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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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›Vorzugsstellungen‹ nicht aufgrund ihrer soldatischen Fähigkeiten, sondern nur wegen ihrer Verwandtschaft mit dem Adel oder weil Aristokraten ihrer Familie einen Gefallen schuldeten, erhalten hatten.
    Ja, dachte Salvorus, ich bin ein Einzelgänger. Er genoß immer noch die Liebesdienste vieler williger Frauen in der Stadt und verbrachte viele Nächte in ihrer Gesellschaft. Er mochte diese Nächte, doch sie boten nur kurzlebige Beziehungen. Bestimmt hätten einige dieser Frauen seinen Heiratsantrag angenommen, doch er besuchte keine zu häufig und vermied es absichtlich, Beziehungen einzugehen.
    Er zog es vor, ein Einzelgänger zu sein, der sich ungebunden seiner Karriere widmen konnte. Er wollte nicht der typische Stadtsoldat werden, der weit häufiger zum Alekrug griff als zum Schwert. Er kannte diese Männer, die irgendwann den Dienst quittierten und ihre Abende in den Schenken verbrachten, wo sie bei billigem Wein mit ihrer Tapferkeit prahlten.
    Salvorus hielt ein solches Ende für unwürdig. Er würde den Dienst aufgeben, wenn man ihm das Schwert aus der kalten Hand entwand, wenn er gefallen war in der Schlacht. Der Tod eines Soldaten sollte ehrenvoll sein, im Dienst eines hehren Ziels. Er würde weiterhin dienen und Risiken eingehen, weil er sich nur so lebendig fühlte. Während er mit Hassem über der Schulter ins Verlies hinabstieg, gingen ihm derartige Gedanken durch den Kopf. Ihn beschlich die Erkenntnis, daß es ein Fehler gewesen war, den Posten in der Stadt anzunehmen. Um von hier wieder wegzukommen, mußte er sich als hervorragender Führer seiner Männer beweisen. Nur so würde man ihm ein Kommando als Oberst oder General verleihen. Vielleicht sollte er diese lahmen Hunde, die unter ihm als Stadtwache dienten, mal ordentlich schleifen und aus ihnen richtige Soldaten machen.
    Salvorus entwarf bereits einen genauen Ausbildungsplan, mit dem er die Leistung seiner Wachabteilung steigern würde. Er war so in diesen Plan vertieft, daß er nicht bemerkte, wie Hassem das Bewußtsein wiedererlangte. Der verschlagene Zamorer überdachte seine Lage, während er mit dem Kopf nach unten über Salvorus' Schulter hing. Der Hüne hatte seine Beine mit einem Arm fest im Griff und Hassem fühlte sich elend und schwach. Sein Atem ging unregelmäßig. Das Gift lief noch in seinen Adern. Sein Kinn schmerzte scheußlich. Er hatte den metallischen Geschmack von Blut im Mund und gelegentlich tropfte immer noch Blut auf den kalten Steinboden. Als er mit seiner geschwollenen Zunge über die Gaumen fuhr, spürte er die Lücken, wo früher seine Zähne gewesen waren. Er riskierte einen Blick. Offenbar schleppte ihn der Hauptmann ins Verlies unterhalb des Palasts. Er war vor mehreren Jahren schon einmal von dort entflohen, doch das ging nicht ohne Hilfe. Die unterirdischen Verliese waren ein verwirrendes Labyrinth.
    Da bemerkte Hassem, daß seine Dolche fehlten, und er sah die Griffe verführerisch nahe aus einem Beutel ragen, der an Salvorus' Gürtel hing. Wenn er nur einen herausziehen könnte, würde er dem Hauptmann die Klinge von hinten zwischen die Schulterblätter stoßen und den Weg suchen, durch den er damals geflohen war. Er stellte sich fürs erste weiterhin bewußtlos und wartete auf eine günstige Gelegenheit.
    Am liebsten hätte er einen Dolch gehabt, den man den ›Schwarzen Drachen‹ nannte, weil die Klinge mit der Paste aus den tödlichen Blättern des Schwarzen Lotus eingerieben war. Ein Kratzer mit diesem Schwarzen Drachen brachte den sicheren Tod. Valtresca hat mir nicht sämtliche Zähne ausgetreten, dachte Hassem grimmig. Der General würde feststellen müssen, daß Hassem immer noch genügend beißen konnte. Der Zamorer verharrte reglos und wartete geduldig wie eine Giftschlange auf den richtigen Moment zuzustoßen.
    Salvorus war sich der Gefahr in seinem Rücken nicht bewußt. Er lief gedankenverloren durch die Gänge des unterirdischen Verlieses. Nur wenige Öllampen erhellten dieses Labyrinth. Salvorus kannte sein Geheimnis: Jede einzelne Lampe verbarg in ihrem Zierrat genaue Richtungsangaben für die Orientierung in diesem Gewirr unzähliger Korridore und Zellen. Er näherte sich jetzt dem Zellenblock, wie er unschwer an dem gräßlichen Gestank aus Urin, Kot und Unrat feststellen konnte. Als er um die nächste Biegung kam, sah er, daß seine Nase ihn nicht belogen hatte.
    Die Zellen lagen nebeneinander an einer langen Mauer des Korridors. Jede von ihnen war schmal und lang. Bis zu einem halben

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