Empörung.
    Conan hielt den Atem an und legte die Hand auf den Schwertgriff. Wenn Livia Reza offen beschuldigte, auf den Cimmerier eifersüchtig zu sein, würde das die Lage eher verschlimmern als verbessern; denn dann wäre Reza wegen seiner Stellung besorgt. Und falls Reza vor Eifersucht die Beherrschung verlor, war Conan im Lokhri-Palast vielleicht sicherer als im Haus der Damaos.
    »Mylady, ich halte es für am besten, wenn ich gehe«, sagte Conan. »Wenn ich mich weigere, könnte Lady Doris das als Beleidigung auffassen, und wir haben bereits genug Feinde.«
    Livia biß sich auf die Unterlippe, nickte dann aber. »Dann mögen die Götter mit dir sein, Hauptmann Conan.«
    Conan lächelte. »Bezüglich der Götter bin ich mir nicht so sicher, aber mit Rezas Hilfe, guten Männern und scharfem Stahl werde ich es schaffen. Darauf vertraue ich mehr als auf die Götter, wenn Ihr gestattet.«
    Der Cimmerier spürte, daß Livias Augen auf ihm ruhten, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte.
     
    Der Cimmerier hob die Hand. Die zehn Männer hinter ihm hielten an. Auf dem Platz der Käfigbauer zeigte die Wasseruhr auf dem Brunnen an, daß die sechste Stunde erst halb vorüber war.
    »Wir haben genug Zeit, etwaigen Verfolgern die Arbeit ein bißchen zu erschweren«, sagte Conan. Er deutete auf eine Straße, die zum Hafen führte. »Dort hinunter, bis zur Straße der Stufen. Mekhas, du kennst dich am besten in diesem Viertel aus. Übernimm die Spitze!«
    Der Damaos-Mann nickte und ging voran. Als er außer Hörweite war, winkte Conan Jarenz zu sich.
    »Bleib dicht hinter ihm. Das Schwert kannst du in der Scheide stecken lassen, aber sei wachsam. Falls er dir nervös vorkommt, frag ihn nach dem Grund. Solltest du dein Schwert gegen ihn einsetzen müssen, dann aber mit der flachen Klinge – wenn möglich.«
    »Jawohl, Hauptmann.« Jarenz eilte Mekhas hinterher. Der Fuß, den er im Holzfällerlager verletzt hatte, war noch nicht völlig verheilt, aber er konnte dennoch ziemlich schnell gehen.
    Conan blieb auf dem Weg zum Hafen hinter seinen Männern. Seit geraumer Zeit hatten ihm seine Instinkte verraten, daß man sie verfolgte. Gesehen oder gehört hatte er nichts, doch hatte er sich in seinem Leben zu lange und zu erfolgreich auf seine Instinkte verlassen, um sie jetzt zu ignorieren.
    Ein paar hundert Schritte lang war die Straße noch so hell erleuchtet und verlassen, wie in den meisten reichen Vierteln Messantias. In diesen Wohngegenden hatte kaum jemand nach Einbruch der Nacht legale Geschäfte auf der Straße abzuwickeln. Wer aber nicht ganz so legalen Geschäften nachging, wollte nicht unbedingt den Wächtern begegnen. Das Leben eines Diebs in Messantia, zumindest in den Vierteln der Stadt, wo es sich lohnte zu stehlen, war mit Sicherheit aufregend und wahrscheinlich auch ziemlich kurz.
    Als die Straße enger wurde und sich zum Hafen hinabschlängelte, begegneten sie keinen Patrouillen der Wächter mehr. Auch die Beleuchtung wurde spärlicher. Zuletzt gingen sie beim Licht des Monds und der Sterne weiter. Man konnte sich aber auch am Schein der Lampen orientieren, der aus Weinschenken und Freudenhäusern auf die Straße fiel. Das Pflaster wurde uneben. Unrat lag herum. An manchen Stellen fehlten sogar die Steine, so daß man durch stinkenden Schlamm waten mußte.
    Conan störte das alles nicht. Trotz der vielen Lichter und der guten Luft, trotz des guten Essens und der sauberen Betten fühlte er sich in den reichen Vierteln Messantias nicht heimisch. Einem Mann, der Städte zuerst als Sklave, später dann als Dieb kennengelernt

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