Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
Vom Netzwerk:
begleitet, die Yila heißt. Hat jemand ihn oder die Frau gesehen?« Nachdem die Spieler den Fremden kurz gemustert hatten, widmeten sie sich wieder den Würfeln. Keiner sprach ein Wort. Brita trat noch näher zu Conan und flüsterte: »Vielleicht sollte ich Geld anbieten ...« Er gebot ihr Schweigen.
    Der Cimmerier ging die Treppe hinab. Brita hielt sich dicht hinter ihm, als er zwischen den Tischen hindurchschritt. An einem Tisch saßen drei Männer. Hier blieb Conan stehen. Der vierte Platz war frei, allerdings lagen Handschuhe und ein halbvoller Becher vor dem Platz. Conan zeigte darauf.
    »Wo ist er hingegangen?« fragte er. Einer der Männer grinste ihn höhnisch an. Scheinbar war der Kerl in seiner Karriere als Verbrecher weit herumgekommen, denn auf sein Gesicht waren in der Sprache Khitais scharlachrote Buchstaben eintätowiert.
    »Warum sollten wir dir irgendwas erzählen, du Hund?« Er spuckte auf den schmutzigen Boden unmittelbar neben Conans Stiefel. Lächelnd beugte der Cimmerier sich vor und raffte die Ledertunika des Tätowierten mit der Faust zusammen. Blitzschnell riß er ihn hoch und schleuderte ihn gegen die Wand. Dabei hielt er ihn so, daß die Füße über dem Boden schwebten. Dann zückte Conan seinen Dolch und setzte ihm die Spitze an die Halsschlagader.
    »Du wirst es mir sagen, weil du leben willst«, erklärte er ruhig.
    »Friede, mein Freund!« schrie der Tätowierte. »Ich wollte nicht unhöflich sein. Asdras war hier, aber er ist vor über einer Stunde weggegangen. Er hat hier den ganzen Abend gesessen, aber dann hat ihm ein Junge einen Zettel gebracht. Den hat er gelesen und gesagt, daß er sich mit jemandem treffen müsse, aber bald zurückkomme. Er ist aber nicht zurückgekommen, was komisch ist, weil er eine Gewinnsträhne hatte.«
    Conan ließ den Mann fallen. »Wo ist der Junge?« Wortlos zeigte der Tätowierte zum Tresen, wo ein Junge lustlos mit einem Lappen den Dreck verteilte. Conan ging zu ihm hinüber.
    »Wer hat dir den Zettel für Asdras gegeben, Junge?«
    Der Junge glotzte ihn mit offenem Mund an.
    »Ich habe die Abfälle hinausgebracht«, sagte er schließlich mit der monotonen Stimme eines leicht Schwachsinnigen. »Da hat mir jemand ein Stück Papier gegeben und gesagt, das soll ich Asdras bringen.«
    »Wer war das? Mann oder Frau?« fragte Brita. Der Junge dachte eine Zeitlang angestrengt nach, was ihm offensichtlich schwerfiel.
    »Weiß nicht. Es war dunkel.«
    »Das bringt nichts«, sagte Conan. »Er ist weg.«
    »Gehen wir doch hinten hinaus«, schlug Brita vor. »Vielleicht ist er noch da.«
    »Wenn es dich beruhigt, meinetwegen«, sagte Conan. »Los, Junge, zeig uns den Weg.«
    Die beiden folgten dem Jungen durch einen Vorhang in einen Vorratsraum mit Fässern und zerbrochenen Möbeln. Der Junge zeigte auf eine Tür. Conan öffnete sie. Der Hinterhof stank nach hundert Jahren Abfall. Ratten huschten ihnen zwischen den Beinen hindurch, als sie hinaustraten. Sie hörten Schweine grunzen.
    »Hier ist niemand«, erklärte Conan. »Komm, wir kehren zurück zu unserer Herberge.«
    »Warte«, sagte Brita und hob die Laterne hoch. »Was ist das?« Sie schürzte die Röcke und trat vorsichtig zu einem dunklen Haufen ein paar Schritte neben der Tür, auf dem ein ganzer Schwarm Ratten hockten.
    Conan versetzte den Nagern einen Tritt. Quiekend flüchteten die Ratten. Brita schlug die Hand vor den Mund. Ein Toter lag da, mit offenem Mund. Die Ratten hatten gerade erst angefangen, ihn anzunagen. Sein Gesicht war immer noch ansprechend. Sein blondes Haar lag gleich einem Fächer um den Kopf ausgebreitet.
    »Asdras!« schrie Brita.
    Aus Asdras' Brust ragte ein Dolch. Man hatte ihm das Herz durchbohrt.
     

4. K APITEL
     
    Der Statthalter des Königs
     
     
    Am nächsten Tag stand Conan spät auf. Ehe er den Raum verließ, schaute er noch ins Nebenzimmer. Es war leer. Er sagte sich, Brita sei wohl in Sicherheit, solange die Sonne schien, allerdings beunruhigte ihn ihr unglaubliches Talent, in gefährliche Situationen zu geraten. Außerdem ärgerte er sich, weil sie wieder weggegangen war, ohne ihm Bescheid zu sagen. Dann verfluchte er sich, weil er sich Sorgen machte. Was bedeutete ihm diese naive, hohlköpfige Frau überhaupt? Da er ihr aber bislang geholfen hatte, fühlte er sich in gewisser Weise verantwortlich für sie. Über diese ungewohnte Gefühlsduselei wütend, legte er die Rüstung und den Waffengurt an und ging nach unten.
    Der Schankraum war bis auf eine Dienerin

Weitere Kostenlose Bücher