Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
Vom Netzwerk:
singen, und alle, die dem König dienen, werden ihn stets in ehrenvoller Erinnerung halten. Laß den Priester los!« befahl er. »Tritt vor, Priester. Komm mit mir, und Conan, und berichte mir über alles, was geschehen ist.«
    Conan schob sein Schwert zurück in die Scheide und folgte Kailash mit Madesus ins Vorzimmer des Königs.
     

9. K APITEL
     
    Nachkomme des Xuoquelos
     
     
    Conan gab Kailash eine kurze Schilderung des verzweifelten Kampfs, der unten im Verlies stattgefunden hatte. Doch Madesus unterbrach ihn ungeduldig.
    »Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren! Du mußt mich jetzt zu ihm bringen. Während ihr redet, zerrinnt das Leben des Königs wie Wasser aus einem zersprungenen Glas. Eine uralte böse Macht ist wieder erwacht und hält deinen König in tödlicher magischer Umklammerung.«
    »Woher weißt du das?« fragte Kailash.
    »Bedauerlicherweise habe ich jetzt nicht die Zeit, es zu erklären. Vertraue mir einfach, sonst wird dein König sterben.« Obgleich er mit beherrschter Stimme gesprochen hatte, verrieten seine geballten Fäuste und der angespannte Gesichtsausdruck, wie verzweifelt der Priester war.
    »Ich kenne zwar nicht alle seine Beweggründe«, warf Conan ein, »doch welcher Sterbliche vermag den Gedankengängen eines Priesters zu folgen. Madesus hat wirklich nicht die Absicht, deinem König Schaden zuzufügen. Seine Taten sprechen lauter für ihn als seine Worte.«
    Kailash schwieg einen kurzen Augenblick lang. Seine Gedanken waren in Aufruhr. Er hatte vermutet, daß der König Opfer von Zauberei geworden und nicht vergiftet worden war, wie viele andere dachten. Doch konnte er diesem Priester das Leben des Freundes wirklich anvertrauen? Verzweifelt suchte er nach einer Lösung. Der König war nun bereits den dritten Tag krank, und es gab keinerlei Anzeichen einer Gesundung. Jeder Versuch, ihm etwas zu essen oder zu trinken einzuflößen, war gescheitert. Wie lange konnte Eldran noch überleben? Der König war robust, und sein Wille war härter als Stahl, doch Kailash mußte sich eingestehen, daß sein Freund im Sterben lag.
    »Ich werde dich zu ihm führen, Heiler, aber ich werde nicht von deiner Seite weichen und ihn nicht mit dir allein lassen. Conan, komm mit, wenn du willst.«
    Nachdem Kailash sich widerwillig entschlossen hatte, führte er sie zu Eldrans Schlafgemach, wo der König so reglos wie ein Toter lag. Die drei Tage Krankheit hatten ihren Zoll gefordert. Sein Gesicht war bleich und schmerzverzerrt. Die Augen waren tief in die Höhlen gesunken und standen offen, obgleich er schlief. Entsetzen und Verachtung waren aus ihnen zu lesen. In kurzen Abständen löste sich ein heiseres Röcheln aus seiner Kehle und seine Finger zuckten krampfhaft.
    Selbst Kailash war über Eldrans Anblick entsetzt, obwohl er den steten Verfall des Königs die gesamte Zeit über beobachtet hatte. Conan erkannte, daß der Tod dem König seine eisige Hand um den Hals gelegt hatte. In ihm stiegen Zweifel hoch, ob Madesus imstande war, den sterbenden Monarchen zu retten. Dumpfe Trauer verbreitete sich im Raum, denn auch Kailash hegte, ebenso wie der Cimmerier, größte Bedenken.
    Allein Madesus blieb angesichts des schrecklichen Zustands des Königs gelassen. Er umfing mit der linken Hand sein Amulett, die rechte legte er Eldran auf die Stirn. Knisternd sprang ein dunkelblauer Funke von der Stirn des Königs auf die Hand des Priesters über. Kailash zückte fluchend sein Schwert, doch Conan hielt ihn zurück. Madesus stieß einen lauten Schmerzensschrei aus, als der Funke ihn berührte, und zog die Hand zurück, als hätte er in einen Korb voll giftiger Vipern gegriffen.
    »Möge Mitra uns schützen! Ich spüre die Gegenwart des Bösen, das an den dünnen Fäden nagt, die diesen Mann noch mit dem Leben verbinden. Eine Mutare ist aus dem Abgrund heraufgestiegen, um allen Lebenden Tod und Verderben zu bringen. Ihr Griff ist äußerst stark, doch mit Mitras Hilfe werde ich den König daraus befreien können. Steck deine Klinge wieder ein, Kailash. Deine Befürchtungen sind falsch. Ich bin kein Diener einer dunklen Macht. Seht!«
    Staunend sahen Conan und Kailash, wie Madesus das Amulett vom Hals nahm und hoch in die Luft hielt. Ein blendend helles Licht ging von ihm aus und erfüllte das Schlafgemach. Die beiden Krieger blinzelten und wichen etwas zurück. Auch das Gewand und die Augen des Mitrapriesters leuchteten hell. Das Licht wurde so grell, daß Kailash die Hände vor die Augen schlug. Der Cimmerier

Weitere Kostenlose Bücher