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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Gefängnis gewesen, hatte sich jedoch niemals an das Gefühl des Eingesperrtseins gewöhnen können. Er überlegte angestrengt.
    »Irgendwas wird sich schon ergeben«, meinte er. Jetzt kicherte Piris plötzlich. »Was ist so komisch, Kleiner?« fragte Conan.
    »Hast du nicht erklärt, du schliefest auf keinen Fall mit mir in einem Raum?«
    Conan preßte den Kopf gegen die Eisenstäbe und stöhnte. »Crom hat mich verlassen!«
     

9. K APITEL
     
    Der Tempel der Doorgah
     
     
    Conan lag auf der harten Bank, die Hände im Nacken verschränkt und dachte über die fünfhundert Mark nach. Er hatte nicht die Absicht, Piris zu enthüllen, wo er sein Gold versteckt hatte. Er wollte auch nicht einen seiner gegenwärtigen Auftraggeber anpumpen. Piris war pleite – jedenfalls behauptete er das. Xanthus sprach nicht mit Bombas, und Casperus wollte unbedingt unerkannt bleiben. Außerdem würde es das Vertrauen dieser Männer in ihn erschüttern, wenn sie ihn aus dem Gefängnis auslösen müßten. Conan brauchte eben noch einen Auftraggeber, einen, der willig war, fünfhundert Mark auszugeben, um sich die Dienste eines erstklassigen Schwertkämpfers zu sichern.
    Er blickte zu Piris hinüber. Der schnarchte inmitten einer Wolke von Fliederduft. Der bullige Wärter war verschwunden. Ein jüngerer mit einer Krücke hatte seinen Platz eingenommen. Der Cimmerier ging zur Tür. »Pst! Möchtest du ein bißchen Geld verdienen?«
    Der junge Mann blickte auf. Er schnitzte auf dem Tisch das Modell eines Flußboots. »Ich lasse dich nicht heraus!« erklärte er. »Jedenfalls nicht für weniger als tausend Mark!«
    »Darum geht es doch gar nicht! Ich möchte nur, daß du eine Nachricht überbringst. Kennst du das Haus des Rista Daan?«
    »Wer kennt das nicht?«
    »Geh nach deinem Dienst hin und sage folgendes: ›Wenn du deine Tochter aus den Händen Andollas befreien willst, geh ins Hauptquartier des Statthalters und kauf Conan aus Cimmerien aus dem Gefängnis frei.‹ Kannst du dir diese Worte merken? Sie bringen dir mit Sicherheit fünf Mark.«
    Der Mann wiederholte die Nachricht. »Wo sind meine fünf Mark?«
    »Seh ich aus, als hätte ich Geld?« fuhr Conan ihn an. »Daan wird dich bezahlen.«
    Eine Stunde später löste ein Kahlkopf den Lahmen ab. Der Cimmerier wurde weder unruhig noch ungeduldig. Piris hatte dem Wärter ein Spielbrett abgeschmeichelt. Eine Zeitlang spielten sie ›Der König ist tot‹. Piris betrog dabei äußerst geschickt. Conan hatte schon zum dritten Mal hintereinander verloren, als Julus mit einem Mann die Treppe herabkam, der eine Hose und eine Tunika aus kostbarem Stoff trug. Darüber hatte er einen Umhang mit herrlichem weißen Pelzbesatz geworfen.
    »Wer von euch ist der Cimmerier?« fragte der Mann.
    »Also, mich hat noch nie jemand für einen Barbaren gehalten«, erklärte Piris empört.
    »Ich bin Conan.« Der Cimmerier stand auf und trat zur Gittertür. Dabei bemühte er sich, möglichst furchteinflößend auszusehen. Der Reiche musterte ihn von Kopf bis Fuß. Dann wandte er sich an Julus.
    »Ich möchte unter vier Augen mit ihm sprechen.« Julus nickte dem Wärter zu. Dieser schloß die Tür auf.
    Als der Cimmerier die Treppe hinaufging, rief Piris ihm nach: »Conan, hol mich auch heraus!«
    Julus führte sie in einen kleinen Raum neben der Haupthalle des Gebäudes. »Mylord«, sagte er, »es wäre besser, wenn ich bei dir bliebe. Das ist ein Wilder, der bereits mehrere Männer getötet hat, seit er in die Stadt gekommen ist.«
    »Das ist nicht nötig«, widersprach der Mann. »Die Stadt wirkt wegen seiner Anwesenheit um kein Haar übler als zuvor. Laß uns allein.«
    »Wie du befiehlst.« Julus verneigte sich, ging hinaus und schloß die Tür.
    »So, und jetzt erklär mir die Bedeutung deiner Nachricht. Warum sollte es mir deine Freiheit fünfhundert Mark wert sein?«
    »Wie viele tausend hat dich Andolla schon gekostet?« hielt Conan ihm entgegen. »Du bist doch Rista Daan, oder?«
    »Ja. Was weißt du über mich?«
    »Man hat mir gesagt, daß deine Tochter auch unter den bösen Bann Andollas gefallen ist und jetzt ihre Tage im Tempel von Mutter Doorgah verbringt.«
    »Und was vermagst du dagegen zu tun?« fragte Rista Daan. Sein Gesicht war hager und hart, mit tiefen Falten. Das Silberhaar trug er kurzgeschnitten. Abgesehen von seinen feinen Handflächen hätte er ein Soldat sein können.
    »Ich habe derartige Aufgaben früher schon erledigt«, erklärte Conan. »Scharlatane wie Andolla greifen

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