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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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General betrachtete mißmutig seine Stiefel. Hassems Blut hatte sich auf ihnen verteilt. Angewidert wischte er sie an Hassems Tunika ab. Wirklich schade, daß dieser verlogene Kerl ihn hatte betrügen wollen. Valtresca hatte Hassem angeworben, damit er Lamici ausspionierte, um sich zu vergewissern, daß der Eunuch die Leiche der Prinzessin wie geplant beseitigte, ohne daß Valtresca damit in Verbindung gebracht werden konnte. Für diese Aufgabe hatte er Hassem wahrlich großzügig entlohnt.
    In der Vergangenheit hatte er Hassem öfter für derartig heikle Aufgaben eingesetzt. Der Zamorer hatte sich stets als verläßlich erwiesen. Diesmal sollte Hassems Lohn für die Beschattung des Eunuchen der Armreif und die Halskette der toten Prinzessin sein. Selbstverständlich sollte er sie in der übel beleumdeten Stadt Shadizar verkaufen, wenn er wieder auf dem Weg nach Zamora war. Als Valtresca erfuhr, daß der habgierige Hassem die Absprache zwischen ihnen gebrochen hatte, war ihm klar, daß er den Zamorer finden und für immer zum Schweigen bringen mußte. Jetzt stand der General ruhig da, während Salvorus sich über den Dieb beugte und prüfte, ob er noch lebte.
    Der hünenhafte Hauptmann zog die Dolche heraus, mit denen Hassem sich überreichlich versorgt hatte, und warf den bewußtlosen Zamorer über die Schulter. Salvorus fand es äußerst seltsam, daß der Cimmerier mit Hassem zusammenarbeiten sollte, und noch unbegreiflicher schien es ihm, daß der Zamorer so töricht gewesen war, General Valtresca in dessen Gemächern anzugreifen. Doch seine Erfahrung mit Cimmeriern und Zamorern war begrenzt. Und er hatte während seiner Dienstzeit in dieser Stadt schon viele unerklärliche Dinge erlebt. Kopfschüttelnd marschierte er mit dem bewußtlosen Hassem über der Schulter in die ungemütlichen Teile des Palasts, wo sich die Verliese befanden. Er ging niemals in diese stinkenden Zellen, wenn er nicht gerade persönlich für einen Gefangenen verantwortlich war.
    Vor einer Stunde erst hatte er Conan in eine der kleinen Zellen geschafft und den Barbaren an die schimmelbedeckte Wand gekettet. Er hatte über Conans Größe und Körperbau gestaunt. Diese Cimmerier waren in der Tat ein kräftiges Volk. Salvorus war zwar stark genug, um Conan ins Verlies zu tragen, doch die letzten Schritte waren ihm ziemlich schwer gefallen. Salvorus hatte noch nie zuvor einen Mann getroffen, der stärker war als er. Er verdankte einen Großteil seines Ruhms der Tatsache, daß er Dinge vollbracht hatte, für die die meisten Männer zu schwach gewesen waren.
    Sein Vater war Steinmetz gewesen, und Salvorus hatte als Lehrling bei ihm gearbeitet. Er hatte schwere Steinplatten heben müssen und oft Marmorblöcke festgehalten, während sein Vater sie bearbeitete. Er hatte auch in Steinbrüchen geschuftet, Quader aus der Wand herausgebrochen und auf Karren geladen und zu der Stelle gebracht, wo ein Adliger eine Mauer oder ein Festung bauen wollte.
    Kaum war Salvorus zum Mann herangereift, wurde er Soldat – zum einen wegen der aufregenden Abenteuer, die dieser Beruf versprach, doch hauptsächlich, um sich zu rächen für all das Leid, das seine Familie durch die Überfälle der räuberischen Nachbararmeen erlitten hatte. Sklavenhändler hatten seine Mutter gefangen und mitgenommen, während er mit seinem Vater im Steinbruch gearbeitet hatte. Sein Vater war nie wieder wie früher gewesen, sondern schwermütig geworden und allmählich in eine tiefe Depression versunken, die bis zu seinem Tod, der acht Jahre später lag, angehalten hatte. Salvorus hatte weder Brüder noch Schwestern, und die brythunische Armee war für eine Zeitlang zu seiner Familie geworden.
    In den ersten Jahren als Soldat hatte er ständig Frauen im Sinn gehabt und sich den heißen, betörenden Umarmungen üppiger brythunischer Frauen hingegeben. Aber sein Beruf als Soldat hatte ihn immer dann von diesen flüchtigen Liebesabenteuern weggerufen, ehe diese zu einer festen Beziehung werden konnten. So hatte er nie eine Frau gefunden, mit der er sich an einem Ort niederlassen und eine Familie gründen konnte. Seine steile Karriere hatte verhindert, daß er unter den Kameraden enge Freundschaften schloß; denn er wurde häufig versetzt und diente unter zahlreichen verschiedenen Befehlshabern. Seine besten Freunde waren im Grenzland stationiert, wo er als Leutnant das Kommando geführt hatte. Mit den Stadtwachen hier kam er nicht so gut zurecht. Das waren Männer, die diese

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