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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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mit dem Gesicht nach unten treibend.« Selbst vom Sattel aus roch Conan den Wein im Atem des Mannes.
    »Wenn das so ist, macht es dir bestimmt nichts aus, beiseite zu treten und uns passieren zu lassen«, sagte der Cimmerier.
    »Die Gebühr ist zwei Silbermark«, sagte der Posten mürrisch.
    »Eine Mark für die Stadt und eine für dich, was?« fragte Conan.
    »Na und? Der Mensch muß schließlich von irgendwas leben.«
    »Ich werde bezahlen«, erklärte Brita. »Wir wollen keinen Ärger.«
    »Nein, kommt nicht in Frage«, widersprach Conan, holte aus seiner Börse vier Silberstücke und warf sie dem Posten zu. »So, jetzt haben wir bezahlt. Laß uns durch.«
    Der Mann trat beiseite und machte eine übertrieben tiefe Verbeugung. »Willkommen in unsrer schönen Stadt, Fremde. Ihr werdet Gold bezahlen, um wieder hinauszukommen.«
    Conan ritt durchs Tor. »Diese Stadt macht ihrem Ruf jetzt schon Ehre«, murmelte er vor sich hin.
    »Genau der Ort, von dem Asdras sich angezogen fühlt«, sagte Brita.
    Eine einzige breite Straße führte vom Tor ins Herz der Stadt. Die Nebenstraßen waren alle eng und gewunden. Conan war erst ein kurzes Stück geritten, als vor ihren Augen ein heftiger Tumult entstand.
    »Zieh!« schrie ein Mann. Instinktiv lockerte Conan sofort das Schwert in der Scheide. Doch der Ruf hatte nicht ihm gegolten. Drei junge Männer, in rotes Leder gekleidet, hatten einen vierten Mann gegen eine Wand gedrängt, der einen schwarzen Bart und ein Narbengesicht hatte und mit einem Auge schielte. Er hielt ein Schwert mit Korbgriff. Die drei in Leder führten khorajische Säbel. Diese Waffen hatten lange Klingen und konnten mit beiden Händen geschwungen werden.
    »Feiglinge!« schrie das Narbengesicht. Er führte einen Schlag gegen einen der Burschen. Doch dieser sprang lachend zurück. Sein Kamerad jedoch schlug zu und verwundete das Narbengesicht an der Seite. Der Mann rang nach Atem, hielt sich die Wunde und fuhr herum. Dadurch entblößte er seinen Rücken, so daß der Säbel des dritten Angreifers ihm eine tiefe Wunde von der Schulter bis zur Hüfte schlug.
    Schreiend beugte sich der Mann nach hinten und versuchte vergeblich, die Angreifer mit dem Schwert abzuwehren. Der Kerl im roten Leder schlug ihm die Klinge aus der Hand. Gleichzeitig rammte ihm der zweite den Säbel in den Bauch. Das Narbengesicht brach auf dem Pflaster zusammen und schlang die Arme um den Bauch. Lachend stießen die drei ihm die Klingen noch mehrmals in den Leib, dann gingen sie fort. Ihr Opfer lag jetzt still in einer immer größer werdenden Blutlache.
    Brita schauderte und barg das Gesicht an Conans Brust. »Mitra! Welch gräßliche Stadt ist das!«
    »Ich schätze, ein Ort, an dem Männer bei hellem Tageslicht auf öffentlichen Plätzen einen Mord begehen können, ohne eine Bestrafung fürchten zu müssen«, sagte Conan.
    Einer der Burschen sah Conan und blieb stehen, um ihn unverschämt zu mustern. »Was glotzt du so, Fremder?«
    »Ich sehe immer gern Fachleuten bei der Arbeit zu«, antwortete Conan.
    »Ich glaube, dieser schwarzhaarige Barbar hat etwas gesehen, das ihm ganz und gar nicht gefallen hat, stimmt's, Barbar?«
    »Drei Dinge, wenn ich richtig gezählt habe, aber ihr braucht keine Angst zu haben. Ich kämpfe nur gegen Bezahlung, deshalb will ich keinen Streit mit euch.«
    »Dann sorg dafür, daß das auch so bleibt, Barbar«, sagte der erste Bursche. »Wer unser Mißfallen erregt, lebt nämlich nicht lange.« Die drei steckten ihre Säbel in die Scheide und stolzierten weiter. Die Menschen auf der Straße machten ihnen eilfertig Platz. Niemand kümmerte sich um die Leiche. Lediglich der Blutlache wichen die Leute aus. Conan trieb sein Pferd vorwärts. Auch das Pferd ekelte der Leichengeruch, und so scheute es, als sie an der Leiche vorbeitrabten.
    Zwei Straßen weiter sah der Cimmerier das Schild einer Herberge. Eine enge Straße zweigte hier ab. Er ritt durch einen kaum zehn Schritt breiten Eingang auf einen großen Innenhof zu, der von dreigeschossigen Gebäuden mit Galerien umgeben war. Im Erdgeschoß befand sich auf einer Seite ein Stall, auf der gegenüberliegenden der Schankraum. Ein Stallbursche packte die Zügel, als Conan Brita vom Pferd hob. Dann stieg er selbst ab und wandte sich an den Burschen.
    »Halte das Pferd. Ich möchte erst einen Blick auf die Herberge werfen, ehe ich es einstelle«, sagte er. Er betrat mit Brita die Schenke. Ein rundlicher weißhaariger Mann näherte sich ihnen und lächelte

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