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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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danke dir für das Angebot und werde darüber nachdenken. Mir ist aufgefallen, daß die Lederkerle dich in Ruhe gelassen haben.«
    »Im Augenblick herrscht zwischen Ermak und Ingas Friede. In dieser Stadt gibt es soviel zu verdienen, daß wir nicht ständig kämpfen müssen.«
    »Das habe ich gehört. Welche Arbeiten leisten Ermaks Männer?«
    »Hauptsächlich Arbeiten mit der Waffe. Alle Banden wissen, daß wir die besten Kämpfer sind. Wenn es Streit gibt, gewinnt immer die Partei, mit der wir verbündet sind. Danach muß sie uns einen Teil von allen Einnahmen abgeben.«
    »Das klingt nicht übel«, meinte Conan. »Wo ist Ermaks Hauptquartier?«
    »Südwestlich vom Platz steht ein großer Speicher, unmittelbar an der Mauer des Ossar-Flusses. Er hat zwei Stockwerke, wir haben das obere. Für gewöhnlich sind wir so zwanzig Mann, aber wir haben häufigen Wechsel.«
    »Du sagst, daß zwischen Ermak und Ingas Friede herrscht. Hat er denn mit einem anderen Krieg?«
    »Lisip hat sich in letzter Zeit ziemlich mausig gemacht. Wir dürften mit seinem Männern bald zusammenrücken, aber sie zählen nicht. Alles Abschaum und Angeber, wie Ingas Rotte!« Der Mann leerte den Becher und stand auf. »Denk über meine Worte nach, Conan. Wenn du dich Ermak anschließt, verdienst du mehr als bei allen anderen. Außerdem haben wir mehr Spaß, und du bist in besserer Gesellschaft.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, sagte Conan. »Leb wohl.«
    Der Cimmerier trank sein Ale aus und stieg hinauf in sein Zimmer. Da die Nacht bereits hereingebrochen war, zündete er eine Kerze an. Er klopfte an die Verbindungstür, bekam jedoch keine Antwort. Er nahm an, daß Brita schon schlief, streifte die Stiefel ab und streckte sich auf dem Bett aus. Im nächsten Moment war er tief eingeschlafen.
    Er wachte auf, als jemand an seine Tür klopfte. Ein Blick auf die brennende Kerze verriet ihm, daß er zwei oder drei Stunden geschlafen hatte. Lautlos stand er auf und holte den Dolch aus der Scheide. Es klopfte wieder. Schnell riß er die Tür auf und zog eine Person herein. Dann stieß er rasch die Tür zu.
    »Conan!« schrie eine Frauenstimme erbost.
    »Brita? Was hast du getan? Ich dachte, du schläfst längst.«
    »Als ich im Badehaus war, habe ich mit den Dienerinnen geredet, um etwas über die Stadt zu erfahren. Conan, das ist ein ganz übler Ort!« Sie setzte sich auf den Stuhl und rang die Hände im Schoß.
    »Ich finde Sicas höchst anregend, aber du bist eine Frau. Welchen Klatsch hast du gehört?« Conan setzte sich aufs Bett.
    »Sie haben gesagt, die Stadt würde von Verbrecherbanden regiert, bösen Männern, die ...«
    »Das habe ich auch schon herausgefunden«, unterbrach Conan sie. »Wieso treibst du dich mitten in der Nacht draußen herum?«
    »Nun, die Badedienerinnen sagten, wenn ich einen ganz besonderen Schurken suchte, sollte ich gewisse Damen fragen, die im südlichen Säulengang promenierten. Ich bin hingegangen und habe mit mehreren geredet.« Sie senkte den Blick und betrachtete aufmerksam die verschlungenen Hände. »Ich glaube, diese Frauen sind nicht sehr angesehen.«
    »Ich kann dir versichern, daß sie das bestimmt nicht sind«, bestätigte Conan. »Und was haben diese übel beleumundeten Damen dir erzählt?«
    Brita blickte strahlend zu ihm auf. »Eine hat Asdras heute gesehen! Sie hat mir erzählt, daß er in einer Schenke wohne, die Drache heißt und in dem Viertel liegt, das sie die Grube nennen.«
    »Die Grube? Den Namen habe ich heute abend gehört. Klingt nicht gut. Hat sie gesagt, wo das ist?«
    »Es ist das südlichste Viertel der Stadt, wo die beiden Flüsse sich vereinigen. Es ist ein übler Ort. Die schlimmsten Elemente der Stadt geben sich dort ein Stelldichein.«
    »Ein Ort, der in einer Stadt wie dieser als übel bezeichnet wird, muß außerordentlich schlimm sein«, meinte Conan.
    »Ich weiß. Die Beschreibung klang so fürchterlich, daß ich Bedenken hatte hinzugehen.«
    »Hinzugehen!« Der Cimmerier war entsetzt. »Willst du mir sagen, daß du tatsächlich überlegt hast, allein in die Grube zu gehen? Und im Dunkeln?«
    »Es war noch nicht ganz dunkel, als ich vom Platz fortging. Ich mache mir wirklich Sorgen um meine Schwester, Conan. Ich mußte hingehen. Die Stadt ist eigentlich nicht groß, und bis zur Grube ist es nicht weit. Aber als ich in die Nähe vom Drachen kam, war es stockdunkel, und ich hatte schreckliche Angst. Ich konnte mich nicht überwinden weiterzugehen. Ich bin umgekehrt, immer an den

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