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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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verkrüppelten jungen Bäumen festhalten, die im Fels Nischen gefunden hatten.
    Als sie die Klippe halb erklommen hatten, hörte die erste Frau auf zu schreien. Jetzt sprach die zweite Frau mit tiefer Stimme beruhigend auf sie ein. Conan konnte die Worte nicht verstehen, aber der flehende Tonfall war unüberhörbar.
    Vandar kletterte neben den Cimmerier. »Hauptmann, was tun wir hier?«
    »Eine offensichtlich geistesgestörte Frau wandert weit von ihrem Dorf weg in diese Gegend – das riecht verdammt nach Zauberei.«
    »Nicht jeder Wahnsinn kommt von Zauberei, Hauptmann.«
    »Aber sehr viel. Und wenn nicht, müssen wir dennoch versuchen, sie zu retten. Ihr Dorf und ihre Verwandten werden es uns danken und offen mit uns sprechen. Vielleicht haben sie etwas gesehen, was uns hilft.«
    »Verzeih, Hauptmann. Da hätte ich selbst draufkommen müssen.«
    »Wirst du, wenn du so lange wie ich aufgrund deines Verstands und Schwerts gelebt hast, sonst lebst du nämlich nicht so lange.«
    Sie kletterten weiter. Bei der nächsten Atempause lehnte sich Conan gegen den Fels und schaute auf den Fluß hinab. Sie waren jetzt über den Wipfeln. Er sah über das Tal zu den Bergen auf der anderen Seite. Sie waren nicht weit genug im Norden, daß auf ihren Gipfeln um diese Jahreszeit schon Schnee lag. Trotzdem wirkten sie majestätisch.
    In diesem Gelände konnte sich eine ganze Armee verstecken. Ohne das, was sie in Akimos' Haus erfahren hatten, wäre es die berühmte Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen gewesen, den Kaufmannsprinzen und seinen Zauberer aufzuspüren. Falls Akimos Wind von ihrem Kommen bekam, konnte es immer noch so aussichtslos werden. Wenn die Leute im Dorf der Frau nichts für sie tun konnten, würde er sie bitten, zumindest den Mund zu halten und keinem von ihm und seiner Schar zu erzählen.
    Conan und Vandar schlichen das letzte Stück so leise hinauf wie Katzen auf der Mäusejagd. Ganz gleich, ob die Frau wahnsinnig oder verzaubert war: Sie konnte leicht in Panik geraten. Dann trieben die Retter sie zu dem Sprung, den sie verhindern wollten.
    Die beiden Männer blieben dicht unter der Felskante. Conan sah die Wahnsinnige. Sie stand mit vor der Brust verschränkten Armen keine fünf Schritte vom Rand entfernt. Noch schlimmer war, daß keine zwei Schritte neben ihr eine Felsrille zur Kante verlief. Wenn sie dort hineinfiel, würde sie wie auf einer Rutschbahn ins Leere gleiten.
    »Wir nehmen die letzten Schritte im Sturm«, flüsterte Conan Vandar zu. »Du läufst zwischen sie und die Kante. Ich schütze die Rille. Aber was du auch tust, nur mit bloßen Händen!«
    »Gut. Wenn sie mir ein Auge auskratzt, kann Akimos' Zauberer sich freikaufen, wenn er es wieder einsetzt.«
    Der Cimmerier holte tief Luft, tippte dem Gefährten auf die Schulter und flog beinahe die letzten Stufen hinauf. Vandar war dicht hinter ihm, trat aber auf einen losen Stein und stolperte. Dank der Gunst der Götter landete er auf dem Bauch zwischen der Frau und der Kante.
    Sie heulte wie ein Wolf und sprang zur Felsrinne. Conan hatte sich umgeschaut, ob Vandar etwa abgestürzt sei. Dadurch kam er einen Herzschlag zu spät, um die Frau aufzuhalten.
    Aber es war nicht zu spät, ihr in die Rille zu folgen. Er erwischte sie bei den Füßen und umklammerte die Knöchel mit eisernem Griff. Er spreizte die Beine, um Halt zu finden. Aber die Rille war zu steil, er rutschte. Noch ein kleines Stück und beide würden in den Fluß stürzen und sterben. Vielleicht war es doch eine idiotische Idee gewesen, die Frau zu retten ...
    Etwas fiel ihm auf den Fuß. Jemand band etwas um seinen Knöchel. Er hörte Vandar oben schreien: »Beeil dich, du schwachsinniges Luder!« Dann legte sich ein Stück Stoff um den zweiten Knöchel.
    Die Knoten zogen sich fest. Die Todesfahrt war fürs erste beendet. Der Cimmerier ließ einen Fuß der Frau los und stemmte beide mit der freien Hand zurück nach oben. Endlich konnte er auch die Ellbogen einsetzen. Wie ein betrunkener Käfer kroch er zurück auf sicheren Boden.
    Conan stand auf. Die Frau war ohnmächtig geworden, und so wie sie aussah, war das gut so. Conan sah frische Wunden. Abschürfungen und Striemen, wie von Peitschenhieben und sogar Brandwunden.
    »Hauptmann, alles in Ordnung?«
    Vandar und die zweite Frau standen Seite an Seite. Beide waren bis zur Taille nackt. Bei der Frau sah das wirklich vorteilhaft aus.
    »Du hast schneller gelernt zu denken, als ich erwartet hätte«, sagte Conan. »Wenn du mir in die

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