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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Meine Tochter verbrachte ihre Jugend daher unter der Obhut ihrer Mutter. Aber meine Frau war ... war nicht ganz richtig im Kopf. Als wir heirateten, war davon nichts zu merken, aber im Laufe der Jahre wurde es schlimmer. Wäre ich mehr daheim gewesen, hätte ich es wohl bemerkt und etwas unternommen.« Er machte eine kurze Pause. »Nun, das ist Vergangenheit. Jetzt kann ich es nicht mehr ändern.« Er blickte nachdenklich in den Weinbecher.
    »Riettas Mutter fand die Staatsgötter langweilig und fremde Religionen faszinierend. Diese Vorliebe hat sie an meine Tochter weitergegeben. Mit der Zeit war meine Frau von dem Gedanken besessen, von einem uralten Fluch beladen zu sein, der in ihrer Familie von Frau zu Frau weiterlebte. Sie führte endlose Riten durch, um Rietta vor diesem angeblichen Fluch zu schützen. Das habe ich alles später von der Dienerschaft erfahren«, gab er zu. »Wenn ich zu Hause war, benahm sich meine Frau beinahe normal. Trotzdem vertraute ich sie der Aufsicht vertrauter Diener an. Es nutzte nichts. Während eines schrecklichen Sturms floh sie aus ihrem Zimmer, lief aufs Dach des Turms und stürzte sich hinunter.«
    Daan schwieg eine Zeitlang. Dann schüttelte er sich und fuhr fort: »Rietta war nicht nur schmerzgebeugt, sondern in Panik. Der Fluch hatte ihre Mutter getötet und würde sich nun auf sie legen. Um diese Zeit herum zog Andolla in den alten Tempel und weihte ihn seiner bösen vendhyischen Göttin. Eine von Riettas jungen und dummen Freundinnen erzählte ihr, welch wunderbarer Mann Andolla sei und wie er jedes übernatürliche Problem lösen könne. Rietta suchte ihn auf.
    Der Scharlatan hatte natürlich den Stadtklatsch längst gehört und wußte genau, was er ihr sagen mußte: Er könne sie vor dem schrecklichen Fluch schützen, doch sie müsse in seinem Tempel leben. Natürlich tat sie das. Und dort wohnt sie immer noch. Ich wollte Söldner anheuern, um sie herauszuholen, aber Andolla bezahlt alle Anführer der Banden und genießt so ihren Schutz.«
    »Um wieviel schröpft er dich?« fragte Conan brutal ehrlich.
    »Ehe Rietta zu ihm ging, hat sie meine Geldkassette geplündert und zehntausend Mark in Gold sowie weit mehr an Schmuck mitgenommen. Andolla muß ihr beigebracht haben, einen Abdruck von meinem Schlüssel zu machen. Da sie nicht kräftig genug ist, um alles zu tragen, hat er ihr Helfershelfer mitgegeben.«
    »Er ist gründlich«, meinte Conan. »Treffen seine Behauptungen zu, Magier zu sein, oder ist er nur ein mieser Betrüger?«
    »Das ist schwer zu sagen. Er behauptet, mit einem Fluch töten zu können, und manche, die ihm Ärger gemacht haben, sind auf mysteriöse Weise gestorben, doch das könnte auch durch Gift geschehen sein. Ich bin sehr, sehr vorsichtig, was ich jetzt esse und trinke. Und er ist nicht allein. Er hat eine Frau. Sie heißt Oppia. Meiner Meinung nach ist sie die verschlagenere von beiden.«
    »Das macht die Sache kompliziert«, sagte Conan. »Aber ich kann meine Aufgabe bestimmt erfüllen.«
    »Und wieviel Lohn verlangst du dafür?«
    »Üblicherweise nehme ich tausend Mark. Aber da du bereits fünfhundert für meine Freiheit bezahlt hast ...«
    »Fünfhundertzehn«, unterbrach ihn der Gewürzhändler. »Wenn man mitrechnet, was ich dem Boten gegeben habe.«
    »Zehn?« sagte Conan. »Ich hatte ihm fünf versprochen.«
    »Wir haben in dieser Stadt außer großen auch kleine Ganoven.« Beide Männer lachten. »Du bekommst den Rest, sobald Rietta wieder bei mir ist. Ich habe auch einigen Einfluß – hier und in der Hauptstadt. Ganz gleich, wie die Anklage gegen dich lautet, ich werde dafür sorgen, daß man sie fallen läßt. Ich mag dein Aussehen, Cimmerier. Ich glaube, du bist ein ehrlicher Bursche.«
    Conan stand auf. »Ich mache mich lieber auf den Weg. Du solltest deine Tochter in ein paar Tagen zurückhaben. Danach dürfte Andolla dir keine Kopfschmerzen mehr bereiten.«
    Die Abenddämmerung senkte sich auf den Platz, als Conan das Haus verließ. Er wollte gleich zum Tempel, doch dann besann er sich und ging zuerst in die Herberge. Er hatte für sein und Britas Zimmer mehrere Tage im voraus bezahlt. Jetzt machte er sich Sorgen um sie. Er schaute in den Stall. Sein Pferd war gut versorgt. Dann stieg er in sein Zimmer hinauf. Sofort stürzte Brita herein.
    »Conan! Wo hast du gesteckt?«
    »Im Gefängnis. Und wo bist du gewesen?« Unwillkürlich war er froh, sie zu sehen.
    »Wo war ich nicht? Ich glaube, ich habe auf der Suche nach meiner

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