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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Venarium nicht vergessen haben.«
    »Ich habe in deiner Stadt keinerlei Ärger gemacht«, erklärte Conan. »Allerdings habe ich, seit ich durchs Stadttor geritten bin, nur Unangenehmes erlebt.«
    »Welchen Geschäften gehst du hier nach?« fragte der Statthalter.
    Conan wollte lieber nichts von Piris sagen. »Auf der Straße stieß ich auf ein paar Banditen, die eine Frau vergewaltigen wollten. Eine ehrenwerte aquilonische Dame. Sie war auf dem Weg hierher, um ihre Schwester zu suchen, die mit einem Spieler davongelaufen war. Ich willigte ein, ihr zu helfen.«
    Die Miene des Statthalters verriet, daß er dem Cimmerier keinen Glauben schenkte. »Ritterdienst bei einer Aristokratin ist nichts für einen gewöhnlichen Söldner wie dich.«
    Conan zuckte mit den Schultern und dachte nicht daran, edle Motive vorzutäuschen. »Sie bezahlt mich.«
    »Nun gut, aber ich werde dich von jetzt an im Auge behalten. Dies ist meine Stadt, und ich reguliere das Kommen und Gehen von Verbrechern, die sie heimsuchen. Erledige deine Aufgabe, und reite dann weiter. Für Kerle wie dich habe ich in meiner Stadt keinerlei Bedarf.«
    Conan hätte diesem schweinsköpfigen Angeber am liebsten ins Gesicht gelacht, der vorgab, die Stadt zu beherrschen, obgleich er sogar Angst hatte, seinen Palast zu verlassen.
    »Und weiterhin«, fuhr Bombas fort, »gibt es einen Mann, dessen Gesellschaft du unbedingt meiden solltest. Er heißt Maxio und hat meinen Bruder ermordet. Sobald ich ihn finde, hat er seinen letzten Atemzug getan.« Jetzt wurde der Ton des Statthalters versöhnlich. »Aber, solange du nichts Gesetzwidriges tust und nicht allzu lange bleibst, hast du von mir nichts zu befürchten. Auf alle Fälle habe ich dich gewarnt.« Jetzt wurde er beinahe zutraulich. »Solltest du jedoch herausfinden, wo Maxio sich versteckt, ließe ich dir für diese Information ein hübsches Sümmchen zukommen. Vergiß das nicht. Und nun wünsche ich dir noch einen schönen Tag.«
    Conan ging zur Tür. Dort drehte er sich jedoch nochmals um. »Exzellenz?«
    Der Statthalter blickte von den Papieren auf. »Ja?«
    »Als Statthalter des Königs hast du doch das Recht, eine Hundertschaft Bewaffneter zu Pferde zu haben, oder?«
    »So ist es.«
    »Aber ich habe nur ungefähr zwanzig gesehen, und keiner saß auf einem Pferd. Warum?«
    Der Statthalter musterte ihn kalt. »Wenn ich einen mittellosen Barbaren in Fragen militärischer Strategie zu Rate ziehen will, werde ich mit Sicherheit sofort nach dir senden. Und jetzt geh!«
    Lächelnd verließ der Cimmerier den Raum.
     

5. K APITEL
     
    Der fette Mann
     
     
    Vom Palast des Statthalters aus setzte Conan seine Stadterkundung fort. Südlich des Platzes waren die Häuser älter und sehr viel schäbiger. Jenseits der Grube waren sie wirklich baufällig. Die Straßen wirkten weitgehend verlassen, und die Menschen schienen arm zu sein. Trunksucht schien ebenfalls sehr verbreitet zu sein. Das war das Viertel der Straßenräuber und Aasgeier, die tagsüber schliefen und nachts ihr Unwesen trieben.
    Die Stadtreinigung kam offenbar nie so weit südlich des Platzes, denn die Gassen starrten vor Dreck, und es gab am Tag ebenso viele Ratten wie nachts. Der Cimmerier fand den Drachen. Aber zu dieser frühen Stunde war die Tür noch verriegelt.
    Conan lief zu dem Punkt, an dem sich die beiden Flüsse vereinigten. Einige Leichen trieben vorbei, wahrscheinlich stammten sie vom Kampf auf dem Platz. Alle waren bis auf die Haut ausgeplündert. Die Fische hatten bereits an einigen geknabbert.
    Conan war zufrieden, daß er im großen und ganzen den Plan der Stadt kannte, und kehrte zurück nach Norden. Diesmal nahm er einen anderen Weg und gelangte ins neue Viertel, wo die Reicheren wohnten und wo es unter den Straßen ein Sielsystem gab. Aus Erfahrung wußte er, daß die Abwässerkanäle bei Gefahr hervorragende Fluchtwege boten, und prägte sich jeden Einstieg im Vorbeigehen ein.
    Er stand gerade neben einem Kleiderhändler, als eine Prozession vorbeizog. Zwanzig überwiegend junge Männer und Frauen folgten einem Mann, der die Statue einer weiblichen Gottheit mit großen Brüsten trug. Die Göttin schien aus Vendhyen zu stammen. Ihre Anhänger schlugen unmelodisch auf Instrumente und sangen eine endlose Litanei. Conan fragte den Händler, um wen es sich bei den Leuten handle. Dieser verzog nur das Gesicht.
    »Anhänger der Mutter Doorgah. Ihr Anführer ist ein Priester, der vor ein paar Jahren herkam und in den alten Mitratempel am

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