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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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jedem Beobachter nur noch die Fersen von hinten zu zeigen.
    Der Innenhof der Burg war kaum größer als ein Küchengarten. Dort sammelten sie sich. Der Wind pfiff unheimlich um die von der Sonne gebleichten verwitterten Türme.
    »Kennst du dich in diesem Bau aus?« fragte Conan Oris.
    »So wie nur wenige«, antwortete dieser. Dann senkte er die Stimme. »Wenn ich du wäre ...«
    »Bist du aber nicht. Los, ich brauche Rat, aber keine argossischen Artigkeiten.«
    »Ich würde am Kellereingang und auf der Mauer Posten aufstellen«, flüsterte Oris so leise, daß sich seine Worte fast im Wind verloren.
    »Man erzählt sich, daß unterirdische Gänge von hier durch den Fels direkt in die Höhlen von Zimgas führen. Nachdem die Beobachter ihre Arbeit getan hatten, wurden sie dorthin geschickt, um zu schlafen.«
    »Wenn sie aufgewacht sind, könnten sie uns einen Besuch abstatten?«
    Oris zuckte mit den Schultern. »Ich würde über die Beobachter nicht spotten, wenn ich ... Verzeihung. Ich habe gehört, daß die Beobachter riesig waren. Ein Pferd und Wagen würde durch einen ihrer Tunnel fahren können. Man könnte auch eine große Schar Männer hindurchführen.«
    »Ich verstehe. Ich werde Posten und einen Haufen Steine vor der Kellertür aufstellen.«
    Es wurde bereits dunkel, als die Wachen postiert und die Steine aufgehäuft waren. Bis alle Arbeiten zu Rezas und Conans Zufriedenheit ausgeführt waren, färbte sich der Himmel im Westen tiefrot. Der Wind war zu einer leichten Brise abgeflaut, was dem Cimmerier sehr recht war. Hätte er immer noch so unheimlich geheult wie bei der Ankunft, wäre er mit der Hand am Schwertgriff umhergelaufen und hätte ständig über die Schulter geschaut.
    Oris' Geschichten über die Beobachter hatten sie ein bißchen zu wirklich erscheinen lassen. Die Frauenräuber, die wie wilde Wölfe zwischen den Dörfern ihr Unwesen trieben, waren samt ihrer Magie sehr real. In diesen Bergen geschah mehr als nur irgendwelche Intrigen eines Kaufmannsprinzen.
    Der Gedanke an die Frauenräuber erinnerte Conan an Komara. Sie lag auf einem Strohsack in dem Raum, den man in einer alten Burg am wohnlichsten und wärmsten nennen konnte. Der Cimmerier stieg die Wendeltreppe vom Turm hinab und schlug mit dem Schwertgriff gegen die Tür.
    »Wer ist da?« Livias Stimme.
    »Hauptmann Conan.«
    Der Cimmerier trat ein. Livia kniete neben dem Strohsack und betupfte die Wunden der Frau mit einem Tuch, das sie in Essigwasser tauchte, das in einem Topf über dem offenen Feuer siedete. Reza saß auf der Fensterbank und blickte müde und mürrisch drein.
    »Wo ist Shilka?«
    »Ich habe sie schlafen geschickt. Sie war zwei Tage lang ihrer Schwester hinterhergelaufen, durch Berg und Tal, fast ohne Ruhe oder etwas zu essen.«
    »Wie geht es Komara?«
    »Ich glaube, der Zauber läßt nach. Sie schreit, aber wegen der Schmerzen oder wie in Alpträumen. Sie scheint zu spüren, daß sie unter Freunden ist.«
    »Sie ist auch in einer leeren Burg, die in den nächsten Tagen – genau wissen das nur die Götter – vielleicht angegriffen wird«, sagte Reza. »Ich versuche Lady Livia zu überreden, die Frau morgen früh mit den anderen aus dem Dorf zurückzuschicken.«
    »Also, Reza, wenn sie auf dich nicht hört, werde ich meinen Atem nicht verschwenden. Ich brauche ihn vielleicht noch im Kampf«, sagte Conan. »Erinnere dich auch, was Shilka gesagt hat: Komara ist im Dorf vielleicht nicht unter Freunden.«
    »So ist es, Conan«, sagte Livia. »Außerdem hat Harphos mir einige Kräuter und Heilpflanzen gegeben, die es im Dorf bestimmt nicht gibt und die ihr schon geholfen haben.«
    »Ach ja, wo steckt eigentlich Harphos?«
    »Er ist auf der Suche nach einem Strohsack«, antwortete Livia. Täuschte Conan sich, oder klang ihre Stimme irgendwie seltsam? Jetzt errötete sie auch noch. »Er hat gesagt, er will die Wache von Mitternacht bis Morgen übernehmen, damit er jetzt schlafen kann.«
    »Ich wußte nicht, daß Harphos ein Soldat ist«, sagte Conan vorsichtig höflich.
    »Er hat gesagt, daß jetzt seine einzige Gelegenheit wäre, einer zu werden«, warf Reza ein. »Er möchte mit uns zu den Höhlen gehen, um seine Mutter zu befreien.«
    Conan nickte nur und brummte etwas Unverständliches. Mehr hätte seinen Verdacht verraten. Harphos und Shilka waren beide weg, und Livia war deshalb unruhig. War sie eifersüchtig, oder hatte sie die Kupplerin gespielt – aus Gründen, die er nicht kannte?
    Conan bezweifelte, daß er diese

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