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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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meine auf niedrigster Stufe stehender – Zauberer aus Numalia in Nemedien. Kennst du die Stadt?«
    »Ich war einmal dort.« Conan nickte.
    »Eine wunderbare Stadt. Ein Ort für Gelehrte und Künstler, wo selbst ein so unfähiger Mensch wie ich studieren und sich einen unbedeutenden Ruf als Magier erwerben durfte. Die Zauberkünste sind natürlich schrecklich und geheimnisvoll und verlangen – leider, leider –, daß man bereits in frühester Jugend mit ihrem Studium beginnt und die Leiden und Entbehrungen eines Asketenlebens erträgt. Doch leider war mir dieses nicht vergönnt. Ich gelangte erst zum Studium der Mysterien, als ich bereits erwachsen war, wie du zweifellos bemerkt hast.« Er zeigte auf die Leibesfülle. »Mir fehlen die Eigenschaften wahrer Selbstentsagung. Nein, mich hat man im Leben hauptsächlich zum Händler mit seltenen Objekten ausgebildet, die so kostbar sind, daß die meisten Menschen ihren wahren Wert niemals zu schätzen vermögen.«
    Der Cimmerier nickte halbwegs höflich. Er achtete mehr auf die Gestik und Mimik des Fettwanst als auf das Wortgeklingel. Als Conan damals als naiver Barbar in große Städte und Reiche gekommen war, hatte er sich noch von wortgewaltigen Reden beeindrucken lassen. Doch das hatte sich schnell geändert. Schon vor langem hatte er gelernt, hinter die äußere Erscheinung zu blicken und seine Mitmenschen kritischer einzuschätzen. Allerdings mußte er selbst zugeben, daß bei Frauen sein Urteilsvermögen meist versagte.
    Dieser Mann wollte den Eindruck erwecken, ein fetter Exzentriker zu sein, der sich ein wenig mit Zauberei beschäftigt hatte. Fett war er in der Tat, doch der Rest stimmte nicht. Er verbarg hinter dem Wortschwall und seinem angeblich weichen Herzen einen eisenstarken Willen. Dessen war der Cimmerier sich bewußt, sagte jedoch nichts. Auch diese Lektion hatte er früh und unter großen Kosten lernen müssen.
    »Trotz meiner späten – und ehrlich gesagt – stümperhaften Studien«, fuhr Casperus fort, »habe ich die Thaumaturgie so weit gemeistert, um einen Mann aufzuspüren, der genau die Fähigkeiten besitzt, welche ich benötige. Und dieser Mann lebt ganz in meiner Nähe. Wenn ich dir etwas zeigen darf, Teuerster.«
    Er winkte Conan, ihm zu einem niedrigen Tisch zu folgen. Der Cimmerier haßte Zauberei, doch hier roch er etwas, das ihm ungemein süß und verführerisch in die Nase stieg: Conan roch Geld – in großen Mengen.
    Auf dem Tisch ruhte ein hölzerner Gegenstand, der einem aufgeschlagenen Buch ähnelte. Der Einband mit den Schließen war zurückgeklappt. Auf der Innenseite waren seltsame Buchstaben eingeschnitzt. Auf der einen Hälfte befand sich ein runder Spiegel aus schwarzem Glas.
    »Weißt du, was das ist, mein Freund?« fragte Casperus erstaunlich kurz und bündig.
    »Ein Kristall zum Wahrsagen«, antwortete Conan. Zauberer bedienten sich häufig dieses Apparats, um ferne oder verborgene Dinge zu sehen.
    »Genau, mein Lieber, genau! Elementar, doch unverzichtbar. Ich muß lediglich meine Gedanken je nach Bedarf konzentrieren und ein paar Zauberformeln sprechen – und siehe da! Mein Kristallspion zeigte mir, daß in dieser Stadt genau der Mann ist, der meinen Anforderungen entspricht: ein Cimmerier nämlich, ein kühner Krieger und zäher Sohn dieses für seine Waghalsigkeit und Tapferkeit berühmte Volk.«
    Conan konnte nicht nach weiteren Erklärungen fragen, da jetzt die Diener aus dem Erdgeschoß kamen. Sie trugen Livree und arbeiteten wie gut ausgebildete Domestiken schnell und geschickt. Sie legten ein schneeweißes Tuch auf den Zeichentisch und stellten mit köstlichen Speisen beladene Platten darauf. Als schließlich die Kerzen brannten, schien der Tisch unter dem Gewicht der üppigen Speisen zusammenzubrechen. Inmitten der Delikatessen thronte ein gebratenes Schwein. Kirschen bildeten die Augen, in der Schnauze steckte ein Apfel mit Nelken.
    »Wo sind die anderen Gäste?« erkundigte sich Conan.
    »Welche anderen?« fragte Casperus erstaunt und nahm Platz.
    »Aber das ist doch nicht nur für uns beide.«
    »Weshalb denn nicht, mein Freund?« meinte der Zauberer.
    Conan hielt sich zugute, daß er ein mächtiger Esser war, doch diese Mengen konnte er nicht einmal in einer ganzen Woche vertilgen.
    »Wie gesagt, mein Lieber, ich bin nur ein drittklassiger Zauberer und verstehe auch von Kunstgegenständen nur wenig. Keineswegs bin ich ein Krieger, und zu meinem Bedauern muß ich gestehen, daß meine Leistungen auf dem

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