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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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seine Zweifel für sich.
    Brita unterdrückte die Tränen und sprach weiter. »Du warst schon so gütig. Ich weiß gar nicht, wie ich das sagen soll ... Aber, wenn wir Sicas erreichen ... könntest du mir bei der Suche nach meiner Schwester helfen?« Als sie sein Stirnrunzeln sah, fügte sie schnell hinzu: »Oh, ich weiß, das war zuviel verlangt, aber ich bin so verzweifelt! Ich habe ein bißchen Geld und kann dich für deine Mühe bezahlen.«
    Zu nichts hatte der Cimmerier in Sicas weniger Lust, als den Beschützer für eine Frau zu spielen. Er wollte die – mit Sicherheit – klägliche Summe nicht von ihr. Und er wollte auch ihre Hoffnungen nicht zunichte machen. Er versuchte sich, so gut es möglich war, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
    »Nun, ich habe in Sicas einige dringende Geschäfte zu erledigen und bereits meinen Lohn empfangen, deshalb muß ich mich zuerst darum kümmern. Trotzdem werde ich sehen, was wir wegen deiner Schwester unternehmen können. Ich bringe dich irgendwo gut unter und spreche vielleicht mit ein paar Beamten.«
    Die Frau strahlte. »Danke. Danke.« Sie schlang die Arme um Conans Hals und küßte ihn leicht auf die rauhe Wange. Er hatte sich seit Tagen nicht rasiert.
    Der Cimmerier seufzte tief. Er hatte es immer für töricht gehalten, sich um verwundete Vögel zu kümmern. Nun, wenigstens hatte er einen hübschen Vogel erwischt.
    An der Kreuzung der hohen Straße und der Seitenstraße, die nach Sicas führte, war ein kleiner Markt. Conan befragte den Kleiderhändler nach der Route, während Brita zum Obststand ging. Sie hatte dem Cimmerier erklärt, daß hier das Obst gewiß billiger sei als in der Stadt.
    »Ja, die Straße führt nach Sicas«, sagte der Kleiderhändler. »Aber wenn ich du wäre, ritte ich geradewegs weiter nach Shamar. Sicas ist ein schlimmer Ort.«
    »Ich liebe schlimme Orte«, erklärte ihm Conan.
    »Ich auch, aber nur, wenn es sich im Rahmen hält. Sicas ist schlimmer als schlimm.«
    »Und warum ist es so schlimm?« fragte Conan.
    »Darüber könnte ich dir einen ganzen Tag lang etwas erzählen, doch da du entschlossen bist, hinzureiten, wirst du das selbst bald sehen. Viel Glück.«
    Conan stieg wieder auf. Britas Bündel war um einige frische Früchte schwerer. Er hob sie vor sich in den Sattel und lenkte das Roß auf die Straße nach Sicas. Britas Augen funkelten. Sie schien in Hochstimmung zu sein.
    »Was hat deine Stimmung so verbessert?« fragte er.
    »Ich habe mit einigen Händlern geredet«, antwortete sie. »Sie haben mir erzählt, daß zwei Leute aus der Richtung Tarantia vor wenigen Tagen auf dem Weg nach Sicas vorbeigekommen seien. Auf die beiden paßt genau die Beschreibung von Asdras und Yila.«
    »Nun, das ist doch erfreulich«, meinte Conan. Er hatte wenig Hoffnung, daß die Mission der Frau mit Erfolg gekrönt sein würde.
    Am Spätnachmittag hielten sie auf einer Anhöhe, von der aus man Sicas sehen konnte. Für eine Stadt mit so üblem Ruf wirkte sie harmlos, ja sogar schön. Sie war in Form eines Dreiecks gebaut. Die beiden Flüsse trafen sich an einer Spitze. Die Basis des Dreiecks bildete eine Mauer, die man über die Halbinsel errichtet hatte, welche die Flüsse bildeten. Vor der Mauer war ein tiefer Graben ausgehoben, der den Fluß Fury im Osten mit dem Ossar im Westen verband. Eine steinerne Bogenbrücke überspannte den Fury nördlich der Stadtmauer. In der Ferne, jenseits des Ossar, sah Conan mehrere niedrige Gebäude. Das müssen die Silberminen sein, dachte er.
    »Nun denn. Warten bringt nichts«, sagte er und trieb das Roß den Hügel hinab.
     

3. K APITEL
     
    Die Stadt der Schurken
     
     
    Die steinerne Brücke klang hohl unter dem Hufgeklapper von Conans Roß. Brita saß vor ihm auf dem Pferd. Am Ende der Brücke führte eine Straße nach rechts und dann eine Viertelmeile später zu dem einzigen Stadttor weit und breit. Conan hielt sein Roß an. Ein ausgesprochen schmuddliger Wachposten musterte sie alle beide. Er trug einen längst nicht mehr glänzenden Brustharnisch und einen zerbeulten Helm und stützte sich auf eine Hellebarde, die aussah, als wäre sie mindestens hundert Jahre alt.
    »Wer seid ihr?« fragte der Posten.
    »Conan aus Cimmerien und Brita aus Tarantia«, antwortete Conan. »Wir kommen in offiziellen Angelegenheiten nach Sicas.«
    »Glaubt ihr, daß das irgend jemanden kümmert? Alle möglichen Trottel reiten in diese Stadt. Manche verlassen sie durch dieses Tor wieder, andere nur noch auf dem Flußweg,

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