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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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Dutzend Gefangene konnten in einer Zelle untergebracht werden. Der Korridor davor war nur drei Fuß breit. Conan befand sich in der ersten Zelle. Durch die Gitterstäbe konnte der Hauptmann sehen, daß der Barbar noch in den schweren Eisenfesseln hing, die durch dicke Ketten mit kräftigen Bolzen in der Mauer befestigt waren. Salvorus wählte von seinem Schlüsselring einen großen, angerosteten Schlüssel aus und steckte ihn ins Schloß. Gerade als er ihn umdrehen wollte, spürte er einen heftigen Schmerz in seiner Seite.
    »Bei Erliks Bart!« fluchte er und ließ Hassem fallen und sah in seiner Seite einen Dolch mit schmaler Klinge stecken. Der Zamorer hatte offenbar das Bewußtsein wiedererlangt! Zum zweiten Mal in den letzten Tagen hatte er einen Gegner unterschätzt! Vor Wut brüllend riß er sein schweres Schwert aus der gut geölten Scheide und holte zu einem tödlichen Schlag gegen den elenden Dieb aus, der benommen auf dem Boden lag. Doch Salvorus vermochte den Schlag nicht mehr auszuführen. Ohne Vorwarnung fiel er wie vom Blitz getroffen um.
    Hassem wischte sich die Spinnweben aus seinem schmerzenden Gesicht und kam nur mühsam auf die Beine. Er konnte kaum gehen. Der Dolchstoß hatte ihn seine gesamte Energie gekostet. Und er hatte sein Ziel verfehlt. Nur wie durch ein Wunder war die Klinge durch einen Riß im Kettenhemd des Hauptmanns gedrungen. Jetzt erst bemerkte Hassem, daß ihn kein anderer als der Hauptmann persönlich gefangen genommen hatte. Wären seine Sinne nicht durch das Gift betäubt gewesen, hätte er das schon früher erkannt. Doch Hassem war es gleichgültig, wen er tötete. Er hatte schon viele Männer umgebracht, die den Tod weit weniger verdient hatten als dieser Trottel aus den Bergen.
    Hassem verstand es ausgezeichnet, mit dem Dolch umzugehen, was ihm schon oft geholfen hatte. Jetzt zog er den Schwarzen Drachen aus Salvorus' Körper. Dabei zerschnitt die gezahnte Klinge mit häßlichem Geräusch noch weitere Ringe des Kettenhemds. Salvorus lag reglos auf dem Boden. Der schwarze Lotus schickte ihn in einen Schlaf, aus dem er nie wieder erwachen würde.
    Eine Kleinigkeit mußte noch erledigt werden: Hassem wollte den Leichnam so hinlegen, als hätte Salvorus mit dem Cimmerier gekämpft und als hätte dieser ihm den Todesstoß versetzt. Der Gefangenenaufseher sollte beide Leichen, mit einem Dolch in der Hand, in der Zelle finden. Hassem schloß die Zellentür auf und ging hinein. Der Lärm hatte Conan geweckt. Hassem war froh, daß der Barbar fest angekettet war. Conans Körper sah übel aus: Von Schmutz und Blut überkrustet, zahlreiche Abschürfungen und Blutergüsse. Trotzdem näherte sich ihm der Zamorer vorsichtig und mit gezücktem Dolch.
    »So sieht man sich wieder, du hirnloser Barbar«, höhnte Hassem. Seine tiefe, melodische Stimme war einem heiseren Krächzen gewichen. »Diesmal habe ich persönlich die Freude, dich in die Hölle zu schicken – oder in welch schwarzen Abgrund die Seelen von euch Barbaren geschickt werden«, fuhr er triumphierend fort. »Jetzt werde ich zu Ende bringen, was ich angefangen habe. Diesen Schwachkopf« – er deutete auf Salvorus – »habe ich überzeugt, daß du die Prinzessin getötet hast. Dieser blöde Hund hat keine Ahnung, daß sein Meister, sein so überaus geschätzter General, in Wirklichkeit für den Tod der Prinzessin gesorgt hat.« Er lachte kurz und heftig. Plötzlich mußte er husten und spuckte dem Cimmerier Blut und Zahnstücke ins Gesicht.
    Conan zerrte an den Ketten. Ihm war bewußt, daß er in seinem angeschlagenen Zustand Stunden brauchen würde, um auch nur ein Glied zu brechen. Trotzdem setzte er seine gesamte Kraft nochmals ein. Die mächtige Brust wölbte sich und seine Muskelstränge traten an den Armen und Beinen wie dicke Taue hervor. Doch alles war vergeblich. »Erlik soll dich holen, du elende zamorische Kloakenratte! Schick mich in die Hölle! Dort werde ich aber auf dich warten!« Er fügte noch einen weiteren Fluch hinzu, holte tief Luft und machte einen letzten Versuch, die Ketten zu sprengen.
    Hassem nahm die Stellung eines Messerkämpfers ein und schwang den Dolch, um dem Barbaren den ungeschützten Bauch aufzuschlitzen. »Dein Tod wird langsam und qualvoll sein, du cimmerisches Schwein – aaah!«
    Verblüfft sah Conan Hassem nach vorn auf den Boden fallen. Ein schwerer Wurfdolch ragte aus dem Rücken des Diebs. Die Klinge steckte bis zum Heft zwischen den Schulterblättern. Hassem war bei dem Sturz auf seinen

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